noch kleine Schifte zu , und auch bey dieser Stadt zeigt
sich die Erscheinung ihres Vorriickens mit der Meeresküste,
da die Trümmer des alten Sidon ein Paar Meilen tief
im Lande liegen (1). Dagegen behauptet Browne (2),
dafs man dort wahrnehme, wie das Meere dem Lande
immer mehr abgewinne. Mit später gebildeten Sänd-
barren sind geschlossen die ehedem guten Häven von
Be r y tus (3), Tr ip o l i , Ortos i a , Aradus (4), Ge-
bal a und L a taki e (Lao di cea). Der alteHaven von
S e l e u c i a , am Ausflusse des Oronte s ist vom Sande
ganz angefüllt, und völlig trocken gelegt, was jedoch
durch Kunst bewirkt seyn soll- (5). -
Am gröfsesten zeigt sich dort die Veränderung im
im Meerbusen von Issus, wo sich grofse Strecken
Landes angesetzt haben. Der bedeutende Haven dieser
ehemaligen Handelsstadt ist verschwunden und zu Morastgegend
geworden, und diese Gegend hat jetzt eine
ganz andere Gestalt als die welche ihr vierhundert Jahre
vor Christi Geburt beygelegt wird (6). Schon Strabo (7)
sagt: der Py r amus in C i l i c i en führe so viele Erde
mit sich dafs ein Orakel vorausgesagt habe, die Alluvio-
nen desselben würden dereinst die Insel Cyper n mit
1) Mariti Viaggio da Gerusalenune per la costa della Soria,
Livorno 1787, giebt an einigen Orten Nachrichten von
dem verdorbenen alten Zustande der alten guten Häven,
S. teutsche Uebers. S. 241. 321. 329. 340. — *Olivier a. a. O.
2 , p. 226.
2) Browne Yo yag e, franz. Uebers. Vol. 2• T» 191.
3) Ebendas. S. 377. 4,) Maundrell Journ. S. 15 u. 18.
5) Browne a. a. O. franz, Uebers. Vol. 2. p. 220..
6) Ritter Erdkunde 2. S . 463— 64, — * Renneil Illustrations
of the History of the Exped. of Cyrus etc. p. 3$_39. __
Clarke Travels 4, p. 240.
i ) L , 1. T. 1. p. 141. u. L . 12. T. 5. p. 21.
der Cilicischen Küste verbinden. In der That ist dadurch
die alte Mündung dieses Flusses verstopft worden,
und er hat sich fünf geographische Meilen weiter gegen
Osten eine neue gebahnt. Dort an der Nordküste des
I s s i schen Busens findet man ihn jetzt unter dem
Nahmen Jyhoon ausfliefsen. Von dem nicht weit entfernten
Carma lus geht gleichfalls die Sage eines veränderten
Ausflusses. Der Pyr amus fährt fort Land
anzusetzen, und ist an der Mündung seicht; zu Anfang
des zwölften Jahrhunderts soll er — vielleicht
noch in seinem vorigen Bette — noch schiffbar gewesen
seyn (1). Es ist nicht unwahrscheinlich, dafs die
regelmäfsige Strömung des Mi t t e l l ändi s chen Meeres,
welche in dieser Gegend längst der Syrischen
Küste nordwärts läuft sich in der Ecke bricht und
westwärts wendet, dort den Sand und Schlamm selbst
mit zuführt und festhält; und dafs ein so beträchtliches
Ansetzen von Land nicht blofs dem einzigen
Flusse zuzuschreiben ist.
Die südliche Küste von Kl e ina s i en zeigt meh-
| rere merkwürdige Beyspiele von dem Ansetzen neuen
Landes, Verstopfung der Mündungen der Ströme, Ab-
[leitung ihres Laufes und dergleichen, von welchen
sich zum Theil schon bey den Alten Nachrichten finden
, zum Theil aber die nähere Kenntnifs erst durch
die Untersuchungen des Capitain Beaufort erlangt
i worden ist.
Bey Ayas h , wahrscheinlich dem alten Seba s t e ,
[giebt Strabo (2) ihre Lage auf einer Insel El e us a an.
1) Karamania 01* a brief description of the South-Coast of
Asia Minor etc. by Franc, Beaufort. Lond. I8 l7* P* 1 2 3 275 f*
2) L. 14. T. 5. p. 687-