sie vom Meere zerstört worden sey, so dafs nur zwey
Felsen davon übrig blieben, von den Römern Arae
Ae g imur i genannt ( 1). An der Africanischen Küste
selbst, bey Ca r thago , hat das Meer einen Theil derselben
mit Trümmern dieser Stadt weggerissen (2),
Der Einbruch des Meeres soll sich auf eine Lieue weit
erstrecken (3).
An der Westküste Italiens, nördlich von Sicilien,
wird die Insel der Sirenen Leuc o ' s i a , als dem Lande
durch das Meer entrissen, betrachtet (4). Von Pro-
ci da wird angenommen^ dafs sie von I s c h i a abgerissen
worden sey (5); nach einigen wären gar diese
heyden Inseln nicht nur unter sich, sondern auch mit
dem Misenischen Vorgebirge einst zusammenhängend
gewesen (6); dagegen zählt sie Plinius den Inseln
bey, von welchen man glaubte, daß sie durch vulca-
nische Ausbrüche aus dem Meere emporgehoben worden
seyen.
Der ehemals tiefe und gute Haven von Ba ja soll
dadurch unbrauchbar geworden seyn, dafs das Meer
einen Theil der ihn schützenden vorspringenden Küste
weggerissen habe, so dafs man Trümmer des alten
Ba j a und des nach Mi s ene führenden Steinweges
unter dem Meere sehen könne (7 ) . So nennen auch
1) Cellar. N. O. A. L .4. C. 4. S.3. §.84.
2) Catteau- Calleville a. a. O. p. j gi.
3) Nach Jakson, f. a l l g . g e o g r . E p h em . Th. 45. S. 134.
4) Plinius H. N. L. 2. c. 90.
5) Cellar. N. O. A. L .2. c. io. §.23. — Strabo, L . 5. gegen
d. Ende.
O Cluver Ital. antiqu. P. 2. l .i . c. 4. Strabo, L. I. 5. u. 6.
T. 1. p. 160.
7 ) Cluver Ital. ant. L. 4. c. 2. er cititt Servius ad Aeneid, t, $.
und Statius Sylv. L.4. carm. 7,
die Alten den L a c u s A c h e r u s i u s , oder Pa l u s
Ac h e r u s i a , eine Ergiefsung des Meeres ( 1 ) ; welcher
See eigentlich diesen Nahmengeführt hat, darüber
ist man in Ungewifsheit, Cluver (2 ) sucht ihn in
dem heutigen Lago di C o l lu c c i a . Dafs auch im
Busen von Ga e t a das Meer durch Zerstörung der
Küste um sich greife, behauptet Bergmann ( 3 )« Selbst
bey Os t i a ist etwas ähnliches wahrgenommen worden
( 4)» ungeachtet dort am Ausflufs der Tiber auch
Versandung statt findet, und etwas weiter nördlich
von Os t i a sind die vom Meere zerstörten und grof-
sentheils bedeckten Trümmer von Ca s t rum no-
vura ( 5 ). Dafs man bey P o z z u o l o Gebäude unter
der Wasserfläche des Meeres wahrnimmt, ist bekannt,
und Kircher will im J. 1634 am Toscanischen Strande,
nicht weit von L i v o r n o , eine ganze Stadt unter
dem Wasser gesehen, und zwischen C i v i t a v e c -
ch i a und San t a S e v e r a etwas ähnliches wahrge-
nommen haben (6). Von den Küsten an der Aufsen-
seite des Meerbusens von S p e z z i a , und besonders
den Inseln T i r o , klein T i r o und P a lma r i a , hat
Spallanzani die Beobachtung mitgetheilt, dafs das
Meer dort die felsigen Ufer zerstöre. Er äußert sogar
die Vermuthung — ohne sie doch mit Ueberlieferun-
gen zu belegen — dafs diese Inseln im frühesten Alter-
thume unter sich, und vielleicht selbst mit dem festen
Lande bey P o r t o v e n e r e zusammenhängend gewesen
seyn möchten (7J. *3 4 5 6 7
l ) Strabo, L . 5. T. 2. p. 194. a) a. a. O.
3) Phy*. Erdbeschreib. Th. 2. Sect.5. C. 3. §. 153.
4) ) Catteau Calleville a. a. O. S. 136.
5) Cluver Italia antiq. L . 2. c. 2.
6) Mundus aubterran. L. 2. c. 12. §. 4.
7) Momorie di matematica e fisica della societa italiana, T . 2.