des Sh ei Isis bezeichnet ist. Dalrymple's Charten verdoppeln
die Anzahl der Mündungen und Zwischen*
Canäle, man weifs aber nicht, ob sie alt oder neu, na*
türlich oder künstlich sind. Ohne Zweifel sind hier
eben so wie an den Mündungen anderer grofsen Ströme
viele Veränderungen vorgegangen, und gehen immer
noch vor (i).
In dem Pe r s i s chen Busen soll die östliche Küste
— von den Persern Ke rme s i r oder das heifse
Land genannt — ein Vorrücken des Landes zeigen; und
in ihrer Beschaffenheit überhaupt mit dem unten zu
erwähnenden Teh ama Arabi ens viele Aehnlichkeit
haben. Die Halbinsel auf welcher Abush uhr liegt,
scheint von neuerer Bildung zu seyn, doch sind Ueber-
lieferungen dafür nicht vorhanden. Auch Taoke
(T a u g , Tanag ) scheint seine Lage verändert zu haben.
Dieser Ort =*• in der Nähe von Bender Graue
der Insel K h ar edoj i gegenüber, nach Niehuhrs Charte
— scheint nach Nearcli nahe an der Küste gelegen zu
haben; zu Ptolemaeus Zeit war er schon davon entfernt,
jetzt 4§ Lieues (2).
Sehr bedeutend sind die Veränderungen, die an den
Mündungen des Euphr a t und Ti g r i s vorgegangen
sind, wo sich ein sehr ansehnliches Deltaland gebildet
hat, wie man nach der Lage dieser Mündungen tief hu
Innersten des Busens leicht erachten kann. Die Geschichte
liefert indessen keine vollständigen Nachrichten
1) W ill. Vincent the Voyage of Nearclius p. 27. 152. 169-
u. s. w.
2) Gosselin R.ecli. T. 3. p. gi. und Vincent im Nearch p. 288'
339*
| von der Entstehung der dortigen Alluvionen, aber desto
bedeutendere Winke über Einzelnes davon. Der E u phrat
verbindet sich mit dem T i g r i s etwa fünf und
zwanzig geographische Meilen über der Mündung des
letztem. Wahrscheinlich hat in alter Zeit jeder dieser
Ströme seine eigene abgesonderte Mündung gehabt,
denn noch sieht man oberhalb der Vereinigung beyder
Ströme einen eigenen Canal oder ein besonderes Flufs-
bette vom Eu p h r a t aus, also westlich von der westlichsten
Mündung desTigr is, nach dem Meerbusen abgehen.
Dieser Canal heifst K h o r e -Abdi 11 a h ; es ist
nicht ausgemacht ob er natürlich oder künstlich ist?
aber er ist jetzt trocken und an seinem Ufer lag das alte
Basra(i). Noch zu Mahomets Zeit soll diese Lage
bestanden haben, jetzt geht der Lauf des E u p h r a t
zwey geographische Meilen von dieser Stelle vorbey an
welcher jetzt Zobei r liegt (q). Das Land zwischen
diesem vertrockneten Arme und dem westlichsten des
— nun mit dem E u p h r a t vereinigten — T i g r i s ,
welcher unten Co s s i s s a -Bony , und höher hinauf
Scha t - e l - A rab heifst, ist, nach Vincent's auf Nieluhr
und Andere gestützten Meynung, grofsentheils
Alluviort und reichte zu Alexander's Zeit nicht so weit
herab als jetzt. Ohne dieses anzunehmen würde man
Nearch's Fahrt in dieser Gegend schwer erklären können
(3). Die spätere Bildung vieler Theile dieses Landstrichs
wird durch eine wunderbare Durchkreuzung
von Canälen, die durchaus zum Theil künstlich seyn
müssen, dargethan. So verbindet z. B. der Ha f f a r -
Canal , der über acht geographische Meilen oberhalb 1
1) Vincent im Nearcli, Book 4. Susiana, S. 385 — 442.
2) Ritter Erdkunde Tli. 2» S- 131 f- 3.) Vincent, a. a. O.
Veränd. d. Erdfl. Bd. L B b
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