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Drusenrcîlie aelir fest hält. Ala Character hatte Bory fiir Cl. Jjunula (lie rlioiiihîsdic Fort» hcî der Aafsiclit angcnoinincn, welche
dieser zweiten Art felilcii soll, allein das ist nur Entwicklungsznstand. Kurz nach der Selhsttheiliing haben alle Closterien die etwas
rhonihische Figur, wie es auch schon Mü l l e r in Fig. 15. abbildete. Auch die übrigen vou ihm angegebenen Charactere ausser der
einfachen Driisenreihe sind nicht unterscheidend. Seine Abbildung scheint T o r p j n im Diet, ithist. nat. benutzt zu haben. Er selbst
bat im Diet, cîaasifjue, BaciUariéea Fig. 6. nur Cl. lAtnula hei zu geringer Vergrösserung abgebildet. Seine Lunulina Mongeoiii
ht Syttedra Imtaris der B a c i l l a r i eu-Fa fui l i e . Gr ü i t i i ü i s e n ' s und Kützing's Abbildungen Atii Cl. Lunula sind die besten
bisherigen dieser Art, nur sind von Letzterem die mittleren Drüsen nicht scharf beobachtet. Mö h r e n hat ein kleines Tndividnnin als
das Junge von Cl. Lunula abgebildet. Copulation ist hei dieser Art noch nicht beobachtet. Der Körper ist bei dieser und der vorigen
Art fast immer in der Mitte etwas aufgetrieben, doch sah ich Ausnahmen. Zuweilen verwandelt sich heim Zusehen ein krummes
Cioftterium in ein gerades und umgekehrt, man hat dies fiir Biegung gehalten, allein es ist allemal und ohne Ausnahme nur ein Drehen
so, daas die krumme Form nur die gerade Projection fiir's Auge erhält, wie man einen Ring von der schmalen Seite als gerade L i -
nie sieht. AUe SiMudeltbierehen sind steif. Die jugendlich frischen Thierchen sind bis dicht an die Spitze grün. Das Grün ist ein
helleres, mehr gelbliches, wümieres, als bei der vorigen Art. Später oder heim Sterben zieht sich die grüne Färbung (Eier) gegen die
Mitte in 2 Massen zusammen. Diese Art hat weniger, aber lebhafter bewegte, Pa])illen in den S|iitzen, als die vorige. Die Kör|)erchen
oder Papillen variiren an Zahl bei einem und demselben Individuum nicht, aber bei verschiedenen oft. Sehr oft sind sie schwierig
zn zählen, wenn man nicht das Thierchcn zerdrückt und jedes Zählen ohne diess Mittel ist unsicher. Die kleinen Bläschen in
der grünen Masse mögen Magenzellen seyn. Ortsveränderung deutlich, sehr laugsam. Grösse von '/st his '/lo Linie beobachtet.
E r k l ä r u n g der Abbi ldungen Taf. V . F i g. XVI .
Es sind 7 Individuen in verschiedener Entwicklung dargestellt, alle 300mal im Durchmesser vergrössert, alle von Berlin.
Fig. 1. ist Vn Linie gross, erwachsen, aber noch ganz jngendUch friscli, mit 7 bewegten Papillen in den Spitzen, je 5 (Sameni)Dräsen, 3 dunkleren
Körner-Traaben (Eileitern!) als Liingsbinilcn, rielen kleinen (Magen!) Zellen und sehr verengter heller Mittelstelle.
Fig. 2. ist '/,5 Linie gross, erwachsen, aber noch ganz jugendlich frisch, mit breiter farbloser Mittelstelle (Ceniraltheil des inneru gallertigen Thierkörpers?)
mit 5 bis 6 bewegten Papillen, je 6 Drüsen and durch die (Ei-) Körnchen verdeckten (Magen-) Zellen.
Fig. 3. ist >/,j Linie gross mit sich verkürzender grüner Kömermasse, mit 8 bis 9 bewegten Papillen, je 5 grossen und einer kleinen (Samen i ) Drüse,
2 Längsbinden und vielen kleinen Zellen.
Fig. 4. ist ein sehr junges Thierchen von ' / j j Linie Grösse mit je 4 (Samen-)Drüsen, 4 bis 5 bewegten Körperchen nnd noch unentwickelten (Eileitern)
Längsbinden.
Fig. 5. und 6. sind ähnliche Jugendformen.
