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een aussreliöhltes Bett könnte wohl vor der Zeit des
Durchstichs schon vorhanden gewesen seyn; es ist sogar
nicht unwahrscheinlich, weil Drusus gerade an dieser
Stelle eine Sicherung gegen neue Durchbrüche nö-
thie fand. Eine Ansicht welche auch Oberlin (x) neh-
men zu müssen glaubt.
So wie Gellariusnehmen auch Pontanus (a) und Brui-
liing (3) an: der von Civilis angeordnete Durchbruch
des Dr u s i sehen Damme s habe das Wasser nicht in
den Leck» sondern in die Waa l geleitet. Sie glauben
nähmlich, dieser Damm sey eben derjenige gewesen,
welchen (nach der obenangeführten Meynung) TDru-
sus bey der Absonderung der Waa l vom Rhe i n ange
legt habe, um die erstere auszutrocknen und ihr Wasser
in seinen neuen Yssei-Canal zu leiten. Um diese
Meynung möglichst genau zu prüfen, wollen wir dem
Tacitus (4) in seiner Erzählung von den Operationen
des CivilisWort vor Wort, und dem letztem in seinen
Bewegungen Schritt vor Schrittfolgen.
Civilis steht, nach einem bey T r i e r für ihn unglücklich
ausgefallenen Gefechte, anfangs bey Zülpi ch,
und setzt sich dann bey Castra v e t e r a (Büde r ic h
oder Xanten) fest. Die Römischen Legionen ziehen
sich von allen Seiten gegen Coloni a Ag r ip p in a
(Köl l n ) hin zusammen. Bei Ne us s wird gefochten,
und der Bataver Classicus erhält einige Vortheile über
die Römischen Reuter. Der Römische Anführer Ceria- 1
1 ) Jer. Jac. Ob erlin Jungendoruih Mari um fluviorumque om«
nis aevi Molimina. Ärgentorati. 1775.
2) *Discept. Chorograph»
3} in den Commentai', perpet. S. 10. und im Tableau de
Rotterdam.
4) Hist. L. 4. c, 7g. 79. L. 5. c. 14 — 26.
r h e in - Mü n d u n g e n . 341
I Ws rückt mit verstärkter Macht (von Tr i e r her) auf die-
I se Gegend lofs. Der Schauplatz der nächstfolgenden
I Vorfälle ist also die Gegend des linken Rheinufers um
I Xanten, und die Bewegungen der Heere ziehen sich
Ivon da auf dem Rheinufer nach der Waal hin.
Die Ueberschwemmung der Gegend hindert anfangs
■ die Anführer etwas vorzunehmen,' Die Ueberschwem-
Imung hatte Civilis veranlafst: „addiderat Civilis obli-
\ quam in Rhenum malem, cujus objectu revolutus arnnis
I adjacentibus superfunderetur. Ea loci forma, incertis
Wvadis subdola et nobis adversa. «t Auf diesem Boden
■ hatten die Bataver und Teutschen anfangs den Vortheil
■ für sich ; es wurde ein Paar Tage lang ohne Entscheidung
■ gestritten, denn Tacitus sagt: das Gefecht würde (zum
■ Vortheile der Römer) entschieden worden seyn, wenn die
■ römischen Schifte zur rechten Zeit hätten den Rhein
■ herunter kommen können. Civilis sah jedoch am drit-
Iten Tage, dafs er sich dort nicht länger halten, auch
■ nicht ,,oppida Batavorum armis tuerii( konnte; er zog
■ sich daher auf die Insel der Bataver zurück (in insulam
moncessit')-; also über die Waal, denn diese machte
[ ja dort die Siidgränze der Insel, und zwar, wie Taci-
(c. 19.) ausdrücklich sagt, weil er (Civilis) wufste,
■ dafs den Römern die Schifte fehlten, um eine Brücke
Zuschlägen, und ihm gleich nachzusetzen. Wenn also
uCivilis aus dem so eben angeführten Grunde auf die In-
[ sei iibergieng, so mufste ein Flufs da seyn der die Insel
pildete, über welcheu ihm nachzufolgen die Feinde eigner
Brücke bedürften. Hätte er sich diesen Flufs erst
pchaffen müssen, so würde Tacitus dieses wohl erwähnt
paben, Aber nicht so, sondern Tacitus sagt, erst nach-
Pem er den Uebergang erzählt und den Grund davon angegeben
hat, als eine neue Thatsache beschreibend: „ quin
et diruit molerri, a Druso Gcrmanico factam, Rhe