des Flusses Bagra da ist der Landansatz so beträchtlich
erfolgt, dafs der Platz auf welchem diese zur Zeit von
Carthagos Fall vom Meere bespühlte Stadt gestanden haben
mag, jetzt sieben englische Meilen von der Küste entfernt
ist. Fast dieselbe Erscheinung zeigt sich an der
Mündung des Flusses Me - j e rdah zwischen Ca r t h a g o
und Port o Fa r ina (1). , Bey Bona ist die Rhede
durch Sand und Ballast verdorben, und eine Niederung
zwischen diesem Orte und B l a i d el Aneb wird von
Shaw (2) für neues dem Meere abgewonnenes Land
gehalten. Bei der Stadt Sher - s h e l l (Jul i a Caesarea
der Römer) finden sich die Phänomene dieses und
unseres ersten Hauptstücks vereinigt, indem dort ein
Erdbeben einen Theil der Stadt ins Meer gestürzt,
und den Haven seicht und unbrauchbar gemacht haben
soll (3).
Die jetzige Beschaffenheit der übrigen Flüsse und
ihrer Mündungen auf der Nordküste von Africa scheint
noch wenig untersucht zu seyn; doch nennen uns die
Alten eine nicht unbedeutende Anzahl derselben, deren
einige, wenn man von der muthmafslichen Länge ihres
Laufes einen Schlufs ziehen darf, nicht minder bedeutend
gewesen seyn können als die Hauptflüsse Spani
ens , und daher^gewifs manche Veränderungen in
niedrigen Küsten hervorgebracht haben. Dahin gehören
der Flufs der aus dem See Pa l iurus kam, die
Flüsse Cinyphus , T r i t o n , Cat a d a , Rubr ica-
t us, Amp s a g a , Audus, Ser b e s , Sav u s , As-
eara, Ma lu cha , S i g a und einige geringe (4),
l ) Shaw a. a. O. S. 185 — 187* 3) Ebendas. 120»
3) Ebend. S. 51.
4) Der so sorgsame Beobachter und fleifsi-ge Sammler der
vorhandenen Nachrichten, Hr. Karl Ritter gedenkt die-
Die alten Küsten von Sy r i en sind durch Ansetzen
von Sand und Schlamm seit den ältesten Zeiten
nicht unbedeutend gegen Westen vorgerückt. Dort
hat die regelmäfsige Meeres - Strömung, vielleicht in
Verbindung mit den reifsenden Bergflächen, ein niedriges
Vorland gebildet, dessen Entstehung man historisch
verfolgen kann, und alle Häven versandet,
manche ganz vernichtet (1 ) . Zwischen dem östlichsten
Arme des N i l und der Stadt Gaza ist dieser Anwachs
am stärksten, wozu der Nilschlamm mit wirken mag.
Die Insel von Accon scheint mit dem festen Lande
verbunden worden zu seyn (2). Die Insel von T y r u s
Wurde bekanntlich durch Alexander den Grofsen vermittelst
eines Dammes mit dem festen Lande verbunden
(3). Dieser Damm ist vom Sande immerfort überschüttet
und vergröfsert worden, und man glaubt,
aufser dem alten Tyrus auf dem festen Lande, ein älteres
noch weiter von der Küste entfernt in Trümmern
gefunden zu haben, so dafs die Stadt allmählich der
vorrückenden Küste gefolgt zu seyn scheint, wie die
Städte im Teh ama am Arabischen Busen (4). Der
Haven von S idon läfst wegen seiner Versandung nur * 1
s e r F lü s s e a u c h n i c h t i n s e in e r a n N o t i z e n f a s t u n g e -
m e s s e n r e i c h e n E r d k u n d e , i n w e l c h e r — w i r e r k e n n
e n e s d a n k b a r — w i r d ie S p u r z u m e h r e r e n u n s v o r h e r
u n b e k a n n t g e b l i e b e n e n T h a t s a c h e n u n d B e o b a c h tu n g e n
fü r u n s e r n Z w e c k g e fu n d e n h a b e n .
1 ) Shaw Voy. fr a n z . U e b e r s . T . 2 . p . 2 . u . 1 2 . >— ■ Volney
V o y a g e s , T h . 2 . d . 2 t e n A u s g . S . 144.1 6 0 .1 7 0 .— Andrdossy
i n M ém . s u r 1’E g y p t e , p . 198.
2 ) Pocoke R e i s e n , t e u t s c h e U e b e r s . Th. 2 . S . 7 8 u . 7 9 .
3 ) Strabo 1. 16. T . 6 . p . 3 3 7 .
4 ) * V in c e n t P e r ip l . 2 . S . 5 2 4 . — * O l iv ie r 2» S , 2 3 4 — 2S o . —*
R i t t e r E r d k u n d e , T h . 2 . S . 4 6 2 — 6 3 .