Fig. 7. ist ein noch junges, schon in der Queertheilung befindliches, aber todtes Thiereben, dalier ohne deatliche Papillen.
102. Closterium Bi a n a e , Bo^en-lSpindeltbierclien, Dianentlifcrclien. TafelV. Fig. x v n .
Cl. semilunarc gracilius, utroque fino valde attennatnm, subacutnm, glahnim, glaudularum media nuica serie, taeniis
ohscurioribus plurihns rectis aut llexuosis.
Cloatere de Diane^ arqué, grêle, tres-aminci et presque aigu aux deux extrémités, glabre; série
des glaiulules internes aie milieu simple^ a plusieurs raies vertes foncées longitudinales, droites
oit tortueuses.
Cortiicetli a haccello, Corti? Osaeryaz. microscop. salla Tr
aosterium nsCtcips, AbhandL der Akademie d. Wissenscli. ;
E m e l l a , p. 111. Tab. II. Pig. XVII. !
.1 B e r l in, 1831. p. 67.
A u f e n t h a l t : Berlin, vielleicht Lucca in Italien.
Diese sehr liebliche, sclüanke Form der glatten Spindelthierchen, welche an Grosse der vorigen gleichkommt, ist nie in der
Mitte banchig, aber an den Enden sehr dünn, oft fast spitz mit schwacher Abrujidung. Da ich ausser dem Cl striolatum noch ein
drittes, Cl. turgidum, mit röthlichen Spitzen beobachtet habe, so schien es mir zweckmässig, den früheren Namen, Cl. ruficeps, zn
unterdrücken. Es lebt mit Cl. striolatum hei Berlin znweilcn so hänfig in Torfwässem, dass ich in einem Uhrglase Hunderte beisammen
hatte. Besonders zahlreich fand ich es nach 1831 am 10. und 15. Juni 1835 hei den Pulvermülilen wieder. Es hat eine
gelbgrüne liebliche Farbe des Körpers, Mass rosenrothe Spitzen nnd meist sehr lebhafte Zeiclimingen. Ich zählte je 8 bis 10 beweste
Papillen, je 5 bis 8 mittlere Drüsen, 2 bis 4 dnnkle Bänder anf der Halbansicht. Bei dieser Form war besonders deutlich die Oe^llnnng
an jedem Ende, dicht vor der Spitze anf der convesen Seite zu erkennen. Auszeichnend waren auch immer mehrfache, bis 5,
Queerfurchen des Panzers in der Mi t te, wo es sich hei der Copnlation öffnete. Bei dieser sali ich beide Individuen mit der convexcn
Fläche einander zugekehrt. Diese gestochene Abbildung war lange vor Herrn Mo r r e n ' s Abhandlung der Gesellschaft der naturforschenden
Freunde in Berlin vorgelegt. Ueberdiess sind die Zustände todter Thierchen bemerkenswerth, wo die Drüsen gelb werden,
anschwellen und länger sichtbar Weihen, als die andern Theile. Ortsveräuderung sehr langsam, zuweilen tagelang keine, aber fortwährendes
Spiel der Papillen. Grösse bis '/lo Linie. Ich habe keine sehr kleinen beobachtet. VieUeicht gehört Co r t i ' s Thierchen zum
Theil hierher. Die übrigen Figuren von ihm halte ich Kr Closterium acerosum, im Fall sie nicht dasselbe von oben oder nnten
gesehen darstellen. Mo r h e n irrt sehr, wenn er glaubt, dass Cl. ruficeps eineriei mit seiner Form sey. Die von ilim gesehenen rothen
Pnnkte sind optische Farbentäuschnngen, diese röthlichen Spitzen der Börner aber wirkliche Färbung (vergl. Cl. Cornu).
E r k l ä r u n g der Abbi ldungen Taf. V . F ig. XVI I .
• I C ? Thiereben und ein TheU abgebUdet. Zwei davon in Doppelknospenbildung (Copalation). Alle sind 300mal vergrössert, ,lic
einxeiae spitze oüOinal.
Fig. i. ein lebendes, jugendUcb kräftiges, erwachsenes Thierchen mit 7 und 8 Drüsen. Bei o' die Oeffnungen.
Flg. 2. ein ähnliches, etwas kleineres, mehr gekrümmtes, lebendes Thierchen mit 7 und 6 Drüsen.
Fig. 3. ein lebendes, sehr schwach gekrümmtes, fast gerades Stäbchen mit 8 und 8 Drüsen.
Fig. 4. und 5. zwei todte Thierchen.
