armige Mündung, und erwähnt schon der Anhäufung
des Schlammes an dessen Ausflüssen.
Die Insel welche beyde Arme und das Meer bildeten
, und welche von den Alten beschrieben w ird , ist
noch. vorhanden; aber es hat sich vor derselben ein
Stück neuen Landes angesetzt, und zwar so, dafs die
beyden Arme des Flusses, die sie umschliefsen, sich wieder
zu einem einzigen vereinigen und von da an ungetrennt
ins Meer fliefsen. Die Insel ist daher zurFlufs-
insel geworden. Bey dieser Bildung sollte man glauben,
dafs die beyden alten Mündungen im Lande hinter der
jetzigen zu suchen wären. Mehrere Schriftsteller aber haben
die Ansicht, dafs noch eine Mündung entweder
mehr östlich oder westlich von der heutigen vorhanden
gewesen seyn müsse. Mciriana glaubt, dafs von den
beyden alten Mündungen die östliche verstopft sey, und
dafs man sie bey P o r t Ste- Ma r i e zu suchen habe, wo
von Mnestheus eine Stadt angelegt worden sey (1).
Männert hingegen (o) ist der Meynung die ehemalige
westliche Mündung sey die verstopfte, weil die Bestimmung
welche P t o l ema e u s der östlichen giebt
auf die Lage des heutigen Ausflusses des Stromes passe.
Nimmt man an, dafs das Land vorgerückt sey, so
wird man vergebens nach den Stellen der alten Mündungen
an den heutigen Iiüsten forschen,
Bey den Küsten P o r t u g a l s , so wie den West-
und Nordküsten S p a n i e n s verlassen uns alle Nachrichten:
ob dort irgend bemerkbare Landbildung statt
findet oder jemals statt gefunden Kat? Der grofse Vor- 13
13 Thom. James History of the Herculean Straits T. I. p. 15.
u. 16. er citirt Mariana L. 1. c. 4. p. 9.
2) Geogr. d; Griecli. und Romer T h . 1. (Ke Ausg.) S. to*.
sprung um die Mündung des T e j o ist Gebirg und kein
Deltaboden, dergleichen sich auch an den Mündungen
des Mond e g o , des Du e ro und des Mi nho nicht zu
finden scheint, und diese Küsten so wie die nördlichen
sind felsig; aus letzteren mündet auch kein einziger
bedeutender Flufs. Alles was die vorgenannten grö-
fseren Flüsse und die vielen kleinen der Nordküste von
festen Theilen ins Meer führen, scheint der Ocean an
ganz anderen Orten abzusetzen.
Vielleicht wird ein Theil davon an das östliche
Ufer des Bi s c a y i s c h e n Busens angelegt; denn unstreitig
ist die grofse Niederung, die sich von B a y o n n e
bis an die Mündung der Gi r o n d e erstreckt, bis in die
Gegend wo der kleine Flufs L e y re der sie bewässert aus
mehreren Quellen zusammenfliefst, ein vom Sande des
Oceans gebildetes Land. Schon ihre geradlimgte, fast
gar nicht ausgezackte, niedrige sich gegen den Meeresboden
sanft verflachende Küste läfst dieses vermuthen. Indessen
kommen diesen physischen Gründen dafür keine
bestimmten historischen Ueberlieferungen zu Statten,
wenigstens sind deren uns keine bekannt.
Weiter nördlich indessen, zwischen Ro ch ei le
und L u c o n, weis die Ueberlieferung von dem frischen
Ansetzen eines nicht unbeträchtlichen Küstenstrichs (1).
B e r gma n n giebt dieses als ein Zurückziehen des
Meeres an, was jedoch wohl nur ein uneigentlicher
Ausdruck ist, da in diesem Landwinkel, unter dem
Schutze der vorliegenden länglichen Insel Re und an
der Mündung eines, wenn auch kleinen Flusses;— der
Sev r e — fast noth wendig ein Ansetzen von Sand erfol-
gepmufs. Nördlich von der Mündung der L o i r e ist die
zum festen Lande gehörende Niederung von C r o i 8 i c , 1
1) T. Bergmann phys. Erdbescli. Tli. 2. S. 5. c. 2« $• 150*