Zerstörungen, auch abgesehen von Fabeln, wie die Idee
des C.arrery von Antony, dafs das Meer von C o r nw a l l
eine ganze Grafschaft Namens L i o n n e s abgerissen und
vertilgt haben soll, wie Rajus (1) anführt, oder wie
Camden aus demGy ra ldo beybringt, dafs P emb r o hes
hire sich vorzeiten bis fast nach I r l a nd erstrecht
habe; dieses beruht besonders auf der Aeufserung TVil-
helms des Rothen: dafs er von seinen Schiften eine
bequeme Brücke bauen, und zu Fufse nach Irland
gehen könne (2); vielleicht nur eine prahlerische Schilderung
der Seemacht dieses Herrschers. Doch soll
noch unter Heinrich II. das ertrunkene Land durch
die Gewalt eines Sturmes so weit aufgedeckt worden
seyn, das man viele Stämme von grofsen Bäumen an-
getroften, darin man Spuren von Axthieben wahrge-
nommen habe (3).
An der englischen Küste im Canal zeigen sich Spuren
der Zerstörung durch das Meer an den S e i 11 y- Ins
e l n , in Co r nwa l l , De v on , Dor s e t , namentlich
an den Inseln'Portland und W i g h t , in H ampshi re,
in S u s s e x bey Shoreham und Br i gh t on; im
letztem Orte ist noch in neuester Zeit eine ganze
Strafse ins Meer gesunken (4). Bey Be a chyhe ad in
derselben Provinz sank ein Stück Landes 300 Fufs lang
und 70 bis Qo breit auf gleiche Weise ins Meer (5).
1) Rajus. Neues Hamburger Magazin Bd. 19, S. 413.
2) Neues Hamb. Mag. Ebendas. S. 414.
3) Dasselbe Magazin. Ebendas.
4) Ueber diese und folgende Tliatsacben s. R o h . S tev enso n
observations upon the Alveus or general Bed of the German
Ocean and British Channel. In den Memoirs of
the Wernerian Natural History Sodiety. Vol. 2. P. 2.
Edinb. 1818- P- 464- f.
5) * VFebster in Transactions of the geological Society.
Bey Rommey Marsh es werden die Dämme und
künstlichen Einfassungen immer von der Fluth zerstört.
In der Gegend, von Hi t h e , Fol ks tone und
Do v e r , besonders an den Felsen bey diesem letztem
Orte und Süd F o r e l an d stürzen oft grofse unterwaschene
Stücken des steilen Kreide-Ufers ins Meer,
deren eines in den letzten Jahren, mit seinen Trümmern
einige - Acker Landes auf dem Meeresboden bedeckt
haben mufs. Zu Dea l werden oft ganze Stra--
fsen überfluthet und Häuser sind weggewaschen worden.
Ein gleiches Einstürzen der Kreidefelsen sieht
man an den Inseln T h an et und Sh e p p e y (1). Die
Zerstörungen sind sichtbar fortdauernd am Naze T o we
r rtnweit Wa l t on in Essex, in Suf fo l k bey
Ald b o r o u g h -Ca s t l e , und Du nwi c h f Die letztgenannte
Stadt hat soviel durch das Eingreifen des
Meeres verloren,' dafs sie dadurch zu einem unbedeutenden
Orte geworden ist (2). Die niedrigem Ufer von
No r f o l k und L in c o ln , besonders um den kleinen
Meerbusen the Wash , haben starke Einbrüche vom
Meere erlitten; Gegenden dort, die noch im eilften
Jahrhundert im schönsten Anbau standen, sind zu Morästen
geworden (3). An derselben Rüste bey S u 11 o n
war es, wo man vor mehreren Jahren einen vom
Meere bedeckten Wald auffand (4), dessen Bäume an
Stämmen, Wurzeln und Aesten noch fast unversehrt
waren, und wie frisches Holz benutzt werden kbrin-
1) Monthly Magazine F ebr. 1 g 16. p. 3.
2) Bergmann pliys. Beschr. d. Erdk. Th. 2. §. 150 b. Er
citirt Rajus . . . .
3) Stevenson, a. a. O.
4} * Jos. Correa de Serra, in Philosoph. Transact. Vol. 89.
— oder 1799. Vol. 1.
D 2