zerstörthat, welche noch im Jahre 1228 genannt wird (1).
Gröfser und zahlreicher aber sind sie im untern Theile
und an den Küsten. Die Abschwemmung durch das
Meer geht längst der Westküste von H ol 1 an d herab. Im
Dorfe S che v enin g en unweit dem Ha ag , ist so
viel von dem Ufer und den Dünen weggeschwemmt,
dafs die Kirche, die sonst mitten im Dorfe stand, jetzt
an der Küste steht. Eine einzige grofse Fluth hat im
Jahre 1570 das halbe Dorf weggenommen (2). Der
Thurm des Dorfes K a tw y k stand sonst weit vom
Meere, jetzt steht er am Ufer, und von 1719 an bis zu
der Zeit da Bergmann (3) schrieb, hatte sich'das Meer
über hundert Klaftern tief in das Land eingewühlt,'
zwey Strafsen von K a twy k waren unterwaschen und
nachgestürzt. Bey diesem Dorfe stand ehedem die so*
genannte A r* Br i t an n i c a (het Hui s te Br i t t en)
deren Ursprung dem Kaiser Claudius zugeschrieben
wird. Die Fundamente dieses Castells liegen jetzt im
Meere, wo mau sie noch in neuerer Zeit ungefähr
sechshundert Schritte von K a tw y k gesehen hat (4);
jetzt soll davon Nichts mehr vorhanden seyn. Die Lage
dieser Trümmer tief unter dem Meere könnte entweder
durchsteigen des Meeres - Spiegels oder durch Ein*
sinken des Bodens verursacht worden seyn. Wir werden
auf diesen Umstand' in der Folge zprückkommen;
bemerken indessen hier, dafs die letztere Ursache in
einer aus Alluvionen des Meeres und der Flüsse gebih 1 2 3 4
1) Alting, P. I. p, 77,
2) D. Mann im oben angeführten Memoire p, inf. _Bä,
sching, a. a. O. S, 102.
3) T. Bergmann physic. Beschreib, der Erdkugel Th. 2.
§• 150.
4) Alting P. I, p, 8. 29. 30. —. Bels düng a, a. O. S, 101,
deten Gegend vielleicht allein hinreichen dürfte, um
I den Flieil des Bodens der eine grofse Last zu tragen
I hat in vielen Jahrhunderten tief einsinken zu lassen.
I Aber in dem vorliegenden Falle sind auch vielleicht die
I Reste die man noch gesehen hat nur die untersten Fun-
I damente des Gebäudes, welche vielleicht immer beynahe
I eben so tief gelegen haben, von dem übrigen umher
I weggespühlten Boden allein übrig geblieben und viel-
I leicht dabey nur wenig tiefer eingesunken sind. Die
I Tiefe des Meeres selbst ist dort nicht sehr beträcht- I lieh.
An vielen Orten sind durch grofse und kostbare
I Ufer-Baue und Dämme dem fernem Umsichgreifen des
I Oceans Gränzen gesetzt worden: so bey Bl ankenberg
■ in Flandern , bey Ostend e , an mehreren Puncten
Bin See l an d bey Helvoet , bey s’ Gr avesande , in
iNo r d h o l l a n d bey Pett^n, am Marsdiep , und
I auf mehreren der nördlichen Küsten und Inseln bis nach
■ Ost f r i e s l and hin. Das Volk-der Ni ede r l ande hat
■ unaufhörlich um sein Land mit dem Ocean und den
■ grofsen Flüssen zu kämpfen, bald verliert es an sie,
■ bald gewinnt es von ihnen. So hat das Ha rleme r
■ Meer, eine ehedem weit kleinere Wasser-Sammlung
■ im Lande, dadurch dafs im Jahr 1530 ein Damm unweit
■ Spa rndam erniedrigt wurde, sich auf eine unge-’
■ heuere Weise vergröfsert. In dem genannten Jahre
■ hielt es 3040 Morgen (den M. zu 600 □ Ruthen), das
■ damals davon abgesonderte L e yd en e r Meer 2175,
■ das S p i e r in g Meer 85o und das Oude Me e r 520,
■ zusammen 6585 Morgen. Diese Meere in Eines verei-
■ nigt hielten im J. 1591 schon 12,375 M., im J. 1647- —
I|1'7.o82 M., im Jahr 1689 “ 18100, im J. 1740 — V9500
|iiud im Jahr 1769 mit den anliegenden ^Morästen, mit
■ Welchen sie fast ein Ganzes bilden , gegen 30,000 Mor