156
Anfciitljiill: Bri Borlin, Carlslmd Uiid vielleicht l)ci Weissenfcls heoLaclitet.
Diesp nicdliclic kleine Form sclicint BORT zuerst bei Paris un<l KIFTZINC. (Ifinii l)ci Wcissenfels beobaelitet zu lialicn. Letzterer
stellte sie mit Enastris HIHI sehr vers chic denen andern Dinoon in der Idee einer To rm wechselnden Helerocarpella pohjmorpha
/iisammen. Ich vernmthe, dass sich auch noch eine Micrmterias Trias aus seinen Figuren später wird herausstellen lassen, wenn
es uicht J}csmi</iu7n hifidinn war. Ich unterschied diese Form zuerst am 5. und 14. August 1834 hei Berlin, und Hess sie 1835
siechen. COKDA, welcher sie vielleicht gleichzeitig hei Carlsbad beobachtete, gab iiir 2 Artiiamcn, tlie ich erst nach dem >Slic!ic der
Tafel keimen lernte, in einer besondern Gattung, die er aber nicht hegründcte. Sic ist selir klein, und die kleinen Zähnchen im Umkreis
sind bei allen Sternchen etwas anders, daher nicht characteristisch. — Grösse der grössten ganzen Sterne Voe Linie, der kleinsten
beobachteten Vios Linie. Grösse der Einzclköri>cr Visa — Vss* Linie.
E r k l ä r u n g der ALbildiingen Taf. XI. Fig. 1.
E s sind, bei gleicher Vcrgrössernng von SOOinal im Dnrchmesser, 3 verschiedene Formen dieser Art abgebildet. In Fig. a. siiul die driisigen
Körper, welche auch Bonv iind CORDA sahen, deutlich. Die mehrfacheu Bläschen bei ConoA (Fig. 34.) halte ich lÜr Mageuzelleu.
b. Coiiccntrisch um einen oder zwei Mittelkörpcr versammelte Zellen;
u. Mit einfachem Kreise von Körperchen: Mononycliaei
1 8 3 . imcrasterias Coronula, füuiTacIies Z e l l ens t e rnc l i cn. Tafel XL Fig. n .
31. monocyclia, corj)usculis quateriiis cum qninto medio consociatis, marginc vario modo cxcisis.
Micrastérie Couronne^ u corpuscules fjuaiernaires autour (Tun cinfjuiemG^ ayant les lords diversement
échanorés.
Pciiiulrum shiirJex, METEN, ex parte?, Nov. Acta Nat. Cur. XIV. P. 77?. Taf. 43. Fig. 1 - 2 . ISÎD.
Micrastcrias Nnpulconis tier Tafel XI. dieses Wertes. 1835.
A u f e n t h a l t : Bei Potsdam und Berlin.
Diese Art ist wohl für einfach strahlig angesehen worden, daher nannte sie vielleicht METEN Ped. simplex. Es sind aber
hier 4 zweibörnige, nicht 8 einfach conische Kür|)er am Rande, Da es doch einfach conische Körper geben könnte, die dem obigen
Pediastrum eutsjjrecJien, so habe ich diesen Specialnamen nicht verwenden können. Die unpaarige Zahl der Strahlen, wie bei METEN
Fig. 3., ist mir nie, auch keiuem andern Beobachter, Torgekoinmen. War sie Feliler der Auffassung, oder Monstriiositat? Der Name
M, Napoleotm gehört der folgenden Art, welche Heiter eil a Nap. Ton TÜRPIN ist. Ich fand sie im Sommer 1835 bei Berlin mit
andern Micrastericn und mit Oscillatorien. Sic gehört hier zu den seltenen Fornjen. — Grösse der Stcruchen V72 bis V48 Linie.
E r k l ä r u n g der Abbildungen Taf. XI. Fig. IL
Die beiden Figuren worden später auf der Tafel eingeschaltet; sie sind 300nial im Durchmesser vergrössert. Fig. a. mit doppelter Mittelzelle;
Fig. b. mit fehlender Mitielzeile (als Hemmungsbildung?). Für Micrast. Napoleonis ist zu lesen Micrast. Coronula.
