Dafür, dafs diese Klippen bewegliche Geschiebe
sind, sprechen auch die von Eargas Bcdemar an der
West- und Nordküste von No rwe g e n gemachten
Beobachtungen. Dieser ist überzeugt; dafs eine grofse
Menge, vielleicht die meisten der Seheeren, Klippen
und Felseninseln daselbstlosgerissene und herabgestürzte
Felsblöcke sind (2). Derselbe Beobachter führt mehrere
Beyspiele an, wo das vermeyntliehe Zurückziehen des
Meeres nichts Anderes zu seyn scheint, als eine Erhöhung
des Bodens durch Anschwemmung (3). Sonderbar
genug aber erwähnt er auch des Gedankens von
dem Sinken des Meeres-Spiegels und zwar an den eben
genannten Küsten des Oceans, wo seine Vorgänger davon
Nichts zu wissen scheinen. Das Wenige was er
darüber beybringt (4), giebt indessen keine nähern
Aufschlufs.
C. 4 ). Alte Leute hohen in ihren Kinderjahren
Netze geworfen, und Fische gefangen,
wo itzt blofser Grund is t, z. B. hey Hudiks -
wal l . Die Fischer an dem niedrigen Strande in
O s t b o t h n i e n sind genöthiget gewesen, nach
dreyfsig Jahren neuen Grund aufzusuchen, und haben
ihre Häuser innerhalb sechzig Jahren dreymal
tiefer nach dem Seestrande rücken müssen. L ö f grund
hey G e f l e war vor siebenzig Jahren ein
Fischerhaven, der S ü d e r h a v en genennt, kann
aber jetzt nicht das geringste Boot tragen. *46
I) Reise nach dem hohen Norden durch Schweden, Norwegen
u. Lappland, Frankfurt 1319. 2r Th. S. 30. 42.
46. 69. 1x4. 254.
a) Ebendas. S. 36. 47. 62. 93. 136.
3) Ebendas- S. 25. 36. 42.
Hier ist Nichts, das auf etwas Anderes als auf Ver s
a n d u n g u n dAl lu v i o n deutete. Versandung findet
bey Hu d i c k sw a l l in vorzüglich hohem Grade statt,
weil südlich von diesem Orte ein Paar starke Flüsse
Sand in das Meer führen, eben so bey L ö f g ru n d .
Versandung findet statt am niedrigen Strande von O s t b
o t h n i e n , welchen selbst, eben weil er niedrig ist,
Versandung und Alluvion geschallen haben mufs. Solche
Versandungen und Alluvionen kommen noch an
mehreren Orten vor, und die welche Celsius nicht erwähnt
hat sind von Dalin und anderen seiner Anhänger
noch nachgetragen worden, z. B. bey L u n d , bey Upsa
l a , Lagga, am Mä l a r -S e e u. s. w.
C. 5). Oerter, die je tz t weit ins Land hinaufliegen,
führen den Nahmen FEik e oder
S u n d , zum Zeichen dafs daselbst vormals FEas-
ser zu ßnden gewesen. Manche heijsen In s e ln
und Holmar , die doch itzo auf trocknem Lande
liegen, oder wenigstens nur Erdzungen und Halbinseln
sind, wie ein Gut Nahmens Nö d ö n ,
nicht weit von S t r öm s t a d in B o h u s l e h n ,
wovon etwas weiter ins Land hinauf der Sku-
t e b e r g liegt, in welchem man grofse eiserne
Hinge eingeschlagen finden soll. D ie Stadt Tor -
ne ward vor Zeiten von Eielen Tornö genannt,
weil sie anfangs auf einem Eylande angelegt
ward, um welches die T o m e E l b e auf bey-
den Seiten gierig; wie auch Bischof B i Iber g
solche 1695 beschrieb. Aber Ein und vierzig
Jahre darnach sähe ich, dafs der eine Arm von
der Elbe so gut als vertrocknet war, und die
Stadt nun, richtiger zu reden, auf einer Halbinsel
lag.