Diese findet sich dort nicht mehr, aber die Verbindung
der auf einer Halbinsel liegenden Stadt durch
einen schmalen Isthmus von weichem Sande mit der
Küste läfst vermuthen, dafs dieser Isthmus später
durch Anschwemmung gebildet worden ist (i). Die
Spitze von Liss an (Zephy r i um) zeigt gleichfalls
Spuren der Alluvion (2). Eine grofse Anschwemmung
zeigt sich vor der Mündung des Ghiuk Sooyoo (Ca-
l y cadnus ) (3). An die Mündung des Manayga t
(Melas) setzt Strabo einen Haven, jetzt bildet die
Küste ein geradlinig sandiges Ufer (4). Die beyden
durch künstliche Dämme verwahrt gewesenen Landungsplätze
von Side sind mit Sand und Steinen angefüllt
(5). Strabo setzt zwischen Side und der Mündung
des Eu r yme d o n mehrere Inseln, von welchen
man keine Spur mehr findet und ungewifs bleibt, ob
sie von dem Meere zerstört oder durch Anschwemmungen
mit dem Lande verbunden worden sind (6).
Eine besondere 4er Seeküste Kl e ina s i ens eigen-
thümliche und von der gewöhnlichen Anschwemmung
abweichende Erscheinung ist die: dafs dort an mehreren
Stellen theils der Sand und das Gerolle durch
einen kalkartigen Kitt zu hartem Stein verbunden,
theils ganze mächtige Lagen neugebildeten Kalksteins
abgesetzt werden, welche die Ufer vergröfsern, und
so beträchtlich hie und da erhöhen, dafs die Landgewässer
andere Auswege suchen müssen. Beaufort
führt davon mehrere merkwürdige Beyspiele an (7)
aus den Gegenden bey Adal i a , Laar a , Sel inty, *7
l ) Beaufort, S. 243. 2) Derselbe, S. 22p.
3} Deis. S. 223. 4) Ders. S. 158.
5) Ders. S, 151. 6) Ders. S. 138. |
7 ) S. 128- 134- 174- 203. 248-
Cape Ca v a l i e r e , Pompe j opo l i s u. s. w. Er bemerkt
dabey, dafs die Flüsse an denen man diese Erscheinung
wahrnimmt so mit Kalktheilen geschwängert sind,
dafs die Eingeborenen das Wasser derselben für höchst
ungesund halten. Der Haven von Patara ist nur noch
seiner Lage nach zu erkennen, aber er ist gänzlich zum
Sumpfe geworden, und mit Sande angefüllt (1).
Viel häufiger noch als an der Südküste Kl e inasiens
hat das Ansetzen von Land an der Westküste
besonders an ihrem südlichen Theile statt gefunden.
Cap K r io (Tr i o p ium promontorium) war nach
Strabo vormals Insel und ist jetzt durch einen sandigen
Isthmus mit dem festen Lande verbunden (2); auch
die gegenüber liegende Insel K o s soll einst einen später
versandeten Haven gehabt haben (3)- Nach Pli-
nius (4) ist eine ehemalige Insel Zephy r us mit der
Küste bey Ha l i c a r nas sus , eine andere Aethus a
mit der bey Mynd us zusammenhängend geworden.
Vorzüglich reich an Alluvionen ist die Gegend um die
Mündung des Maeander . Von diesem Flusse ist zu
allen Zeiten die Sage gegangen: dafs er eine grofse
Menge Sand in das Meer geführt, und eine bedeutende
Strecke Landes angesetzt habe (5). Dadurch sollen
die Städte Mi l e t u s , P y r r h a , Myus und Prie-
ne, welche vormals Seestädte waren, in das Innere
des Landes versetzt, die ehemalige Bay von Myus in
einen Landsee verwandelt, die Insel Lad e , bey welcher
nach Herodot (6) ein Seetreffen zwischen Persern * 2 3
Beaufort, S. 5.
2) Ders. S. 76. und Clarke Trav. P. 2. Vol. 3* P- 272,
3) Ders. S. §6. * 4) Ä i -• c> 91,
5) Strabo L . 12. T. 5. P- 240- - Chandler Travels in Asia
Minor, 1, p. 174-
6} E r a t o , C . 7 und t i .
Veränd, d. Erdfb Bd I, R