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Die «attiiiii? der Walzent l i icrcl icn nnterscIieWet sicli in der gleielinninigcii Familie diircli einfarlien
Körper oln.c wirbelnde Bel.aaning' nnd gerade abgestutzten, mit wirbelnden Wimpern besetzten, gebisslosen
Mund. . , ,
Die von HILL 1751 gegriindete Gattung umfasste die aalartigen langgestreckten TInerclien wahrschelnliel.
der Gattungen Anguillula, Euglena nnd VHrrio mit Oscillatoricn. Er gab il.r 4 Arten. MILLER
v e r z e i c h n e t e 20 Jahre spater, 1773, 11 Arten nnd 1786 27 Arten, wobei er den Character der Gattung
nnr in einer kürzeren Walzenform feststellte. SCDUANK vermehrte die Gattung 1803 um 6 Arten, OKEN
1 8 1 5 um 1, NiTzscii 1817 nm 2, Boav 1824 um 9, NEES und GOLDFDSS 1826 um 1, IIEMPIUCH nnd En-
KENIIEUG 1828 nm 1, ich 1830 noch um 1 Art. So sind alluiiUig 4 8 Arten entstanden, von denen aber
n a c h der neueren Critik nur 4 der Gattung sicher verbleiben. Eine Deutung der übrigen Namen ist im Nacht
r a g e versucht. — Die Organisation ist in den 4 Arten mannigfach und im Allgemeinen vollständig entwikk
e l t Ein Wiinperkranz um den Mund ist bei 3 Arten deutlich, bei 1 undentlich beobachtet. — Der Darnicanal
ist bei E. Pupa in seiner Form scharf beobachtet; bei allen sind die polygastriscben Zellen und die
Mund- und Auswurfsstelle erkannt. — Von Sexualorganen sind bei E. Pupa und nelnilosa sehr feine (Ei-)
Körnchen und bei E. Farcimen eine contractile männliche Blase erkannt. Eine männliche Sexualdriise
blieb nnbeobachtct. Selbsttheilung ist nur als vollkommene ttneertlieilung gesehen. Die EncheUen-Form der
V o r t i c e l l e n unterscheidet sich durch ihre zuckende Bewegung beim Ruhen und Auswer fen durch den Muud.
Die geographische Verbreitung ist in Europa und vielleicht im nördlichen AfrUia im Siisswasser festgestellt,
4 2 0 . JEnchelys Pupa, pnppenförmiges WalzenthiercUcn. Tafel XXXI . Kg . I .
E. (•i)v|iorc diivato, turgido, antica parte attcauato, ovulis pallide flavo - vircsccntibns.
EnchcUde Poupée, h corps en manmc, gouße, aminci au bout antérieur, ayant les ovules jauuesverdàtres
pâles,
Af»».., JOBIOT? Ob.erTat . aT»c le Microscope, (1718.) eä. 1754. p. 51, 74. T»b. VI. Fig. 5. Tab. X. Fis. 6. (W.rite!)
EniitU» MOLIH«, Animale. Info.or, 1786. p. 42. Tab. V. Fig. 25, 56.
EKMU Sajlaìt, ScHBiS«? F a ena boica III. 2. p. 40. 1803.
Eiichclis Piiva, BORT DE ST. VINCBNT? Encyclopéd. méth. 1824. „ „ .. , ..
ERFRIJI Abhandl. der Akademi e d. Wi . s e n . c h . i n Ber l in, 1830. p. 75. Taf. II. Fig. I. 1., 2., 3., 5. ™,1 15. 1S3I. p. lOO.
A n f c n t L a l t : Bei Paris, Copenliagen nnd Berlin, vielleicht aneli bei Ingolstadt.
