der harten Gebirgs- und Erdarten. Die Wirkung des
Abschwemmens durch die Stromrinnen vermindert
«ich auch, wie wir schon oben bemerkt haben, immer
mehr, je mehr der Fall derselben abnimmt, und
je weiter der Strom auf einer wenig oder nicht geneigten
Ebene fortfliefst. Folglich kann diese Wirkung
nur so lange gleichmäfsig fortschreitend, oder
wohl gar zunehmend gewesen seyn, als die grofsen
Ebenen an den Füfsen der Gebirge noch nicht gebildet
waren. Bey der jetzigen Gestalt der Erde kann man
annehmen, dafs diese Wirkung zwar nie ganz aufhören,
aber nur in einem abnehmenden Verhältnisse bis
zu einem unendlich entfernten Zeitpuncte fortdauern
wird.
Die Möglichkeit einer allmählichen völligen Ausfüllung
der Meeresbecken mit den Bestandtheilen des
festen Landes hat viele Köpfe beschäftigt, und Mehrere
haben versucht die Zeiträume zu berechnen, in welchen
nahmhafte Massen solcher festen Bestandteile
durch die Ströme im Meere angehäuft werden könnten.
Es sind dabey verschiedene Berechnungs-Methoden
angewendet worden.
Manfredi (1 ) legte die Menge des fallenden Reagens
zum Grunde, nahm zur geringsten Menge desselben
jährlich 18 Zolle an, schätzte, dafs von dem auf
Land fallenden nur also 6 Zoll bis ins Meer gelange,
und dals fliefsendes Wasser T7T Erdtheile mit sich
führe. Nach diesen Ansätzen, und den Flächeninhalt
des Landes zu] § von dem der Erdkugel annehmend,
fand er, dafs der Boden des Meeres durch die ihm zugeführten
Erdtheile in 348 Jahren um 5 Zoll erhöhet
werden müsse.
Comment. Bonon. T. 2. P. 1. C. p. 237. P. 2. O. p. 1.
Maillet (1) nimmt nur Erdmasse in dem Flufs-
wasser an.
Hartsoeker (2) untersuchte das Wasser des Rhe i n
und fand darin Erdtheile, woraus er schlofs dafs
der Meeresboden in hundert Jahren um 1 Fufs erhöhet,
und in 10000 Jahren alles Land durch die Flüsse in
das Meer geführt seyn müsse.
George Staunton stellt eine Berechnung an, zu
welcher ihm der gelbe Flufs in Chi n a Veranlassung
giebt. Er nimmt an dafs das Wasser dieses Flufses nur
Erdtheile mit sich führe, schätzt seine Breite f englische
Meile, seine mittlere Tiefe 5 englische Fufs,
die Geschwindigkeit 4 englische Meilen in 1 Stunde,
so dafs er in jeder Stunde 418176000 Cubikfufs Wasser
ins Meer giefst. Demzufolge würde er in dieser
Zeit 2000000 oder jeden Tag 48000000 Cubikfufs Erde
ins Meer schütten, und, wenn man dieses um seinen
Ausflufs 120 Fufs tief annimmt, in 70 Tagen eine englische
Quadratmeile Land von 120 Fufs Dicke ansetzen.
Auf diese Weise würde der Theil des Meeres, welchen
man die gelbe See nennt, und den man zu 125000 englischen
□Meilen annehmen kann, in 875ooooTagen oder
24000 Jahren in festes Land verwandelt werden (3).
Ein anderer Schriftsteller (4) dagegen sagt: dafs
das trübste Flufswasser in 120 Pfund Wasser nicht
mehr als ungefähr‘60 Gran Erdtheile enthalte, welches
nur sx-oSö seyn würde. I)*4
I) Telliamed T. 2. p. 2. 2) * Traités de Physique.
3) G. Staunton authentic account of an embassy from tha
King of Great-Britain to the Emp. of China. London
1797. 4to. Vol. 2. p. 4.0g. f-
4) Recherches philosophiques sur les Américains. 6ième part,
lettre 3. Tom. 2. pag. 33g.