80 in die Augen fallende natürliche Ursache bestätiget
werden.
Ephes us lag einst so nahe am Meere, dafs dieses
die Mauern des Dianentempels bespühlte ( i ) ; jetzt ist
der Haven dieser Stadt durch den k l e i n e n Maean-
der (K u t s chuk Meinde r der Türken, Kay s t r o s
der Alten,) mit Schlamm angefüllt, und die Mündung
des Flusses dadurch weit nach Westen vorgerückt wor
den (2). Schon im Alter thume hatte man gegen das
Verschlammen dieses Hävens Vorkehrungen zu treften
gesucht, die aber dem Zwecke nicht entsprochen hatten
(3). Die gegenüber liegende ehemalige Insel Sy-
r ie ist mit dem festen Lande verbunden (4 ). Teo s
wird von Plinius zu den Inseln gerechnet, jetzt ist sie
auch mit dem festen Lande vereinigt (5). Bey K 1 a-
zomene bewirkte die Kunst eine solche Verbindung,
da Alexander d. Gr. diese Insel durch einen Damm dem
festen Lande anschlofs (6). Die Ueberbleibsel des alten
am Meere gelegenen Smyrna sind durch einen beträchtlichen
Landansatz von der jüngern Küste entfernt
worden (7). Von der Stadt Le uc a e an der Nordwestspitze
des Meerbusens von Smyrn a sagt P linius
(8): dafs die Landspitze, auf welcher sie liegt,
vormals eine Insel gewesen sey. Der Lage zufolge
würde man die Verbindung derselben mit dem festen
Lande den Alluvionen des Hermus zuzuschreiben 1
1) Plin. II. N. L . 2. c. 87*
2) JVlannert, Geogr. d. Gr. u. R. 6. Bd. 3. Th. S. 306*
3) Strabo, L . 13. u. 14. T. 5. p. 446. u. 541.
4) Plin. L. 5. c. 29.
5) Ders. H. N. L. 5« c* 38- — Chandler Asia Minor p. 98.
6) Ders. H. N. L . 5. c. 29. (31.) — * Pausanias (Aehaia) c. 3-
— Cellarius Not. orb. ant. P. 2. 1. 3. e. 3. §. §3,
7) Chandler Asia Minor, p, 71. 8) L . 5. c. 29,
haben (1). Auch bei dem etwas nördlicher gelegenen
Grynium erwähnt Plinius (2) der Verbindung einer
vormaligen Insel mit dem festen Lande. Von der Stadt
Ant issa auf der Insel Lesbos wird behauptet: dafs
sie einst eine abgesonderte Insel gewesen sey, dafs damals
Lesbos den Nahmen Issa und diese kleine Insel
hiervon den ihrigen geführt habe, und durch neues
vom Meere angesetztes Land mit der gröfsern Insel
verbunden worden sey (3). Von der Ebene von Troja
berichtet schon Herodot (4 ), dafs sie durch die Allu-
vionen des Skamander gegen das Meer hin stark ver-
gröfsert worden sey, Strabo und Plinius (5) sagen
dasselbe, und neuere Reisende haben diesen Flufs so
verkleinert und versandet gefunden, dafs Homer's
Schilderung davon nicht mehr auf denselben passen
will (6), und dafs der Lauf desselben, so wie der des
Simois gegen die Vorzeit ganz verändert scheint (7).
Von dem Vorrücken der Küste der Ebene von Tro j a
hat die Ueberlieferung sich in dortiger Gegend bis zur
jetzigen Zeit erhalten (8). In Kl e in-My s i en lag die
Stadt Cy z i cus auf dem engen Halse einer Halbinsel
von welcher man ebenfalls glaubt, dafs sie einst Insel
gewesen und durch neues Land mit Kl e ina s i en
verbunden sey. Da indessen schon Skylax (9) ihre i) *9
i) Chandler's Asia minor, p. j f , u. 79. 2) L . 5. c. 32.
3) iStra&oL.i.T. 1. p. 160.— CellariusNot.O. A. L . 3. c. 2. %• 10.
4) E u te rp e c. 10.
5) Strabo L. 13. T. 5. p. 322. u. 338- — Plin. L. 2. e. 87«
6 ) '* Gr Hot Voyage de Constantinople.
7) Hammer's topographische Ansichten etc. S. 22.
8) Rob. Walpale Memoirs relating to European et Asiatic
Turkey etc. 2d. edit. p. in * 137* — Clarke Travels. P. 2.
Qreeca, 4. ed. Vol. 3. p. 93.
9) Peripl. in Geogr. Minor. Vol. I. r». 35. ed. 1698.