ten. Nach Aussage der Fischer bedeckt diese Holzablagerung
einen mehrere englische Meilen langen Strich
des dortigen Meerbodens. Die Einwohner behaupten
auch, dafs die Kirche des dortigen Kirchspiels ehedem
an einer Stelle gestanden habe, wo jetzt Meer ist, und
dafs man noch bey niedriger Ebbe Mauerwerk von
dem vormaligen Dorfe unter dem Wasser gesehen habe.
An der Mündung des Humbe r soll im Jahre
1475 ein ansehnlicher Strich Landes mit mehreren Dörfern
vom Meere weggerissen worden seyn (1). Von
den felsigen Kreide-Küsten zwischen den Mündungen
des Humbe r und Tee s in Yo r k sh i r e hat man
mehrere Nachrichten vom Eingreifen des Meeres aus
den Gegenden von Spur n- Poi n t , Ki ln s e a , Horn-
sea, F lamborough , S c a rb o r ong h und Whi t b y .
Nördlich vom Tees liegt der alte Flecken Ha r t l epo ol
auf einer schmalen Erdzunge von einem sehr zerstörbaren
Kalkstein, und dort nimmt das Meer immerfort
Land hinweg, so dafs die Landzunge fast zur Insel
geworden ist, und die Fluth schon in die Stadtthore
dringt. Die ganze Küste von Du rham erleidet solche
Zerstörung, besonders ist sie an dem südlichen Ufer der
Mündung des Tyne bemerkbar. An dem nördlichen
Ufer stürzen von der Landspitze Tyn emo u t h -He a d
immerfort vor den Augen der Einwohner der Stadt
gleiches Nahmens ganze Stücke in das Meer. Tyne-
mo uth-Ca s t l e war vordem mit einem bedeutenden
Streifen Landes umgeben, jetzt hängt sein Felsengrund
über dem Meere. Bey Bamb o rough und
Ho l y - I s l and hat das Meer vieles Landweggerissen.
• Die Ostküsten Schot t l ands werden auf das stärkste
vom Meere benagt, da der Ocean bey Nordostwinj)
Bergmann a. a. O.
den von seiner gröfsten Oefinung über Lappland mit
unaufhaltsamer Gewalt auf sie anstürmt. Selbst tief
in Buchten liegende Puncte leiden bemerkbar davon
(1). Vön B e r w i c k upon Twe e d , bis N o r t h -
B e rw i c k finden sich davon unzählige Spuren, und
eben so tief in das Fr i t h o f F o r t h hinein. Zwischen
L e i t h und Mus s e lbu r g h hat die längst dem
Busen hingehende Landstrafse immer tiefer ins Land
verlegt werden müssen, weil das Meer ihre Stelle eingenommen
hat. Bey Newha v en ist der im funfzehen-
ten Jahrhunderte vom König Jacob IV. angelegte Arsenal
und Havenbau gänzlich vom Meere überfluthet
und zerstört worden; Maitland sah im Jahre 1750
noch die Trümmer davon in den Fluthen. Der Weg
von diesem Orte nach L e i th , der nördlich von
L e i t h f o r t h vorüber gieng, ist ganz vom Meere hinweggerissen
worden, und das Meer ist dort so tief in
das Land eingedrungen , dafs die Strafse einen grofsen
Umweg nehmen mufs. Bey Ancho r f i e ld erinnerten
sich alte Fischer eine Dürienreihe gekannt zu haben,
welche das Meer ebenfalls weggerissen hat.
Ganz gleiche Erscheinungen zeigen sich bey Barn-
b o ug l e -Ca s t l e unter Qu e en s f e r r y , ja sogar über
diesem Orte in dem engsten Theile des F r i t h , bey
Gran gemout h , und eben so am nördlichen Ufer des
Busens in der Grafschaft Fi f e bis zum Vorgebirge dieses
Nahmens. Von der Priorey von C r a i 1 sind die letzten
Trümmer noch im Jahre 1803 vom Meere weggerissen
worden. Das Castell von St. An d r ews lag ursprünglich
eine Strecke vom Meere entfernt, jetzt hängt es über
demselben, und diese schönen Trümmer der Vorzeit
l ) Stevenson, a. a. O. S. 466.