1 8 4 . micrasterias Napoieonis (hexactis), IVapoleons Z e l l e n s t e r n c b e n . Tafel X I . Fig. m ,
M. monocyclia, corjmscuJis senis ordine simplici par medium corpnsculorum cijigentibus, marginc vario modo excisis
aut cornutis.
Micrastérie de Napoléon, a si^ corpuscules entourant deua> du milieu en simple série^ ayant les
bords diversement éc/tancrés, ou cornus.
TMicrcUu Napolemis, TDRPIS, Mém. tlu Museum, Vol. XVI. p, 3J9. Taf. 13. Fig. 21. 1828.
Pediaslntm ilnple^c, METKN, NOV. Act. Nat. Cur. XiV. [>. 772. Tab. 43. Fig. 11—12. 1829.
MUr^slerins Nrpoho»is, . Sy n o p s . Diatom. Linnea, 1833. p. G02. Tah. XIX. FI- 92. a,
— Selennen, (
Peiüasfrum irrerjulnre, CORDA, A lma n a c de Carlsba.I, 1835. p. 209, Tab. III. Fig. 3().
JUicrtuilerias Ae^eaclis, in WIKGMANN'S A r c h i r für Naturg. 1836. p. 185.
A u f e n t h a l t : Bei Paris, Potsdam, Halle, Carlsbad und Berlin beobachtet.
Diese Form ist bei Berlin hänfig. Den Nanien erhielt sie von TÜRPI N wegen ihrer Aehnlichkcit mit dem Sterne der französischen
Ehrenlegion. Zuweilen hat sie sehr Jauge stachelartige Hörnchen am Rande, zuweilen zeigen die halbmondförmigen Körperchen
kaum eine Spur derselben. Die Mittelkörper fehlen zuweilen, aber an ihrer Stelle ist dann ein Loch. So sah es TÜUPI N zuerst.
Das, was er als Pcrleukrauz gezeichnet hat, sind in Jedem Körper eine mittlere Drüse und wolil zwei daneben liegende Magenzellen.
Die Unterschiede der Körper hat er übersehen. Beide mittlere Kör]»er füllen zuweilen einen 6cckigen Raum, zuweilen .sind sie eiförmig,
vielleicht giebt es auch einzelne. Im Jalire 1834 beobachtete ich diese Ai-t am 5. und 14. Augnst; 1835 überwinterte ich sie
und sah sie in jedem Monat des Jahres. — Grösse Vao bis V^s Linie.
E r k l ä r u n g der Abbildungen Taf. XI. Fig. III.
E s sind 3 Hanptformen der Art bei SOOmaliger Vergrösserung dargestellt. Fig. a. und b. die älteren, zeigen entwickelte Drüsen, welche
mit f bezeichnet sind. Für M. hexactis ist zu lesen M, Napoleonis.
1 8 5 . JfUcrasterias Ueptactis, sielbenstrabliger Zel lenstern. Tafel XL Fig. ly.
M. monocyclia, corpusculis septenis jiar medium aut singnJum corpus ordine simplici cingentibus, marginc vario modo
Micr astérie heptactis, a sept corpuscules entourant deux ou un seul du milieu^ ayant les bords diversement
échancrés.
1 5 «
mcrnaleruis fnrcntn, AGARDHV ex parte, F lor a , Regensl.urg. liot. Zei tung, 1827. II. p. 642.
Helicrelh miicarpa, ToKi'iN. M6moi r«s .U Mus. Vol. XVI. p. 318. Tab. 13. Fig. 20. 1828.
I\'ili,utriim duphw, I MisYEN, Nov. Act. Nat. Cur. XIV. p. 773. Tab. 43. Fig. 6, If), 21. 1829.
— birnilinluniy t
Oplariim vnscuiomm,
— hyndnlMnum, LOSANA, Memor i e tli Tor i ao, 1829. Vol. XXXIII, Isis, 1832. p. 7FJ8. Tab. XIV. Fig. 11, 13, id.
— niimismnticim,
Mici-nslerius hcpiictls, .ii.bbandl. der Akademie d. Wissenscli. zu Berlin, 1833. (1832.) p. 300.
Micmstcrias j KÜTZING, Synopsi s Diat. Linnea. 1833. p. 603.
Eufislrin» hexayouum. CORDA, Almanac de Carlsbad, 1835. p. 206. Tafel III. Fig. 31.
A u f e n t h a l t : Bei Carlsbad, Paris, Turin, Potsdam, Berlin und Catharinenburg im Ural.
Ich bin der flleinung, dass AGARDH eine, der Fig. IV. a. oder der Fig. VI I . dieses Werkes, oder der Fig. 21. von METEN
iihnliclie, Form unter seiner ersten Micrasterias furcata vor sich gehabt habe. Denn dass er die Zwietlicilung eine.s Euastrum übersehen
haben solle, ist weniger glaublich, obschon er olFenbar die Euastra, aber nach Abbildungen, mit zur Gattung Micrasterias
zog. Eben so urtheiUc KÜTZING ohne meinen Einlluss. Auch diese Art ist sehr wechselnd in der Form der Randzähne. Manche
Formen (Fig. «.) erinnern auck lebhaft an LTNGBYE'S Echinella radiosa wo jedoch wohl ciuc ungleiche Halbtheilung des Euor
strum angedeutet ist. Im Juli 1829 beobachtete icli diese Form bei Catharinenburg auf der Reise mit Herrn v. HUMBOLDT nach Sibirien,
wie aus der gefertigten Zeichnung deutlich hervorgeht. Ich nnterliess 1830, sie unter den russischen Infusorien (Abhandl. der
Beri. Akad. 1830.) aufzuführen, weil ich über ihre Stelluug bei diesen Körpern mich noch nicht entscheiden wollte. 1831 sah ich sie
im Sommer Jiäuiig wieder in Berlin. Sclir zahlreich am 18. Juni 1832, am 23. und 25. Juli 1834 mit zerstörten Conferve» und
Oscillatorien in klarem Wasser. Die meisten der von mir beobachteten Exemplare waren sehr klein. Bei vielen schien der Mittelkörj>
er einfach rund, 6cckig oder Teckig. Zuweilen war er, bei grösseren, deutlich doppelt. — Die Grösse ist von Voe—V48 Linie
von mir beobachtet.
E r k l ä r u n g der Abbildungen Taf. XI. Fig. IV.
E s sind 4 Exemplare in verschiedener Form und Grösse bei SOOmidiger Vergrösserung abgebildet.
ß. Mit doppeltem Kreise von Körperclien; Dicycliae:
t86, JfRcrasterias Boryana, Bory's Zellensterncben. Tafel XI. Fig. V.
M. dioyclia, corjjusculorum denoruiu circulo cxterno, quinoruni circulo intemo singulnm medium corjms ambeunte,
inarginis dentibus variis subacutis.
Micr astérie de Bory, d dix corpuscules au ran^ extérieur, cinq ait rang intérieur, un au milieu,
ayant les dentelures du bord toujours aiguës.
neliereììn Bonjana, TuRPiN, M
Pcdinstrum .'inijifca:, I
— duplex,
— hiradintim,
Mus. Vol. xvr. p. 319. PI. 13. Fig. 22. 1828.
1 Acta Nat. Cur. XIV. 1829. p, 772 , 773. Tab. 43. Fig. 4, 7, 13, 14-16, 17, 18. Isis
p. 163.
Opiai-ium s]>cciosum, ,
— foruwsissimum, J LOSANA, Mem. di Tor ino, XXXIII. 1829. I
— vcrliciìlatum,
l i s , 1832. p. 768. Tab. XIV. Pig. 17, 18, 21.
Micrastcrifts Borynna, Abliandl. d
Micrasterias simplex,
— Boryi,
— dujìÌAV,
— selennea,
Eiinslrum pcnl<inyulnre(_'?)
