benden Oc é a n s an denselben seit Jahrtausenden verüben
Cx); aber für das Maas des Fortschreitens dieser
Zerstörung haben w ir durchaus keine Thatsache, keine
auch nur entfernt bestimmende Notiz. Annehmen
darf man w o h l, dafs sie nur sehr langsam vorschreitet,
da die Küsten durchgehends hoch sind, und aus festen
Felsmassen, den Grundlagen des hohen Plateaus der
Sandwüste, bestehen, und dafs vielleicht mehr als un-
sere ganze historische Zeit dazu gehört haben mag, um
das feste Land von Africa an dieser Seite nur um yye-
nige Meilen zu verkleinern.
Auf die C a n a r i s c h e n Inseln werden w ir in der
Folge zurückkommen, wenn w ir der Sage von einem
ehemaligen Lande, für dessen Trümmer sie von Einigen
gehalten worden sind, zu gedenken haben werden.
Hier nur soviel, dafs angenommen worden is t , die
Inseln L a n z e r o t e , F o r t a v e n t u r a , und vielleicht
auch L o b o s , möchten ehemals nur eine einzige ausgemacht
haben, und vom Meere durchbrochen worden
seyn. Juan Galindo glaubte, dafs noch zur Zeit
des Königs Juba drey der C a n a r i s c h e n Inseln unter
sich zusammenhängend gewesen seyn müfsten, weil
dieser König ihrer nur sechs nennt. Alexander v. Humboldt
glaubt, diese sechs Inseln der Alten : zwey Juno-
n i a e , N i v a r i a , Omb r i o s , C a n a r i a und Capra-
r i a , leicht in sechs der heutigen wiederzufinden (2),
Bory de St. Vincent ebenfalls (3). Es gehört nicht
zu unserm Zwecke, in eine Erörterung der Anwen-
James Riley Schicksale u. Reisen an d. Westküste von
Afnca. Teutsche Hebers. Weimar 131p. S. 299. u. an andern
Stellen.
2) Humboldt Voyage, Relat. historique, T. j. p. 92.
3) Essais sur les isles fortunées, p. 386. — Er citirt?' Nim-
nez de la Penna L. 1. c. 1. und Clavij. T. 1. 1. 1. §. 2.
düng dieser älteren Nahmen auf die neueren einzugehen;
indessen dürfen wir nicht unerwähnt lassen»,
was Leopold von Buch, der sie ebenfalls in Person besucht,
neuerlich darüber aufgestellt hat. Dieser geistvolle
Forscher hat (1) auf eine ziemlich überzeugende
Weise darzuthun gesucht, wie sich die von Plinius
sechsen der Canarischen Inseln beygelegten Nahmen auf
die jetzigen — und zw ar anders als man bisher gethan
_ deuten lassen; sobald man annehmen wolle: dafs
die Reisenden des Königs Juba die Insel Gome r a
übersehen hätten, was bey ihrer eigenen, in mehreren
Gesichtspuncten verdeckten Lagg sehr wohl denkbar
sey. Wenn also die Idee von der gewaltsamen
Trennung einer der Inseln in zwey bis drey, blofs auf
der Ahweichung beruht, die die ältere Beschreibung
von der jetzigen Beschaffenheit in Ansehung der Zahl
der Inseln darbietet, und sonst keine Nachrichten von
einer solchen Katastrophe vorhanden sind; so hat man
nicht nöthig einen grofsen Werth darauf zu legen.
Etwas weiter nördlich an der Westküste stofsen wir
auf eine hierher gehörende Thatsache. Der Haven der
Maurischen Stadt Mo g a d o r oder Swe a r a h konnte
ehedem keine grofsen Schifte aufnehmen, wegen einer
Klippenreihe die ihn verschlofs. Während des Erdbebens
von L i s s a b on , 1. November 1755» versank
diese Felsenkette plötzlich in den Abgrund, und seitdem
hat die Rhede von Mo g a d o r eine Tiefe von
zwanzig Faden, und kann daher die gröbsten Kriegsschiffe
aufnehmen (2).
1) Abhandlungen der phys. Classe der Kön. Preus. Acad. der
Wissenscli. aus den Jahren Ig i5. —- I7‘ ®» 347»
2) M . R. inobse rvations sur la Physique (Journal de Phys,
p. Rozier). T. 1. pag. 100.