Flg. 6. Doppelknospenbildung durch Verschmelzung zweier Körnermassen (Körpertbeile) zn cinem(!) neuen Individuum mit Absterben der Mutlerkörper.
Flg. 7. stärker vergrÖBserte Spitze eines Horn» mit ihrer Oeffnnng «'.
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t03. Closterium ac e r o s u m , naaelarti^cs ISpindcIthicrcbcn. Tafel VL Fig. I.
CI. rectum fusifornie, ntroiiuc hnc scnsim attcnuatum, obtusum, glabrum, viride, glanilularuiu Serie media siiuiilici,
taeniis ohscuris plurihns.
Clostere Poinçon, droit en forme de fuseau, s'amincissaid peu it. peu aux deux extrémités obtuses,
glaire, vert, a série des glandules au milieu simple et a plusieurs raies obscures.
Corpicetti a baccdio, Cohti? Oaservaz. jnicroBC. p. l i t . Tab. II. Fig. XVII. i, g. und r, B. 1774.
rit>rù) LumU, MDttER, Animale, infus. Taf. VII. Fig. 12. 1786.
nhrio acerosits, Schkank, Fauna boica, III. 3. p. 47. 1803.
BnciUaria mtltistrinla, lÏBMPnrcn u. Euhekbehg, Symbolao physicae. Phytozoa, Tab. II. Sinaitioa, Fig. S). 1828
Cïôs/eriiim nniiiisiri(ir«m, AbbandI. der Akademi e d. Wissensch, zu B e r l i n , 1839. p. 15. 20.
Closimum aca-osum, Symbolao physic. Evertebrata Text 1830. (1831.) Polygastrica. Fol. b. «. 2.
— ~ AbliandI. der Akademi e d. Wi s s ens ch, zu B e r l i n , 1831. p. 68.
Closterium Lmitla, Morben, Fig. 43.?
A u f e n t h a l t : Bei Landshnt, Berlin, Lucca in Italien und in den Bäclicn des Sinai-Gebirges in Arabien.
Man hat diese Fonn gewiss mit Unrecht mit Cl. Lumda verwechselt. Die älteren Beobachter und selbst einige neuere behaupten
zwar, die geraden Stäbchen könnten sich krumm biegen, allein das ist offenbar eine Täuschung, welche durch die verschiech'.ie
ProjecÜon einer nnd derselben gekrümmten Form entsteht, je nachdcin man sie von oben oder von der Seite sieht. Bei laugsainein Aiifnchten
und Umdrehen scheinen krumme Stäbchen gcrad zu werden, bleiben aber immer krumm. Ich habe viel Zeit umsonst darauf
vci-wendet, dieses Biegen zu sehen, und halte es jetzt für optische sehr einfache Täuschung. Schon Co r t i sah in dieser Form die
Paiiillcn in den Spitzen (i/uasi un occhiet/o) wie ein kleines Auge, sah aber die Bewegung nicht. Die Drüsen hielt er erst fiir Samen
oder Körner, dann aber sah er Bewegung der Stäbchen. Die Hälften waren ungleich lang, mit dem kurzen Ende hefteten sie
sich fest und bewegten sich zuweilen wie ein Uhrzeiger sehr langsam, so dass nach "/. Stunde das Viertel des Ki-eises durchlaufen war.
Zuweilen gingen sie mit dem laugen Ende fort. Bald bogen sie sich krumm, bald gerad, (diess mag auf die vorige halbmondförmige Art
gehen), aher sehr langsam. In einer Stunde durchschnitten sie nicht % des Gesichtsfeldes des Mikroskops. Die Bewegung war "jilötzlich,
stossweis. Er liielt sie Tür P h y t o z o e n (Piantanimali). Fortpflanzung sali er nicht. Er hatte 25 bis 30 Individuen gesehen.
Auch neuerlich ist es nocil nicht gelungen, die Fortpflanzung direct zu erfahren, doch sprechen mehrere der von mir gezeichneten uiigleichschenklichen
Figuren für quecre Selhsttheilung. Langsame Forthewegnug habe ich an diesen geraden Formen ebenfalls gesehen.
Die Papillen der Spitzen sind immer bewegt. Ich zählte bis 9. Oeffnungen erkannte ich noch nicht. In engen Cylindergläs'crn sah
ich sie oft hoch hinauf gekrochen. Drüsen je 3 bis 7 ; einmal 1 und 2. Zn dieser Ai-t gehören die Formen anf Tafel I I . und XXH.
hei Bodo viridis und Chaetomonas. Vielleicht hatte die grüne Schwauzmonade (Ue grünen Körnchen des Closterium verzehrt und
sich nur so grün gelärbt. Im Tode werden die Panzer zuweilen ganz oder zur Hälfte schwarz. Die Grösse ist beobachtet von '/m bis
Vi Linie. Zwei noch zusammenliängende gebogene Formen, wie F ig. 10. , könnten Veranlassung zu Cl. didymotocum gegeben haben.
E r k l ä r u n g der Abbi ldungen Taf. V I . F i g . I .
Es sind 10 Individuen ia verschiedenen Zustünden abgebildet, alle 300mal vergrössert,
ist ein sehr junges Thierchen mil nur 1 und 2 Drüsen vou '/jo Linie Grösse.
ist vermntblich eine Hälfte nach Queertheilung, che sich die andere wieder völlig ergänzt hatte (vergl. Fig. IV. 3.).
ist ein Thierchen mit 5 und 4 Drüsen,
ist zerschnitten mit vordrängendem Inhalte,
ist ein grösseres Exemplar ak Nomialform.
ist ein todtes, in faulem Wasser gelegenes, Tliiercben (vergl, Tafel II, Fig, VI, und Tafel XXn, Fig, IV.),
-9, sind jüngere und Mitteltörmen.
104. Closterium Tr a b e c u l a , balkenförmiges Spindeltlilercben. Tafel V L Fig. I I .
Cl. rectum cylindricnm, medium constrictum, utroque line truucatuni, glabrum, viiidc, glandulis sparsis aut in serie
multiplici positis, taeniis ohscuris nnmerosis.
Clostere Soliveau, droit, cylindriifue, étranglé an milieu, glabre, tronqué aux deux extrémités,
vert, a glandules éparses ou en plusieurs séries et à nombreuses bandes obscures.
Closterium Tralecula, AbhandI, der Akademie d, Wissensch, zu Berlin, 1830, p, 62, 70. 1831, p. 68.
Fig, 1.
Fig, 2,
Fig. 3.
Fig. 4,
Fig. 5,
Fig, 6.
Fig, 7-
A u f e n t h a l t : Bei Toholsk in Sihii-ieu und bei Berlin.
Diese Form ist sehr ausgezeichnet imd lindet sich bei Berlin sehr häulig zwisclien Oscillatorien. Entdeckt wurde sie im
Jahre 1829 anf der Reise mit Herrn Al e x a n d e r vo» Humboldt in Sibirien. Sie gehört zu den grossen Arten der Gattung und
ist leichter zu sehen, als Cl. Lumda, weil die Masse überall fast gleich dick ist. In Tobolsk fand ich sie im Juli, bei Berlin am
20. Juni nnd am 29. Juli. ' So erschien sie auch in deu Jahren 1832 und 1834. Im Jahre 1835 fand sie sich schon im Februar.
Um ihre Bewegung zn sehen, muss man viel Geduld haben, da sie stiindeulang ruhig liegt. In engen Cylindergläsern kann man durch
äussere Marken das Fortrücken mit der Lupe nach Tagen leichter bemerken. Sic zeichnet sich auch durch eine sehr grosse Anzahl
(bis 50) bewegter Papillen ans nnd hat keinen farblosen Raum zwischen den Papillen und dem Ende. Oeflniingcn glanhtc ich an den
abgestutzten Endflächen 3 neben einander zu,erkennen, ein Umstand, welcher vielleicht später, wenn er sicher ist, eine besondere Gattung
bedingt. Es gieht Formen mit gleichen und ungleichen Hälften. Einige waren fast keulenförmig wie F i g. 6. Viele hatten die
mittlere Einschnürung in einer Wulst, andere ohne diese. Bemerkenswerth ist noch, dass einige mehrfach reilienweis gestellte, andere
weit zalilreichere zerstreute Drüsen hatten. Sind diess vielleicht doch verschiedene Arten der besonderen Gattung? Einige Individuen
waren mit bewegten sehr feinen Korpcrchen ganz erfüllt. War diess lebendig zu gebärende aus den Eiern schon entschlüpfte Brut.i"
In der Dickc waren die beobachteten Hunderte von Individuen weit auffallender verschieden, als in der Grösse. Die Grösse ist vim
'In — 'Is Linie beobachtet. Dicke 7 Ins 20mal iu der Länge.