(Jambo) war um Chr. Geb. eine Stadt nahe an der
Küste (1); zur Zeit Abulfedäkst lag sie eine Tagereise
davon entfernt (2). Sie steht noch, allein man hat des
Handels wegen dicht am Ufer eine neue Stadt desselben
Nahmens erbaut. Der Haven dieser Stadt war im
An fange des sechszehenten Jahrhunderts, als Selim iJ
■ ^eg7Pten eroberte, sehr blühend; jetzt füllt er sich mit
Sandbänken, die Einfahrt ist äufserst beschwerlich und
die Stadt ist zum Dorfe geworden.
Auch die alte Stadt Madian scheint zur Zeit des
Ptolemaeus {3) und des Edrisi (4) vom Meere bespühlt
worden zu seyn; jetzt liegt sie ebenfalls in einiger Entfernung
davon. Daher die Vermuthung, dafs dort mancher
Ort, den die Geschichte alter [Zeit nennt, samt
seinem Nahmen verschwunden , und vielleicht das Salomonische
Op h i r darunter zu rechnen seyn möge (5),
Dieses Anwachsen der Küste soll sich auch in den
A i l a n i t i s c h e n B u s e n des Ro t h en Meeres erstrecken,
nach einigen dort angestellten Beobachtungen (6).
Bekannt ist, wie sichtbar sich dasselbe in dem Busen
von Sue z zeigt. He r o o p o l i s (P atumos , Pi-
t l iom) wird vonHerodot(7) und selbst von Arrian(8)
an die Küste gesetzt. Das Itinerar des Antonin (9) und
Ptolemaeus (10) setzen sie schon nicht mehr dicht ans
Ufer, und jetzt ist sie wirklich weiter vom Rothen
M e ereentfernt als vondemMi t t e l l ä n d i s chen (11). l)
O Ptolem, L. 6. c. 7.
2) Descr. Arab. p. 27. 45. — Gosselin, p. 8g.
3) 6. c. 7. 7) *P. 5. cl. 3. p. 10p.
5b Gosselin p. 87- A) Ritter Erdkunde Tli. 2. S. 215.
7) Euterpe, c. 158. 8) Exp. Alex. L. 7. c. 20.
p) p. 170. ed. Wessel, jo) L. 4. c. 5.
l l ) * Danville Mem. sur l ’Egypte p. ic8.
K o I zum lag sonst in der Spitze dieses Busens, und
• war Haven , w ieAbulfeda und Edrisi berichten, jetzt
sieht man seine Trümmer fünftausend Fufs nördlich von
dem jüngernSuez, und die ganze Strecke zwischen
beyden Orten ist eine Sandebene, die indessen doch noch
von der Fluth bedeckt wird (1). In Sue z nahm der
Haven imJ. 1541 die Flotte Solimans I I . auf, die aus
mehr als vierzig Galeeren und neun grofsen Schiffen
bestand j da befindet sich jetzt eine unzugängliche
Sandbank (2).
Van der A f r i c an i s ch e n oder Westküste des R o-
then Mee r e s hat man wenige Nachrichten. Man
sagt aber, dafs die Wellen dort den Sand abrei-
fsen und an der Ostküste ansetzen, jRitter glaubt indessen,
dafs die zahllosen Sandbänke, welche in der
Opf l a n-Bay zu der Zeit der P t o l emä e r bemerkt
wurden, seitdem zu Insel-Gruppen geworden seyen,
dieselben die Valentin H o w a k i l Inseln nennt, und
manche Charten:. Ar k en a - In s e ln (3).
A £ r i c a.
Von Af r i c a sind auch für diese Erscheinung,
das Beyspiel vom N i 1 ausgenommen, höchst unbefriedigende
und, wenige Nachrichten vorhanden.
Von der Gegend am V o r g e b i r g e der g u t en
Ho f fn u n g , haben zwar Einige aus verschiedenen
Anzeigen schliefsen wollen, dafs dort ein sogenann
l) Gosselin p. 86- 2) Gosselin, p. 86- u. 240.
3) Erdkunde Th. 2. S. 2PS-, .