
el Amr im Dschebel Tur, Maträn Seidun in Medjad, ebenfalls im Dschebel
T u r (cf. Assem. bibl. or. tom. II. diss. s. v. Modiad), Uskuf (Bischof, weil
er früher verheirathet war), Melki in Enhel in demselben Gebirge, Maträn
Acbo in Deir Melka (cf. Assem. 1. 1.) ebendaselbst, Maträn Barsum in Beiles
Salib (Kloster des Kreuzes) ebendaselbst (cf. Assem. 1.1.), Maträn Seidün
in Döir el Macbar ebendaselbst, Maträn Juse f in Deir Mar Kiriakos in
Scherije östlich von Diarbekir und nördlich von Märedin, Maträn Behram
in Deir Mar Jakub in Ma’den (cf. Assem. 1. 1.) westlich an der Wüste von
Säert, Maträn Hanna in Säert (cf. Assem. 1. 1.), Uskuf (Bischof) Georgis in
Diarbekir, Maträn Elia in Stambul, Maträn Petros in Häleb, Horns und
Damascus, Maträn ’Abd en Nul in Jerusalem, Maträn Dahud (David) in
Deir Sa’ferän, Uskuf (Bischof) Stephan in Indien (Bombay?), Maträn Joja-
kim in Indien (Kutschin), Maträn Matthai ebendaselbst in Malabar, Maträn
Dionasios ebenfalls in Indien, unbestimmt wo?*)
Seit 2 Monaten waren die Bewohner von Dschesire in offenem Kampfe
mit den Kurden, welche die Bedrückungen des bestechlichen Hadschi Sulei-
man Agha, Mutesellims von Märedin, als günstigen Vorwand brauchten, um
ihre frühere Unabhängigkeit wieder zu erringen, da sie meinten, dass die
Macht der türkischen Regierung gebrochen sei. Der Scheich des Beduinenstammes
Tay stand nur im Hintergründe, um die Kurden bei einer etwaigen
Niederlage zu schützen. Der Abmarsch der Truppen nach dem Kriegsschauplatz
hatte den längst gefassten Entschluss zur Reife gebracht. Sämmtliche
Bewohner von Dschesire hatten sich vereinigt, den Feind abzuhalten, und
der Priester versicherte uns, dass er oft nach beendigtem Gottesdienste ge-
nöthigt sei, die Flinte auf die Schulter zu nehmen, um Dienste zu thun.
Dschesire erbaut Reis, Waizen und Gerste.
Den Freitag hielten wir Rasttag, und brachen erst Sonnabend den 10.
December früh 7*/2 Uhr wieder auf. Wir ritten bei der an der Nordostseite
gelegenen Festung vorbei über den Tigris auf der gebrechlichen breternen
Schiffbrücke, welche bei hohem Wasserstande auf die Seite geschoben wird.
Auch an diesem Tage begegneten wir kurdischen Familien, die von dem
*) Ob diess rich tig ? Die J a k o b ite n , welche e r s t, seitdem sich die malabarischen
Christen gegen die Kath o lik en in d e r Mitte des 17. J a h rh u n d e r ts e rhoben h aben, mit
S ich e rh e it do rt nachgewiesen werden können, und noch 1720 n u r 1 Bischof d o r t hatten,
müssten sp ä te r demnach bedeutenden Zuwachs erh a lten haben. Vgl. Assem. Bib l. Or.
IV. p. 461.
■Gebirge) Dschebel Bohtan und aus dem persischen Gebiete kamen, gleich
Menen die wir vor Dschesire gesehen hatten. Eine südöstliche Richtung
■verfolgend ritten wir am linken Ufer des Tigris entlang, dann über eine
■A nhöhe, durch eine etwa Vi Stunde breite Ebene, hierauf einen hohen stei-
l l e n Berg hinan, und kamen jenseits desselben in ein weites Thal. Ehe wir
Wiesen Berg erreicht hatten, sahen wir eine verfallene steinerne Brücke über
[den Tigris, welcher bedeutende Krümmungen macht, und fast stets zwischen
(Bergen sich hindurch drängt. Die Witterung war an diesem Tage auffallend
warm; die Ebene war fast steinlos, auf den Bergen Sandstein und Con-
jglomerate von Kies. Bald entfernten wir uns von dem Tigris, bald näherten
toir uns ihm wieder. Nach 2 1/4 Stunde sahen wir auf einer Anhöhe links
[vom Wege das kleine Dorf Chätärä, 8/4 Stunde weiter ebenfalls zur Linken
das grössere Dorf Rawenin, !/2 Stunde weiter ritten wir durch den Bach
LSchach Su, welcher von dem (Gebirge) Dschebel Dschudi herunterkommt,
Lnd in den Tigris sich ergiesst. Dieses Gebirge lag zu unserer Linken, also
nordöstlich von dem Wege, es ist theilweise mit ewigem Schnee bedeckt, und
zieht sich von Nordwest nach Südost. Es gilt den umwohnenden Christen
und Moslems für den Ararat der Bibel, und an der Stelle, auf welcher die
¡Arche geblieben sein soll, ist eine (Kirche oder) Moschee erbaut, die wir
auch erblickten, und wohin alljährlich 1 Mal gewallfahrtet wird. Das- Gebirge
ist sehr steil und zackig. — Eine halbe Stunde jenseits I Ö ° des Schach Su
[sahen wir am jenseitigen, rechten Ufer des Tigris ein Dorf, Dschimsche gebannt,
und kamen bei einer verfallenen Festung Said Bey Qal’asi vorbei,
[neben welcher eine Mühle ist, von einem ziemlich bedeutenden Bache getrieben,
den wir durchreiten mussten. 1/4 Stunde weiter sahen wir ungefähr
P/4 Stunde vom Wege ab zur Rechten das Dorf el Behir. Nicht weit davon
[theilte sich die Strasse; die eine führte südöstlich nach dem Dorfe Nahre-
jwan; wir wählten die andere mehr südliche, als die um 3 —4 Stunden
nähere, obgleich, wie man uns sagte, weit gefährlichere, und gelangten
7 Stunden nach unserm Ausritt zu dem Dorfe Dakejan (oder Takejan), welches
[ganz von chaldäischen Christen bewohnt ist. Hier blieben wir in einem der
[grössem Häuser, in einer Art von Stall, umgeben von der Familie, worunter
[eine kranke Frau, und allerhand Vieh. Es regnete die ganze Nacht, und
[an vielen Stellen drang der Regen durch das Dach. Auch am nächsten
[Morgen liess der Regen, begleitet von einem heftigen Winde, nicht nach.
Lange waren wir unschlüssig, ob wir bleiben, oder weiter ziehen sollten;