We s f i n d i e n , Os t i n d i e n , bey O sta sia^ im Siid-
me e r e u. s. w.
Ereignisse dieser Art sind von den im I. Hauptstücke
aufgeführten nur wie das- Gröfsere vom Kleinern
unterschieden, und die Ursachen, welche, wie
zum Theil unwidersprechlich dargethan ist, das Kleinere
hervorgebracht haben, können ohne Zweifel bey
vermehrter Kraft oder in längeren Zeiträumen auch
das Gröfsere bewirkt haben.
Da wo die Ue b e r l i e f e r u n g von solchen Ereignissen
schweigt, deutet oft die Ge s t a l t und L a g e
der Gegenstände so deutlich darauf hin, dafs die Annahme
des Ereignisses selbst gewifs nicht zu den allzukühnen
Hypothesen gehört.
Wir sehen hier, wie bey den Erscheinungen de3
I. Hauptstückes, ebenfalls eine blofs mechanische Wirkung
von Kräften, die durch physisch - chemische tief
in dem Organismus des Erdballs und seiner Atmosphäre
liegende Ursachen erregt werden. Wir sehen
die Einwirkung der atmosphärischen und der ihnen
ähnlichen und mit den festen Theilen des Erdballs
selbst verbundenen Stoffe auf die Zersetzung dieser
letzteren, und sehen den dadurch schon zum Theil
zerstörten Zusammenhang dieser festen Theile, der
mechanischen Kraftäufserung der grofsen Wassermasse
vollends weichen.
Alle dadurch hervorgebrachten und oben dargestellten
Erscheinungen führen darauf, dafs das Meer überall,
wo es durch seine Bewegung das Feste angreifen
und zerstören kann, den Raum desselben einzunehmen
strebt, und ihn allmählich einnimmt; dafs also durch
diese Wirkung die Oberfläche des Meeres sich vergrös-
sern mufs, so lange nicht eine andere Ursache vorhanden
ist, welche dieser Vergröfserung entgegen wirkt.
Ist eine s o l c h e andere Ursache vorhanden, so mufs
dieselbe entweder die Wirkung der erstem ganz vernichten
und aufheben — in welchem Falle man aber
diese gar nicht wahmehmen würde — ; oder sie mufs
durch Vergröfserung des Festen an anderen Puncten
als die sind, an welchen man eine Verkleinerung desselben
wahrnimmt, gewi^sermarsen das Gleichgewicht
herstellen.
Geschieht nun dieses Letztere — was wir zunächst
zu untersuchen haben werden — so wird immerfort
eine Veränderung des Platzes, den das Meer einnimmt,
statt finden müssen. Das Becken des Meeres wird
seinen Platz und seine Gestalt nothwendigerweise
allmählich ändern.
Dafs diese unter solcher Voraussetzung unumgänglich
lsothwendige Wa n d e r u n g des Mee r e s be
c k ens doch nur sehr langsam erfolgt, zeigen die
geringen Vorscbritte, welche sie in den vier- bis fünftausend
Jahren gemacht hat, während deren das Menschengeschlecht
, das uns seine Geschichte hinterlassen,
sie beobachtet hat. Es müssen daher sehr grofse Zeiträume
seit der Epoche vergangen seyn, in welcher
das Meer einen nur einigermafsen bemerkbaren Theil
des trocknen Landes bedeckt hat, das seine frühere
Beschaffenheit als Meeresboden dem jetzt lebenden
Geschlechte so unwidersprechlich beurkundet; wenn
nicht vielleicht diese Veränderung in noch ganz anderen
Ursachen und Kräften begründet ist, als die,
welche man noch jetzt beständig fortwirken sieht. Dieses
führt zwar zu Erörterung der Frage: w ie d e r
ehema h l i g e j e t z t t ro c kne Me e r e s b o d en z u
der Höhe übe r den S p i e g e l des M e e res » i n
der d i e s e r s i c h j e t z t z e i g t , hat e r h o b e n
we rden k ön n en ? Aber noch müssen w ir diese