werden über kurz oder lang eine Beute der Wellen
werden. An der sandigen Küste nordwärts von der
Mündung des T a y hat das Meer so weit eingegrif«.
fen, dafs die Leuchtthürme, die sonst an dem südlichen
Ende von Bu t t o n -Ne s s errichtet waren, haben
nach und nach über i $ Engl. Meile weiter nördlich
verlegt werden müssen, und dafs die Stelle, an
welcher im siebenzehnten Jahrhunderte der äufserste
Leuchtthurm stand, jetzt drey Faden unter Wasser, und
wenigstens f Meilen innerhalb der Fluthgränze liegt.
Nördlich vom T a y ist es nicht anders; in der Gegend
der kleinen Stadt Arbroa th hat in den letzten drey-
fsig Jahren dreymal eine vom Meere zerstörte Land-
strafse tiefer in das Laild verlegt werden müssen.
Ab e rde en- und Ba n f f - S h i r e s bestehen gröfsten-
theils aus Sand, der sich dort häuft und die Ufer schützt.
Aber westlich vom S pe y -Fluf s hat das Meer wieder
seine Macht an weichen Sandsteinfelsen bewiesen,
und einen tiefen Busen eingerissen. Man weis, dafs
die alte Stadt F in d h o r n vom Meere zerstört worden
ist, und dafs die Stelle, wo sie gestanden hat,
jetzt von jeder Fluth überströmt wird. Ein Von den
Dänen erbauetes Castell bey der Stadt Bu r g h e ad war
von niedrigerem Lande breit umgeben, und jetzt hängt
der Felsen, der das Schlofs trägt, im wörtlichsten Sinne
über dem Meere. Bey For t Geor g e in In v e r ne
fs ist-das Meer bis zu einigen Bastionen vorgedrungen,
und droht sie zu zerstören, die sonst durch
Land davon getrennt waren., In den Or k n e y ’ s Ins
e l n ist die Spitze von S an da y , j e t z t S t a r t - I s l
and genannt, und seit fünfzehn Jahren mit einem
Leuchtthurm versehen, noch bey Menschengedenken
mit San d ay verbunden gewesen. Man will so^ar
beobachtet haben, dafs der Canal, den das Meer sfch
zwischen beyden durchgebahnt hat, seit Errichtung
des Leuchtthurms breiter geworden ist.
Die Westseiten von S cho t t l and und I r land
sind eben so dem Anstürmen des Atlantischen Weltmeeres
ausgesetzt, wie die Ost- und Nordküsten
Scho t t lands dem Nord - Ocean, und man erkennt
die Wirkung des nagenden Meeres dort gar
leicht an der zerrissenen Gestalt dieser Küsten. Die
Wirkung ist auch so stark, dafs sie in die tiefsten
Buchten, in Lagen eindringt, welche man wegen der
vorliegenden Inselketten für die geschütztesten halten
sollte. Der Beyspiele von erfolgter und noch fortdauernder
Zerstörung an den Schottischen und Hebridi-
schen Westküsten sind unzählige vorhanden, und es
würde unnütz und ermüdend seyn, sie einzeln anzu-
fiiliren. Die Inseln L ew i s und Ui st, die Küsten
von But e , R e n f r ew , Ayr , Wi g t o n und Gal lo-
wa y , insbesondere die Gegenden um St r anr a e r
und L o c h -Ry a n bieten mehrere solche auffallende
Thatsachen dar; eben so mehrere Puncte der Nord-
und Westküste von I r l and , von L o c h - S w i l l y in
der Grafschaft Done g a l an, rund herum bis zu dem
Tus k . e r -Ro c k in We x f o r d . Selbst im St. Georgs
Cana l und der I r i s c h en S,ee sind die Küsten
nicht gegen die Wirkung des Meeres geschützt,
und man findet die Spuren der Zerstörung durch dasselbe
überall. Besonders hat man einige auffallende
Beyspiele beobachtet bey Swa n s e a , an einigen Stellen
der nördlicheren Küste von Wa l e s , im F r i t h
o f t h e S o lw a y , in der B a y von Du b l in , u. s.
w. (1). Von der kleinen Insel Rums a y ist ein
i ) * Arthur Aikin * Tour tlirough North-Wales ete. London
1797. p. 229. etc. — Stevenson, a. a. O.