tige wird es seyn. Wii? können dafür mehrere ge.l
schichtliche Beweise anführen, und werden auch!
manche Andeutungen zu berühren haben, die nur aufl
dunkeln Sagen beruhen. Dabey werden wir — so wiel
auch in folgenden Theilen dieser Abhandlung — diel
Ordnung beobachten, dafs wir bey den Gegenden denl
Anfang machen, von welchen die ältesten Nachrichten|
auf uns gekommen sind, bey Ae g ypt en undSyrien, !
von wo aus wir den Küsten des Mittelländischen |
Meeres nach Westen folgen u. s. w.
Das Mittelländische und Schwarze Meer.
Von Ae g ypt en selbst finden wir gleich auffal-l
lende Beyspiele in der Gegend der Kanopi s chenI
Ni lmün d un g . Diese scheint eine grofse Verände-I
rung ihrer ehemaligen Gestalt erlitten zu haben. Der!
See von Ab u k i r zeigt das jüngste Beyspiel der dort!
vorgegangenen Veränderung. Er entstand unter den!
Augen unserer Zeitgenossen im Jahre 1734 (0 durch I
einen Einbruch des Meeres ganz demjenigen ähnlich,!
welcher die Verbindung derZuydersee mit der Nord-|
see bewirkte — deren unten gedacht werden wird.!
Der neue sehr seichte See von Ab u k i r wird durch!
einen schmalen Streifen aufgeschwemmten Sandlandes I
zwischen A b u k i r und Al e x an d r i a vom Meere ge-|
trennt. Dieser ist eine so beschränkte Sandwüste, dafsl
man bey seinem Anblicke an der Sage, dafs auf dem-1
selben die Städte Ni c op o l i s * Tap os i r i s , P a r v a l
imd Kan opus gelegen haben sollen, ganz irre wird.
Die Trümmer derselben mögen vielleicht unter dem
•■ Wasser des neuen Sees liegen , oder vom Meere
fselbst weggespült worden seyn. Die Gegend war vor
Jder Bildung des Sees viel zu wenig genau untersucht,
{und ist es selbst durch die Franzosen nicht hinreichend
i) Ed. Dan. Clarke Travels in various Countries of Eu-1
rope, Asia et Africa. 4. edit. in 8vo Vol. 3. p. 340 und I
363- — Karl Ritter in seiner Erdhunde Thl. 2. S. 235 I
nennt irrig den See von Edko statt des von Abuki i I
und gibt auch nicht die richtige Jahrzahl an.
, um darüber etwas Sicheres aufstellen zu können
(1). Dafs das Meer dort an den Küsten nagt, zeigt
auch die jetzige Beschalfenheit der A b u k i r gegenüber
liegenden Ne l s on s - Insel, an welcher, so wie an den
lAlterthümern, die sie enthält, man deutlich w'ahrnimmt,
ilafs sie durch die Macht der Wellen verkleinert worden
ist (2). Von dem See Menz a l eh an den östlichen
N i l-Mündungen darf man wenigstens vermu-
Ihen , dafs er auf ähnliche Weife vomMeere in dem aus
zugeführten Nilschlamm entstandenen, leicht zerstörbaren
Boden gebildet worden seyn mag (3). Die Mündung
des etwas weiter östlich liegenden Sees S i r b oni s ,
führte den Namen ’sKQ-rjyfia (4,) (Durchbruch), was auf
die Gestalt, und auch auf eine Begebenheit deuten kann,
Von welcher man etwas Näheres nicht weifs.
Von den S y r i s c h - P h ö n i c i s e h e n hie und da
steilen und felsigen Küsten sind einige Beyspiele der
Zerfiörung vorhanden. Dort stürzte ein Erdbeben eine
Phönicische Stadt mit einem Theile der Umgegend
ins Meer (5). Ferner sank im sechsten Jahrhunderte
I l) Clarke T r a v e l s 4. ed. Vol. 5. p. 407 — 414.
1 2) Clarke a. a. O.
■ 3) Mem. su r l e l a c Me n z a l e h , p. l e Gen. Andreossy,
in den Memo i r e s s u r l ’ E g y p t e . P a r i s , an VIII.
4) Straho TL. 16. T. 6. p. 353* Ausg. von Siebenkees und
Tzschuke. welche w ir künftig immer anführen {werden.
■ 5) Nach Posidonius, welchen Straho anführt L . i. c. 3. T. j.
s- 155.