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diese Thatsachen sind durch Ver s anden und Al lu-
v i o n zu erklären, und keine einzige davon stellt die
Erscheinung selbst dar, die damit erwiesen werden
soll, und die sich an den steilen Felsen-Ufern so leicht
würde wahrnehmen lassen. Müssen nicht schon die
allzukurzen Zeiträume, in welchen nach den letzteren
Angaben der Spiegel des Meeres so beträchtlich gefallen
seyn soll, Argwohn gegen die Richtigkeit der
Beobachtung erregen?
C. 9)* PFie diese Alten Kinder waren, stand das
PFasser eine gute Elle höher an den Klippen
in der See, welches die Lootsen hey G u l lh o l |
men gewiesen haben.
Diefs klingt fast als wäre hier wirklich ein solcher
Beweis wie wir ihn fordern. lAber er ist es nicht,
denn er gründet sich nur auf die Beobachtung fan
einer kleinen Scheere bey Gul lholm en im nördlichen
Ocean, und ist mit anderen oben unter 3) von
uns gewürdiget worden.
C. 10). Der Sund wird zwischen Eylanden und
dem festen Lande jährlich enger, z.JB. durch den
J g g e s u n d sind vor achtzig bis neunzig Jahren
die Einwohner von G e f Le mit ihren Stromschuten
nach N o r l a n d , und von da zurückgefahren
; itzt müssen sie durch eine andere
Enge um Iggan herum fahren.
Jede Vergrößerung der Küste durch Ansetzen von
Land würde diese Folge gehabt haben; und wahrscheinlich
findet an der hier angegebenen Stelle (am
Ausflusse eines Stromes) diese Ursache statt, und keine
andere, was um so wahrscheinlicher wird, weil,
wenn ein Sinken des Wasserspiegels dort eingetreten
wäre* das Fahrwasser um Iggan herum solches ebenfalls
empfunden haben müfsle, da es hingegen durch
seine besondere Lage gar wohl gegen Verschlämmung
mehr als das alte Fahrwasser geschützt seyn kann. Haben
die Einwohner dort das Engerwerden des Sundes
beobachten können; so müfste ihnen auch ein Höher-
hervortreten seiner Ufer nicht entgangen seyn; von
diesem aber haben sie Nichts erwähnt.
C. 11). Sterne, an die sich sonst die Seekälber
anlegten, und die in den alten Urkunden über
Erbschaften und Käufe angemerket wurden, stehen
jetzt entweder so hoch darüber, dafs sich die
Seekälber nicht mehr daran legen können, oder
gar auf trocknem Lande, daher sie in späteren
Urkunden fü r unbrauchbar erkannt werden,
wie bey Ge f l e , Hudiksw a l l , PFasa und
Abo. , »
Hierzu gehört Alles, was wir oben gegen 3) bemerkt
haben, denn die hier angeführten Se ehunds
t e i n e sind eben einige der dort erwähnten zerstreut
im Meere liegenden grofsen Ge sch iebe. Selbst dafs
einige davon auf das Trockne versetzt worden sind,
beweist ihre Beweglichkeit und dafs der Boden sich
unter ihnen oder um sie erhöhen konnte. An solchen
Klippen haben Celsius und Kudmann ihre Zeichen
einhauen lassen. Ob die Zeichen , welche man
im September 1752 an eine Klippe bey dem Dorfe
S tamdal über Angs o am Mä la r, zwey Meilen von
We s t e r a s , im Junius 1755 an eine Klippe Hamm-
schers Wä t tu n g genannt in Malax Scheer gord,
und zugleich in einen Felsen über G r an ö s k a t inWar-
göhaven eingehauen hat(r), an eben solchen beweglichen
Klippen gemacht wrorden sind, ist uns eben so l)
l ) T. Bergmann ti. a. O . §, 153.
Vevänd. d. E rd fl. B d . I. E e