3 8 6 IV. HAUPTST. LANDKS-VEKGRÖSS.
der Mündung vom Schat - e l -Arab gegen Osten abgeht,
alle folgenden Ausflüsse oder Arme des T i g r i s und sogar
den E u l a e u s oder K a r o o n , einen eigenthüni-
lichen in den Persischen Busen in fünf Mündungen ausgehenden
Flufs, mit dem erstem, so dafs alle diese
Mündungen zusammen das gemeinschaftliche Del ta
bilden (z).
Strabo (2) schildert die Beschaffenheit des dortigen
Bodens, und die Wirkung der Ströme daselbst sehr lebendig,
und gedenkt der Veränderungen die dort Vorgehen
und der Nothwendigkeit dafs die Menschenhand
mit eingreife um den Abflufs der vom Schlamme in ihrem
Laufe gehemmten Gewässer zu befördern, das Land
culturfähig und die Canäle schiffbar zu erhalten.
Was Plinius (5) davon sagt, ist zu merkwürdig als
dafs wir uns versagen könnten die ganze Stelle aus seinem
Werke hieher zu setzen. Sie lautet: Charax oppi-
dum Persici sinus intimum, a quo Arabia Eudaemon
cognominata excurrit, Tiabitatur ijin colle manu facto
inter conßuentes, dextra Tigrin, laeva Eulaeum, III
mill. pass. laxitatc, Conditum est primuni ab Ale x au-
dro Magno: qui colonis ex urbe regia Durine (cjuat
tum interiit) deductis, militumque inutilibus ibi relictis,
Alexandriam appellari jusserat: pagumque Pellaeum, ci
patria sua, quem proprie Macedonum fecerat. Fluminci
id oppidum expugnavere. Postea Antiochus restituit
quintus regum, et suo nomine appellavit. Iterumque
infestatum Pasines Sogdonaci ßlius, rcx ßnitimorum
Arabum, quem Juba Satrapen Antiochi fuisse ßalso
tradit, oppositis molibus restituit: nomenque suumde-
dit, emunito situ juxta, in longitudinem I I I mill. pass. l)
l) Pincent a. a. O.
3) If. N. L . 6. c. 27.
2^ L. z5. T. 6- p. 25p folg.
PERS. U. ARAB. MEERBUSEN. 387
I in latitudinem paulo minus. Prius fuit a litore stadiis
I X et maritimum etiam ipsa inde porturn habuit: Juba
I vero prodente, L mill. pass. Nunc abesse a litore
I CXX mill. legati Arabum nostrique negotiatores, qui
I inde veuere, ajjirmant. Nec ulla in parte plus aut
I celerius profecere terraeßuminibus invectae. Magis id
Imirum est, aestu longe ultra id accedente non reper-
Xcussas.“ Aus den letzten Worten sieht man , dafs Pli-
Ynius der Meynung war-, die Ebbe müsse das Material
Iwieder mit hinwegzunehmen das die Fluth herbeyge-
I führt habe. Dafs dieses aber nicht geschieht, wo in ge-
Ischützten Lagen überhaupt Ansetzen des Landes erfolgt,
Ihaben wir an zahllosen Beyspielen gesehen. Wo ein sol-
Iches Ansetzen erfolgt, da mufs natürlicherweise die Wirkung
der Fluth zum Zusammenführen überwiegend über
die der Ebbe seyn. Wo hingegen Zertörung der Küsten
und nimmer Ansatz erfolgt, da mufs eben so natürlich
die entgegengesetzte Wirkung die Oberhand haben, und
nur ein Zusammentreffen verschiedener Umstände, die
(herrschenden Strömungen und Winde, die Richtung
der Küsten gegen dieselben, die Gestalt dieser und
des Meeresbodens müssen den I Stoff zu ErklärunÖg
der Erscheinung liefern, die allerdings oft sehr räthselhaft
ist, wie z. B. an den Küsten von S c h o t t land,
Wo, wie wir oben gezeigt haben, selbst die anscheinend
am meisten geschützten Lagen doch gegen die
dort allgemein herrschende Zerstörung wenig oder keinen
Schutz finden.
Von der Ostküste des Ara b i s ch en Busens hat
jnian eine Menge von Nachrichten und Anzeigen darüber
dafs sie gegen das Meer vorrückt, nicht aber dafs das
Meer sich zurückzieht, wie man die Erscheinung hie
nnd da sehr unrichtig bezeichnet findet. Auch hier
Bb a