Diese grosse und traae Art iiabe icb nie wieder so bänlig gesellen als vor 1830, wo sie im stehenden Snnipfwasser des Tliiergartens
nnd in verscbiedenen Infusionen vorkam. Icb liabc den Terlant des Darmkanals bei Canninffitternng 1830 nra.^tandlicli beobaebtet
und gezeicbnet, sie aber damals mit E. Farcimen verbunden, die icli nun absondere. Die Träglieit in der Bewegung ist Folge
des Mangels an verbiUtiUssmüssigen Bewegungsorganen. Der Körper ist zwiscbea den MagenzeUen mit einer feinkörnigen grungellilicben
Masse erfiiUt, die man für den Eierstock halten kann. Samendrüse nnd Samenblase sind nicht deutlich erkannt, doch könnte letztere
die am hintern Ende in Fig. I. beobachtete helle SteUe sejn. — Länge bis Vi2 Linie; Dicke 2—2'/^—4uial in der Länge.
E r k l ä r u n g der Abbildungen Taf. XXXI. Fig. I.
Fig. 1 - 3 . verschiedene Formen des orwachsenen Thierchens, 1. wirbelnd, 3. auswerfend. Fig. 4. ist der ilurcli d,-is Fortrücke. ! der Speisen alhnälig;
mühsam erkannte, aljcr im Zusammenhange gezeichnete, Verdauungscanal; o' Mund, w After. Vergrösserung 300mal im Diameter.
431. JEnchely» Wareimen, warstförmiges WaläsentUierclicn. Tafel xxxi. Fig. n.
E. corpore cjlindrico aut clavato, gracili, antica parte attenuato, ovulis albicantibus.
Enchélide Boudin, a corps cylhulrique ou en massue, grêle, aminci au bout aitiérieur, ayant les ovules
blanchâtres.
IM pHile Som, JomoT? Observât, avec le microscope, 1718. (ed. 1754. r- «7,) PI. 8. Fig. 11. (AmpMlrpliu?)
EMÙ Fmdma, MÜILBH, Vetminm flny. l i s t . 1773. p, 11. Animale. Infus. 178», p. 37. Tab. V. Fig. 7, 8.
Tihria IMimim, MOIIER, Verminm flnv, hist, 1773, p, 27. Animale. Infus. 1780. p, 51. Tab. VI. Flg. 12-15.
GiBicHEK, Inf i isionsthieichen, Taf. XXVill. Fig. 3, 1778.
Enchdis Farcimen, SCHRANK, F anna boica, III. 2, p, 39. 1803.
Pupilla Fnrdmen, BORT DE ST. VINCENT, Encyclopédi e méthod. 1824.
»fr™, HEMBRICH U. EBRENBBBO, S jmbol a e pbysicae. E,crlebrata I. Tab. 11. Fig. 9. 1828. Text 1831. E,,CI K.P«.
E,Mjs Pupa, Abhandl. der Akademie d. Wi s sensch. zu Ber l in, 1829, p. 16. 1830. p. 75, Taf, 11, F,g, 4, n, 6 - 1 4 , lail. p. 100.
A u f e n t h a l t : In Paris, Copenhagen, anf dem Greifenstein, bei Ingolstadt mid ia Berlin, vielleicht auch in Nord-Afrika in der Ju-
])iter Ammons-Oase beobachtet.
Die Geschichte dieser Art ist nnsicher, weil sie sicli als Form wenig anszeiclmet, auch babe ich selbst früher für besser gehalten,
sie geradehin ftir den Jugendzustand der vorigen gelten zn lassen, allein icb habe sie dann in so grosser Menge ohne die grössere
Form ¿eselien, dass ich sie nun für eine selbstständige Art halte. Ich habe schon 1830 die Gefrässigkeit derselben anschaulich
gemacht, indem sie mit einem Ansatz Thiere verschlingt, die dicker sind als sie selbst, wodurch auch ihre eigene Gestalt ganz verändert
wird. JoBLüT's Figur, welche MÜLLER citirt und von BORV und SCHRANK: nur nachgeschrieben wurde, bezieht sich .nif ein
ganz anderes Thierclien, einen Vibrio. Auch GLEICHEM'S Citat bei MÜLLER ist nnpassend; doch scheinen JOBLOT imd GLEICHEN
diese Fonn allerdings gesehen zu haben. JOBLOT fand es in Stroh- und Kornähren-Anfguss, GLEICHEN in Brunnenwasser, vielleicht
in Bonnland beim Greifenstein, MÜLLER in lang stellendem Wasser, SCHRANK mit Ophrydium bei Ingolstadt, icli iu Grüben des
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Thiergartens nnd in Infusionen mit Brannenwasser bei Berlin, nnd 1820 bei Siwa in der libjscben Oase im Ablliiss des Sonncnr|uells.
Die helle Blase (Sanienblase?) am Hinterende sali schon SCHRANK, welcher irrig von einem Panzer spricht. Ith gewann durch Farbenahrung
die Ansicht vieler Magenzellen. Es hat weissliclie Körnchen und ist fast cylindrisch, gewöhnlich 4iiial so lang als dick, oft
etwas länger; nur wenn es grosse Körper verschlungen bat, wird es dicker, bis sie verdaut sind. — Körperlänge — Vaa Linie.
E r k l ä r u n g der Abbildungen Taf. XXXI. Fig. D.
F i g . 1. wirbelnd; Fig. 5—7 . allmäliges Verschlingen eines Cliilodon CìmiUnlusì Fig. 8—10. sind andere Gestatten desselben. Llnearvcrgriisserang
SOOuial.
423. iSncUelys infuscata, braunmiindi^cs Walzcntbierchen. Tnfei xxxi. Fig. iii.
E. corpore ovato snbgloboso, albido, ore infnscato nec prominulo.
Enchélide Moustache, a corps ovale ou spliériijìie, blanchâtre, la bouche entourée d'un cercle brun
et point saillante,
Enckehjs infiacata, Abhandl. der Akademie (1. Wi s s ens ch . zn Berl in, 1831. p. 101.
A u f e n t h a l t : Bei Berlin.
Diese Art liât Aehnlichkeit mit Leucophrys pattila, ist aber glatt und hat einen engen vordem Mund, der einen gelblichbraunen
ycrtriebenen Umkreis und nndentlicbe Wimpern hat. Die grossen Magenzellen fallen sich leicht mit Indigo, und ich zählte bis
27. Andere Organe wurden nicht deutlich. — Grösse Vi» — Vm Linie. Ich fand sie im Sumpfwasser mit langsamer Bewegung.
E r k l ä r u n g der Abbildungen Taf. XXXI. Fig. m .
E s sind 2 Exemplare bei SOOmaliger Linearvergrösserung, mit Indigo gefuttert, dargestellt, o' Mund, w Auswurfsstelle.
433. EncUely» nebulosa, nebelartîgcs WalzentliiercUen. Tafel xxxi. Fig. IT.
E. corpore ovato liyalino, ore producto subacuto.
Enchélide nébuleuse, a corps ovale hyalin, la bouche saillante en forme de bec.
EiieMi/t netaloio, MOIIBB, Vetminm finv. hist . 1773. p. 12. Anim. Infns. p. 27. Tab. IV. Fig. 8. 1786.
GIBICHEN, I n t u s i o n s t h i e r o h e n , Taf, XVII. Fig. D. II. 0. 1778.
Enchelys nebulosa. BORT DB ST. VINCENT, Encyc lopédi e méth. 1824.
Enchelys nebulosa, Abhandl. dor Akademi e d. Wi s sensch. zo Berl in, 1831. p. 101.
A u f e n t h a l t : Bei Copenliagen, auf dem Greifenstein und bei Berlin.
GLEICHEN fand diese Form in einem Gerstenanfguss, MÜLLER im Wasser mit Cyclidium Glaucoma, idi habe sie hundertweise
zwischen Saproleguicn in offenen Infusionen um todte Fl iegen beobachtet. Sie nimmt leicht Carmin nnd Indigo auf, ich
zählte bis 19 erfullte grosse Magen. Nur bei dieser Art habe ich spontane Quecrtheilung häulig gesehen. Trichoda pura ist schlanker
und hat einen schiefen Mund, Leucophrys carnium und pyriformis sind bewimpert. Diese 4 Formen sind oft schwer zu unterscheiden.
— Grösse Vioa V^a Linie.
E r k l ä r u n g der Abbildungen Taf. XXXL Fig. IT.
' Es sind 4 blau und 2 roth genährte Thierchen bei SOOmaliger Vergrösserung des Durchmesäcrs dargestellt, 2 in Quoertheilang.
N a c h t r a g zur Gattung Enchelys.
Dio 44 hier ausgesclilosscnCR Artnamen sind auf folgende Körper ganz anderer Gattungen, oft Familien, zuweilen Classen
nnd Reiche, bezogen: 1) Enchelys amoena BORT (1824) = Euglenai, Astasia?; 2) E. Bacillus OKEIV (1815) = Vibrio;
3) E. caudata MÜLLER (1786), SCHRANK (1803) = Amphileptusi, Vroleptusi; 4) E. Clava SCHRANK (1803) = Euglenai;
5) E. constricta M. (1786) = Monaci; 6) E. cycloides BORT (1824) = Trichodaì; 7) E. detes M. (1786) = Euglenai,
Uonasi; 8) E. diconus SCHRANK (1803) = Navicala?, Closterium acerosumi; 9) E. EpistomiumM. (1113) = Phialina;
10) E. festinans M. (1776) = Naviculaì-, 11) E. Fritillus M. (1773) = Vorticella Convallaria?; 12) E. Fusus M. (1773)
= Navicula gibbaì, Coccone?na?; 13) E. Gallinula BORT (1824) = Loxodes?, Chilodonì; 14) E. gemmata M. (1786)
= Trachelius Anas?; 15) E. gliscens SCHRANK (1803) = Gomphonema truncatum; 16) E. immota SCHRANK (1803) =
Cocconemat, Emmtiai ; i l ) E. IndexM. (iim) = Trachelius?, Paramecium Aurelia post partum? ; 18) E. inerta (inerte')
hoiiY ( i m ) = Euglena?, Monas deses?; 19) E. intermedia ÌA. = Monas didyma; 20) E. Lagenula ^o^y (\i,U) =
Leucophrys; 21) E. Larva M. (1786) = Uroleptus?; 22) E. microsoma HEMPRICH et EHRENB. (Toh. 1828) = Monas
scintillans; 23) E. moìiadina BORI (1824) = Chlamidomnas Pulvisculus; 24) E.OvulumM. (1773) = Trichoda pura?;
25) E. Palea SCHRANK (1803) = Navícula viridis?; 26) E. Pirum s. Pyrnm; 11) E. Podura NITZSCH (1827) = Ichthydium
Podura; 28) E. Pulvisculus MÜLLER (1786) = Monas bicolor; 29) E. punctifera 31. (1786) = Distigma?, Microglena
punctiferat; 30) E. Papula MÜLLER (1773) = Trachelius Anaticula?; 31) ß pyriformis BORT (1824) = Leucophrys
pyriformis; 32) E. Pyrum M. (1773) = Trichodina?, Leucophrys?; E. Pyrum SCHRANK (1782. Naturf. XTUf.
p. 80.) = Amphileptus Anser?; 33) E. Bafanella und Raphanella BORT (1824) = Amphileptus Anser?; Fasciola?; 34)
E, retrograda M. (1776) = Lacrymaria?, Phialina?; 35) E. sanguinea IVEES et GOLDFUSS (1826) = Euglena sanguinea?;
36) E. Scytale SCHRANK (1803) = E. Pupa?; 37) E. Semimdum M. (1773) = Enchelys?, Monas?; 38) E. sero-
FTV/»M. (1780) = Monas?, Enchelys?; 39) E. similis M. (1186) = Doxococcus?, Holophrya?; 40) E. Spatlmla M. (1773)
- Leucophrys Spathula; 41) E. Tiresias BORT (1824) = Conferva bipartita; Í2) E. tremula M. (1786) = Monas Ir.;
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