•Akade Î d. Wis oh. i 1 B e r l i n , 183.Í. (1832.) p. 300.
KOTZING, Linnea, 1833. p. 601, 603, 604. Tafel XIX. Fig. 92. b.
CORDA, Almanac. i J C a r l s b a d , 1835. p. 206 , 207. Taf. 111. Fig. 32, 35.
oh. zn Berl in,MicrasUrius Bonjana, Abliandl, d. Akad. d, Wis 1835. Ta f d I. Fig. VIU.
A u f e n t h a l t : Bei Paris, Turin, Potsdam, Berlin, Halle und Catharinenburg im Ural beobachtet.
Diese und M. tricyclia sind bei Berlin die gewöhnlichsten Arten. Sie geben bei 300nialiger Vcrgrösscning überraschend
angenehme Objecte für das Miki-oskoj). Nicht selten sind sie so häulig, dass man 4 bis 8 oder noch mehr Sternchen gleichzeitig im
Sehi'eldc zählt. Sie leben mit andern Bacillarien im Schleimc zwischen Conferven imd Oscillatorien. Im Jahre 1829 fand ich diese
Form auch bei Catharinenburg im Ural (vcrgl. die vorige Ai-t). Am 17. Jimi und 21. Nov. 1832 beobachtete ich sie besonders zahlreich
bei Berlin, ebenso am 23. und 25. Juli 1834. Ich habe sie 2 Jahre lang überwintert und in allen Monaten untersucht. Sie
bildet ein sehr dünnes, nicht linsenartiges, Bliittchcn. Die 10 Randkör])erchen sind meist in hörnchenartige Sjiitzen verlängert, die zuweilen
vorn ein Knöjjfchen fiiiiren, nie abgestutzt sind. TunpiN sah nicht selten aus den Knöpfchen staubartige Körnchen hervortreten,
wenn er sie an einem warmen Orte beobachtete. METEN nennt es 1830 Ausströmen der Sporenniasse mit Platzen der Zellen.
Beide hielten die Körper für Plianzen. Im Innern jedes Körpers sind viele Bläschen (Magen vergleichbar), welche schon TÜRPIN
zeichnete. Auf die (Samen-) Drüse in jedem einzelnen KÖr])er habe ich 1835 aufujerksam gemacht. CORDA erklärte sie in Fig. 35.
für Oeltröj)fchen, METEN für Sporen, andere Beobachter haben sie übersehen. Sehr oft sieht man diese Art mit einzelnen entleerten
Zellen (nach dem Eierlegen der Einzelkörper?), welclic ein Loch vorstellen, aber bei scharfer Beobachtung die farblose Haut noch
deutlich erkennen lassen. HierdurcJi entstehen viele nur scheinbar verschiedene Formen. Nur selten feJilen einzelne Zellen wirklich,
oder sind aiicli aus ihrer Reihe verschoben. Da, wo 8 oder 9 Randzellen waren, schien immer ct^as zu fehlen, was durch Unregelmässigkeit
der Form angezeigt war. Die llzclligen habe ich ilircr Regelmässigkeit und Constanz halber als besondere Art betrachtet.
Nicht selten sali ich ganz farblose (nach dem Eierlegen.? oder todte?) wohl erhalten. Emige zeigten rauhe Pünktchen auf der Panzerhaut,
die bei andern schwer sichtbar oder unsichtbar waren.— Grösse der Sternchen Voo bis Vis? der Körperchen V48O bis Vioo Linie.
E r k l ä r u n g der Abbildungen Taf. XI. Fig. V.
E s sind 11 verschieileiie Zcllcnstcrnclicu in vielen Grösseu und Formeu dargestellt, idle SOOinal vergrössert.
Fig. ff., //., k. inul l. sind die häufigere, also wohl die Normiiiform der Ai-t, von ähnliclier Bildung der Randzellen, und uoterscheiden sich
durcii mclir oder weniger genaues Anscliliesscn der Eiuzelzelieu au einander, und durch Grösse. Bei/"., g. und h. haben einzelne Zellen iliren grü-
4 0