Stelle, an. der der Thurm erbaut worden, Bestätigung;
in Ansehung seiner jetzigen Lage ist sie richtig. Dafs
aber die südliche Tiber-Mündung allmählich unbrauchbar
wurde» wird durch eine andere Thatsache bestätigt,
durch die Anlegung des P o r t a s Romanus an
dem nurerwähnten nördlichen Ausflusse. Den Flan
zu diesem Haven entwarf Julius Caesar, und Claudius
führte ihn aus ( i ) , und suchte ihn zu sichern
durch Versenkung des grofsen Schiffes das den Vatica-
nischen Obelisken aus Aegypten über geführt hatte,
und auf welches der Havendamm mit dem Pharus gegründet
wurde. Dieser Haven, den später Trojan in
seinen inneren Theilen herstellte, — und welcher in
der Folge dem Bisthum Por t o den Nahmen gegeben
hat — ist jetzt gänzlich versandet und verstopft, und
nur Trümmer und Spuren sind noch von seinem Innern
sichtbar, aber weit von der Rüste entfernt.
In dem nordwestlichen Winkel der Italienischen
Küsten, bey Carrara und Massa ist die Wirkung
der Anschwemmung sehr sichtbar, welche hier, wo
keine Mündung eines bedeutenden Flusses in der Nähe
ist, wohl nur dem Meere •zugeschrieben werden
kann. Dieses , . von den Südwestwinden gegen die
Küste getrieben, häuft dort den Sand so beträchtlich
an, dafs, wie Spallanzani (2) behauptet, das
Meer sich von dem Haven von Car rara der im
Jahre 1750 eingerichtet wurde bis zum Jahre i 783
475 Fufs zürückgezogen haben haben soll. Dafs hier * *)
l ) Cluver It. ant. P. 2, L . 3. c. 3. — Sueton. in Claudio c. 20.
— Plin. H. N. L . 16. c. 40.
*) Memoria di matematica e fisica della Societa, italiana.
T. 2. p. 603. Teutsch in Sammlungen zur Physik und
Naturgeschichte, Bd. 4. S. 352.
die Bewegung des Meeres die wirkende Ursache ist,
zeigt sich recht deutlich dadurch, dafs in dem durch
eine gegen Südost hervorragende Landzunge geschützten
Golf von Spe z z i a durchaus kein Ansetzen von
Land statt findet, sondern dort die nackten Felsen der
Rüsten und kleinen Inseln sich so zeigen wie sie vor
Jahrhunderten gewesen sind.
Auch an den von N. O. nach S. W. gerichteten
Genue s i s c h e n , Pi em on t e s i s chen und F r a n zö
s i s c hen gebirgigen Küsten findet die Ansetzung
neuen Landes nicht statt. Die aus Süd west kommende
Bewegung des Meeres welche Sand ansetzen könnte
führt ihn an diesen Küsten vorüber bis in den entgegenstehenden
Landwinkel bey C a r r a r a , wo sie ihn allein
absetzen kann. Dafs aber eine aus Südost kommende
Bewegung des Meeres nicht Sand an dieser Küste
absetzen kann, kömmt ohne Zweifel daher dafs diese
letztere Bewegung wegen des in S. O. durch die grossen
Inseln des Mittelländischen Meeres sehr beschränkten
Wasserraumes die minder bedeutende ist, und ihre
Wirkungen von der andern Bewegung aus dem weiten
Meere von Südwest her vernichtet werden.
Desto mehr aber hat auch ohne Zweifel diese Bewegung
des Meeres das Ansetzen von Land in dem
Meerbusen von Lyon zwischen Ma r s e i l l e und
dem Cap de C r e u z e begünstiget, und hier ist
sie allen Nachrichten zufolge sehr beträchtlich gewesen.
In Osten der Rh on e - Mündung en zeigt sich
davon wenig, doch soll der sonst tiefe Haven von Fré jus
sehr versandet seyn, so dafs diese Stadt nur noch