ame r i c a , x° 30' S. Br. und 8° 3i* W. L. hundert
Lieues nördlich von Ascension. Da sie nicht mehr
gefunden wird, so hat man von ihr ebenfalls vermu-
thet, dafs sie in neuerer Zeit durch ein Naturereignis
zerstört worden seyn müsse. Doch ist selbst ihre vormalige
Existenz so wenig beurkundet, dafs man nicht
nöthig hat, an dieselbe zu glauben (1).
Noch eine Insel im Nordme e r e wird den angeblich
untergegangenen beygezählt. Sie wurde von
einem zu Frobisher's Expedition gehörenden kleinen
Schifte im Jahre 1578 im 57° 30' N. Br. südostwärts
von dem vermeyntlichen F r i e s l a nd gesehen, und
soll mit Gras und Wäldern bewachsen gewesen seyn.
Das Schilf soll drey Tage lang längst ihren Küsten hingesegelt
seyn. Eine solche Insel und von solcher
Ausdehnung hat sich aber in der Breite, in welche
die ohne Zweifel in der Bestimmung ihres Laufes
irregewordenen Schifter sie gesetzt haben, nie wieder
gefunden (2).
Es ist übrigens bekannt, dafs in den letzten Jahrhunderten
noch mehrere Inseln von Seefahrern in .Gegenden
angegeben worden sind, wo spätere, genauere
Beobachter sie nicht wieder gefunden haben. Wir enthalten
uns aber, mehrere Beispiele davon anzuführen,
da man mit großer Wahrscheinlichkeit annehmen kann,
dafs in den meisten dieser Fälle Irrtliümer in den Bestimmungen
der Lagen begangen worden sind. Diese
Beyspiele erlauben daher nicht, von ihnen auf besondere
Naturbegebenheiten zu schliefsen. l)*3
l ) Le Bar, de Zach in Gorrespondance astronomique. xgig.
Gab. 5* P- 48g.
3) J. Jl. Förster's ©«Schichte der Entdeckungen und Schifffahrten
etc. S. 329 u. 333.
SCHLUSS BEMERKUNGEN
zum zweyten und dritten Hauptstücke.
IVIan sieht leicht, dafs es schwer, ja unmöglich ist,
die im zweyten und dritten Hauptstücke angeführten
Sagen als Thatsachen aufzustellen. Sie scheinen theils
in das Reich der Fabeln und Träume zu gehören,
wie die Sagen von der A t l a n t i s und von Fr i e s l
a nd ; theils wenigstens nicht in die historische, sondern
allenfalls in die für uns fabelhafte Urzeit, wie
die von den Du r c h b rü ch en am Bo spo r , bey
G'i b r a 11 a r u. s. W.
Indessen kann man nicht sagen, dafs diese letzteren
in physischer Hinsicht die Wahrscheinlichkeit gegen
sich haben; vielmehr sprechen manche physische
Gründe für diese Ereignisse, und was von ihnen gilt,
kann auch von dem A b r e i f s e n Eng l ands von
F r an k r e i ch , Ce y l ons vo n der H a l b i n s e l dies-
seit des Gang e s , und von mehreren anderen Meerengen
gelten, über deren Entstehen nicht einmal eine
Sage bis in unsere Zeit gedrungen ist, wie der des
Sunde«, des He l l e spon t e s , der Behri ngs-
st raf s ’e, der Meerengen zwischen den Inselketten in