Nach der Beschreibung und dieser Charte findet
man nun folgende Lagen der angegebenen Inseln und
Länder:
Oestl. Länge Nördl. Breite
Island
v. 66° bis 70’
Friesland v. 332’ bv 345° v. 60“ — 63° 30'
Neomelns. — 352* - 355° 63° 30' ,
Podalida I. — 356° — 359* . . 62°
Küssen v.
Schottland — .4* — , 18* v. 60 0 bis 610
Estland , 1. — y 0
»4* — 63° — 65*
Drogeo,
Fragm. . — 310* — 320* • . 59°
Estotiiand
desgl. — 304* — 310' v. 61* bis 63*
Icaria, I. — : 3*5°, - 323* - 640 — 65*
Engröve-
land u.
Groneland
Südost-
Küste — 300* — 20* — 65* 30' — 72* 30
W. Küste v.
Nor weg. 20* __ — 66* 69*
Spitze
Lindnäs,
die südlichste
v. Nor-,
wegen . 3**
i. 7 /< i i5 flföl Ü J A i ; , ■ J7
64*
Spitze Ska-
gen, die
nördlichste
von Jütland.
33* 63* 30' —
Die’W. Küste v. Jütland geht von da gegen Süden bis
50° N. Bf., welches die südöstlichste Ecke der Charte ist.
ft Nördlich von F r i e s l an d aber dicht dabey liegt
eine kleine Insel Dui l o; südlich und eben so nahe dabey
die noch kleinere Bor l a n d ('Zichmni s ursprüngliche
Besitzung); westlich die Meinen Inseln L e d ow a
und Ho f e ; östlich I b i n i , St r eme , S pi r i g o und
einige noch kleinere. Die Insel Est l a n d ist auch von
mehreren kleinen Inseln umgeben.
Auf der den Zurlaischen Abdrücken beygefügten
Copie der Charte sind zwar blofs die Grade der Breite
nicht aber die der Länge mit Zahlen angegeben. Doch
sind Meridiane darauf gezogen, von denen der eine
ein kleines Stück von Island in Osten abschneidet.
Nimmt man diesen für den ersten Meridian durch
Ferro, und nimmt an, dafs die übrigen Meridiane von
drey zu drey Graden gezogen sind, so kommen die
angeführten Längenbestimmungen heraus. So ist Bua-
ehe bey der seiner Abhandlung beygefügten Copie
der Charte verfahren, auf welcher er die Längengrade
beziffert hat. Die Angabe der Meridiane und ParaK
leien auf dieser Charte überhaupt aber soll, wie Gim
rolamo Ruscelli in seiner Uebersetzung des Ptole-
maeus (l) versichert, in dem alten Originale nicht
vorhanden gewesen, sondern erst von dem jüngem
Nicolo Zeno in seine Copie gebracht worden seyn.
Wie man aus den obigen Angaben sieht, gewährt
diese Charte in Ansehung der absoluten Lage der darauf
verzeichneten Inseln und Länder durchaus keinen
Aufschlufs, nach welchem man sie wieder auffinden
könnte; denn alle darauf angegebenen Lagen solcher
Gegenden, die jetzt noch bekannt sind, weichen von
der wirklichen Lage derselben um viele Längen - und
Breitengrade ab.
«3 * Venedig 1561. in 4to.