Stellung der Hypothese gegeben, dafs einst der Gol f
von B enga l e n bis Hurdwa r gereicht, und dort der
Ganges seine Mündung gehabt habe — nach dem obenangeführten
Mythus, da Bagli a r a t h a die Ganga von
H u r d w a r zum O c e a n führte — dafs auch das untere
I n d u s -G e b i e t ein tiefer Meerbusen gewesen sey,
und dafs folglich die ganze Strecke Landes zwischen
den heutigen Ganges und Indus.Mündungen, in gerader
Linie nördlich von Decan , eine Gegend die blofs
aus niedrigem Lande ohne eine Spur von Gebirgen besteht,
vom Meere bedeckt gewesen seyn und die Vorderindische
jetzige Halbinsel als eine grofse Insel abgeschnitten
haben müsse. Wirklich wird dieselbe in den
Theo - und Kosmogenieen der Hi ndus als Insel aufgeführt,
und Yambu Dwip a genannt, und die Nordseite
der Halbinsel, die selbst ein Gebirgsland im Innern
ist, soll gegen die Sandflächen hin vom Ni l -Ghour
an bis Ba d jemahl am Ganges alle Kennzeichen einer
alten Meeresküste an sich tragen. Keine der Ganges
Provinzen soll irgendwo Urgebirge oder festen eigen-
thümlichen Boden haben, sondern blofs angescliwemm-
te Schichten in denen sich Thierknochen u. dergl. finden
(1).
So wird auch die Halbinsel Guzur a t e , die da wo
sie mit dem festen Lande zusammenhängt an glühende
O Ritter in der Erdkunde citirt Rennell Mem. und Valenti*
Travels, T. i. p. ig§. 206. 2X5- W ir finden an den angeführten
Stellen des letztem Werkes dieses nicht. Der
Lord beschreibt zwar die Gegenden im Allgemeinen als
anfgeschwemmten Sandboden, doch führt er auch Puncte
an, wo festes Gestein, K a l k s t e in in Felsen, durch diesen
Boden heryorragt, bey M o n g l i y r , A 'l la h a b a d ,
C h u n n a r , s. die Original Quart-Ausgabe Vol. ,1. p. g7.
21». u. 213.
Sand wüsten und salzige Sümpfe granzt, in der Geschichte
immer wie eine Insel betrachtet; und der innere
Theil des Meerbusens von Cut s ch soll durch die Allu-
vionen des P a d de r- Stromes gefüllt worden seyn, so dafs
das, was davon dem alten Mono g l o ssum gegenüber
lag, zu neuem, sumpfigen, mit Walde bedeckten Lande
geworden seyn soll (1).
Dafs der Indus sich ebenfalls in mehrere Arme
spaltet und ein beträchtliches Delta gebildet hat, ist
bekannt, aber die Geschichte und nähere Beschaffenheit
seines untern Laufes ist noch wenig aufgeklärt. Da die
beyden Hauptgabelungen des Stromes, die erste bey Hydra
b a t , die zweyte bey Ta t l a (dem alten Patt a la )
sehr weit von einander entfernt sind, und die bey der
oberen sich trennenden Arme des Stromes sich weiter
unten zum Theil wieder vereinigen, so nennen diefs
Einige ein doppeltes Delta. Der östliche Arm soll sich
ehedem bey L u k p u t Bundar ins Meer ergossen haben,
und sich jetzt im angehäuften Sande verlieren.
Ueber die Zahl der Mündungen welche der Indus jetzt
hat ist man eben so wenig zuverläfsig unterrichtet,
als über die Zahl derer welche er in alter Zeit hatte.
Arrian in dem Tagebuche des Nearch giebt keine Zahl
derselben an, sondern beschäftigt sich nur mit den
beyden äufsersten in 0 . u. W. Der Pe r i p l u s des
Erythräischen Meeres zählt sieben Mündungen, eben
so Ptolemaeus und dieser bezeichnet sie mit besonderen
Nahmen. Rcnncl's, Dalrymple's und Hamilton's Charten
weichen von einander ab. Die Eingeborenen nennen
indessen noch jetzt die Mündungen Di v e l l e e d. i.
Sieben. Eigentlich bekannt ist zwischen den beyden
äufsersten nur eine Einzige, die durch das Gr abma l