r e s bodens und e i n e V e r eng e ru ngd e s all gern einen
Me e r e sb e c k en s jedenfalls und nothwendig statt
Enden mufs, und dafs eine solche wirklich Thatsache ist.
Wir haben so viele einzelne Beyspiele von Gegenden und
Puncten des Meeres, an denen diese Erscheinung mit
Bestimmtheit wahrgenommen worden, an denen ein
wirklicher Zuwachs von neuem Lande erfolgt ist, angeführt,
dafs ein Zweifel dagegen durchaus nicht zugelassen
werden kann. Ausser diesem in die Augen fallenden
Vorrücken d e r Küs t e n ; ist aber auch die E r h ö h
u n g des Me e r e sbod ens , die durch Absatz von
festen Theilen bewirkt w ird , an sehr vielen Puncten
auf das deutlichste erkannt worden. Die Beobachtungen
welche, wie wir oben angeführt haben, von Stevenson
im Teutschen Meere gemacht worden sind, hat
man auch an anderen Orten wiederhohlt, besonders in
vielen Seehäven, wo man genöthigt wird, den der Schiffahrt
nachtheiligen Folgen dieser Erscheinung entgegen
zu arbeiten. Auffallend sind diese Folgen z. B. in dem
Haven von Go t h e n b u r g (x), und an den Küsten des
B o t h n i s c h e n Busens , wo sie selbst von denjenigen
anerkannt werden, welche noch die Verminderung^ des
Meerwassers zur Erklärung der Erhebung des Bodens
mit zu Hülfe nehmen zu müssen glaubten (2). JBuf-
fon hat darüber an den Küsten der No rmand i e Beobachtungen
angestellt (3). *
*Joh. Meermann Eenige Berichten omtrent het Noorden
en Noord - Oosten van Europa. Haag 1804.— 5. 4 Thle 8-
2) Kant phyg. Geogr, Ausg. v. Rink. Th. 2. p. 291. —
T. Bergmann phys. Beschr. d. Erdk.T. 2. $. Igo. — Linné
de telluris habitabilis incremento P. 2ö.f.
3) Epoques de Ia Nature, iereep, p. 99. des sten Suppl. Bds.
der Pariser Octav Ausg.
Z . V. H A U P T S TÜ C K E . 4 7 7
Wir haben, bey dem Gesichtspuncte aus welchem
wir diese Erscheinung oben betrachtet haben, einer
andern Ursache der allmählichen Erhöhung des Meeresbodens
noch nicht einmal gedacht, weil ihr keine historischen
Ueberlieferungen zur Erläuterung dienen, indem
sie blofs physisch zu betrachten ist. Allein w ir
dürfen sie, sobald w ir allgemeine Resultate finden wollen,
nicht mit Schweigen übergehen. Diese Ursache
glauben wir in dem o r g a n i s c h en Leben zu finden,
welches am Boden und in dem Innern der Meere herrscht.
Jedermann weis, welche zahllose Menge von organischen
Geschöpfen der Ocean birgt und nährt. Diese
Geschöpfe bilden so zu sagen eine grofse Stufenleiter
von Uebergängen des Flüssigen in das Feste — des Wassers
in den Felsen. Vom organisirten Schleimbläschen
an, das millionenweise auf dem Wasser schwimmt, und
seinen Phosphorschein dem Ocean meilenweit mittheilt,
durch alle Gräten - Knochen - Rinden - und Schaalen-
Thiere hindurch bis zu den ganze Felsen-Inseln bildenden
Corallen, sehen wir die merkwürdige Operation
der Natur welche aus Flüssigem Festes bildet, aus Wasser
Stein, der sich tausendjähriger Dauer erfreuet.
Von den Corallengebäuden wissen wir gewifs _-
sehen w ir mit unseren Augen— dafs sie sich von dem Boden
des Meeres emporheben; wir wissen dafs ganze Inseln
blofs aus diesen Gebäuden, die dem organischen
Reiche angehören, bestehen; dafs also durch sie das
Wasser des Oceans aus seiner Stelle verdrängt, das Becken
desselben verengt worden ist. Mit minder entschiedener
Gewifsheit, aber mit der höchsten Wahrscheinlichkeit
können wir annehmen, dafs die festen Ueber-
bleibsel der gestorbenen Knochen - und Schaalen-
Thiere, besonders der letzteren, die in so ungeheurer
Menge vorhanden sind, den Boden des Oceans erhö