Mündung des L o r e n z o - S t r ome s vielleichtausgenommen,
um welche sich niedriges Land gebildet zu
haben scheint ( i) ] südlich bis gegen Rhode -I sl and
frey von Sandbänken und Alluvionen, und feste Felsenwände
bilden dort die Ufer des Meeres. Von der
Mündung des Hudsons F lus se s gegen Süden aber
zeigt der die ganze Küste bildende breite Strich niedrigen
Sand - und zum Theil Sumpf-Landes die Spuren
neuerer Entstehung. Die Dünenbildung an dieser Küste
und ihr Vorrücken durch den vom Ocean angehäuften
Sand ist sichtbar, aber es fehlt an historischen An-
gaben darüber theils ganz, theils sind sie nicht alt genug
um davon ein Maas für die Geschwindigheit dieses
Vorrückens abzunehmen. Nur einzelne Thatsacheu
hat man hie und da hierüber, wie z. B. dafs gestrandete
SchifFe in kurzer Zeit mit Sand bedeckt wurden
u. dergl. (2).
L on g - Isl and und die Gegend von New- Y o r k
scheinen gröfstentheils angeschwemmtes Land zu seyn;
bey der Stadt N ew - York hat man bedeutende Stücke
Landes dem Meere durch Eindeichen abgewonnen (3).
Die Ufer von N ew- J e r s e y am Meere wie an
den Flüssen Hudson und De l awa r e zeigen die
nähmliche Erscheinung. Die Tiefe der Flüsse hat dort,
nach Messungen die in den letzten hundert Jahren vorgenommen
worden sind, in ihren Mündungen bedeu-
O *Bring, Samml. j>. 141. — * Journal let. 3. T. 5. p. io5
n. 115.
2) Schöpf Beyträge zur mineralog. Kenntnifs v. Nordamerica.
S. 3. 20. ar.
3.) Voyage dans la haute Pensylvanie et dans l ’ état dé New-
Y o rk , par un membre adoptif de la Nation Onéida. Paris
Igoi. Vol. 3. p. 302.
tend abgenommen (1). Der Staat von De l awa r e soll
fast ganz aus Alluvion des letztgenannten Flusses bestehen.
Vom De l awa r e an südlich bis F l o ri d a sind alle
Eingänge der Flüsse und Häven durch queer vorliegende
Sandbänke beschwerlich und oft gefährlich. An Ö O
diesen gehen beständige Veränderungen ihrer Gestalt
vor, die Untiefen wechseln immer ihre Stellen (2). In
Maryl and sieht man grofse Alluvionen der Flüsse Po-
t owmak und Susquehanna , i n V i r g i n i e n die
der Flüsse Rappo hano k und James. Die Ca r o l i nen
bieten gleiche Erscheinungen dar, und in Georgien
finden sie sich längst dem Ausflusse des Al ta-
maha (3).
Diese Alluvionen sämtlich aber werden bey weitem
übertroffen durch die des Mi s s i s ip p i , welche
eine der gröfsten auf der ganzen Erde ist, und wo
das Deltaland einen gröfsern Umfang hat, als ganz
Aegypten; wie denn auch an der Mündung dieses
Riesenstromes das Vortreten des neuen niedrigen Landes
in das Meer ganz vorzüglich auffallend ist. Man
kann dasselbe auf dem östlichen Ufer der Haupt-Mündung
des Flusses zwanzig Lieues breit annehmen; auf
dem westlichen erstreckt es sich über dreyfsig geographische
Meilen weit, und die Spitze des Delta liegt
bey Mans cha k, ebenfalls dreyfsig geogr. Meilen in
das Land hinein. Die Geschwindigkeit de§ Vorrückens 1
1) Ferner Präsidienrede, übers. in Observations de Pliysique
(Journal de Phys.J par Rozier, T. 1. p. 2o.
2) Schöpf a. a. O. S. 22.
3} Zschokhe Ueberlieferungen zur Geschichte unserer Zeit.
Septemberheft v. i Si8-