
442 Anmerkung* 31. Produc te d e r Türkei.
Posten in einer ändern Provinz berufen wurde. Auch in anderer Beziehung
verdient die Runkelrübe die Beachtung, nämlich als essbare Wurzel5 sie ist
angenehm von Geschmack, ist nahrhaft, leicht zu verdauen, und könnte sich
auf einem massigen Preise erhalten.
Die Geschichte des Alterthums lehrt uns, dass Syrien einst wegen seiner
Oliven berühmt war. Gegenwärtig genügen noch die Districte von Saphet,
Naplouse, Gaza, die Umgebungen von Tripoly und Latakieh für den Bedarf
(Verbrauch) des Oels in den benachbarten Ländern. Man müsste nur die Art
der Zubereitung vervollkommnen, um Oel zu erlangen, welches mit dem besten
Oel der Provence wetteifern könnte. Der Bezirk von Damascus bringt Oliven
von ausserordentlicher Dicke hervor, welche, wenn sie einige Tage in Kalkwasser
eingeweicht worden, in Salzwasser aufbewahrt, viel delikater sind als
alle, die man in Europa bekommt. Ohne Zweifel erzeugen auch andere Provinzen
der Türkei Oliven im Ueberfluss; da ich sie nicht selbst gesehen habe,
sö sage ich nichts davon, und beschränke mich nur auf die Facta, die ich genau
kenne. Amerika hat den Olivenbaum noch nicht.
Die Erziehung des Seidenwurms wird jn dem Libanon, ja in ganz Syrien
fortgesetzt. Die Seidenfabriken von Damascus und Aleppo würden ohne die
Concurrenz der fremden Indiennes (indiennes, Zitze?) noch in gutem Fortgange
sein. Die Seidencultur ist jenseits des atlantischen Oceans kaum gekannt.
Die Vereinigten Staaten expediren ungeheuere Schiffsladungen von Baumwolle
durch den Mississippi, um Europa zu Versorgen. Die Türkei exportirt
davon auch aus Aegypten und Syrien; die letztere Provinz giebt eine Art Baumwolle
, deren Stiel (Stengel) seidenartig ist. Leicht könnte man die Quantität
der durch die Türkei producirten Baumwolle verdreifachen.
Die türkische Küste verkauft alljährlich viel Sesam nach Europa; Amerika
kennt dessen Anbau kaum.
Was soll mau von Flachs, Hanf, natürlichen und künstlichen Wiesen sagen?
Wenn diese die Türkei nicht besitzt, so vermag sie doch, sie zu erzeugen.
Die biblischen Zeiten erwähnen uns die guten Weine von Sarepta, .Gaza,
Ascalon, Hebron. Jetzt können wir den vino d’oro des Libanon rühmen, den
edeln Wein von Damascus, den trefflichen vino della commanderia von Cypern.
Es würde ermüdend sein, alle die Oerter der Türkei aufzuzählen, wo die Traube
gedeiht; man findet sie überall und von vortrefflicher Qualität von der Donau und
dem schwarzen Meere bis an das südliche Syrien und bis an die Ufer des Nils.
Man hat sehr gute Weine in Aegypten, nahe bei Cairo, an der Gränze der Wüste,
erhalten. Der Weinstock ist auf dem transatlantischen Continent bis jetzt noch
wenig angebaut; die plötzlichen Uebergänge der Temperatur des Landes lassen
die Trauben nur schwer gedeihen.
Fast alle Früchte, die man in New-Orleans isst, kommen von Cuba oder
aus dem Innern, nämlich von Kentucky und Tennessöe; aber die Orangen,
Citronen und süssenLimonenkommen bei Weitem nicht denen von Jaffa, Tripoli,
•Aegypten u. s. w. gleich. — Die Aepfel, weit entfernt, denen von Europa zu
gleichen, stehen noch unter denen von Damascus. Die Bananen von Saida
und Rosette geben denen der Havanna nichts nach.
Wir schliessen diese Bemerkungen, indem wir noch den Datteln unsere
Huldigung darbringen, dieser unvergleichlichen Frucht, welche zu ihrer Production
¿einer ändern Sorgfalt bedarf, als dass man die männlichen Blumensamen
auf den weiblichen Baum bringt. Der Dattelbaum bringt überall Früchte,
wo die Temperatur warm ist; von Gaza an ist die Dattel nicht so saftig, wie in
Anmerkung 32. 33. 34. (36).
Aegypten; in Jaffa, 12 Lieues nördlich von Gaza, wachsen die Bäume, tragen
aber keine Früchte mehr. Ich habe den Dattelbaum mitten unter Sümpfen gesehen,
wo er gute und süsse Früchte gab; ich habe ihn in dem sterilsten Sandboden
der Wüste gefunden, und die Dattel war nur schmackhafter. Jedoch ist
die Dattel theilweise zusammengesetzt mit dem zuckerreichen, nahrhaften
Fleische, wovon der Araber eine Art von Brod oder vielmehr Teig macht, welcher
nicht verfault, und weder von der Hitze, noch von der Kälte, noch von
Regen und Feuchtigkeit angegriffen wird. Das Holz der Dattelpalme, ihre
Aeste, ihre Blätter werden zu einer Menge von Dingen gebraucht, die ich hier
nicht aufzählen kann. Die Paschaliks von Bagdad, Arabien, Tunis führen eine
beträchtliche Menge von Datteln und von dem erwähnten Teige aus. Die neue
Welt hat die Dattelpalme nicht; die Temperatur von Europa wird ihr nie gestatten,
Früchte zu tragen.
32) zu S. 226. Die Jacobiten von Dör Sa’frän sprechen, analog den Ändern
(s. Anm. 28.), den Buchstaben Koph wie das arabische (¿1, Quph dagegen
wie ferner Ee wie Tlu^i wie i s , ^ Zode wie Fe in der
Mitte stets weich, wie i Z Thau mn Ruchoch wie das weiche englische th, und
j Dolath mit Ruchoch wie dh. Bei dem Suffix der 3. Person Sing. Masc. und Fern,
aspiriren sie das h am Ende stark, und o Waw und Jud sprechen sie am Ende
nach einem heterogenen Vocal als Yocale aus, also: oaij_»-o = qsehe - u, *»eij?si
= hodho - i, viOio-ifSaJ == nauhedi - u, «,So = medhitho - i, 31-. = eh,
] '== mafaqto. Ferner sprechen sie ^-»1 nicht aich, sondern ach aus, dagegen
I »V>,-o = qdhomaik (nicht qdhomaich). Uli sprechen sie oso, RRjj esath. Sie
haben die Zeichen für Ruchoch und Quschoi nicht, erkennen sie aber im
Lesen an.
33) zu S. 247. Das Lied, welches sie dabei sangen, lautete so:
|VjJt J O xUt
cLa-c. Lit_V.AZ
Litot
34) (35) zu S. 301. Von der Inschrift konnte ich in der Eile nur so viel lesen: