
und ernannte Maximus, Bischof von Häleb, zum Patriarchen. Dieser war der
134t,e Patriarch, Maximus III, und starb am 27ten des 2ten Tischrin (November)
1761. Ihm folgte als der 135te Patriarch Athanasius Dehan, Bischof von Beirut,
welcher den Namen Theodosius VI. erhielt, und gegen Ende des Monats Adar
(März) 1788 starb.
IgnatiusDschohar wandte sich nun nach Rom, kehrte jedoch mit dem Befehl,
dem Patriarchen Theodosius sich zu unterwerfen, von da zurück. Als er darauf
trotz dieser Weisung sich zum zweiten Male den Patriarchentitel anmasste, kam
ein offenes Schreiben von dem Papst Clemens XIII,, ausgefertigt am Ilten Elul
(September) 1765, arabisch und lateinisch gedruckt, an den Patriarch Theodosius,
die Bischöfe, den Klerus und alle katholisch-melchitischen Christen des
Inhalts, dass Ignatius und die Matrane seiner Partei ihrer Aemter und Würden
entsetzt werden sollten, wofern sie sich den apostolischen Befehlen nicht unterwerfen
würden. Darauf gehorchte Ignatius (Athanasius) Dschohar, stand der
Diöcese von Saida vor, und lebte fortan in dem Kloster el Muchallis, wo er sich
eines frommen, gottesfürchtigen Wandels befleissigte. Nach dem Tode des
Theodosius VI. gelangte er endlich zu dem Patriarchat, als der 136te Patriarch,
Athanasius V., und starb im Nisan (April) des Jahres 1794 in dem Kloster Mar
Elias in Reschmaja (bei Deir el kamar). Ihm folgte als der 137te der Erzbischof
von Bosra, Cyrillus Sijadsch, welcher als Patriarch Cyrillus VII. genannt
wurde, und in dem Dorfe Aitenit (in der Beqäa) im J. 1796 starb. Diesem folgte
der 138te, Agabius II., Sohn des Maträn el Matar von Damascus. Nach dessen
am löten des 2ten Canun (Januar) 1812 in Ain teräs (»/, Stunde von Reschmaja)
erfolgtem Tode wurde als der 139te Patriarch, der Maträn von Beirut, Ignatius
IV. ibn Saruf von Damascus erwählt, welcher am öten des 2ten Tischrin
(November) 1812 von 3 G-riechen aus der Eamilie el Maaluf (eine angesehene
Familie in Sahle) ermordet wurde. Auf diesen folgte der 140te Patriarch, der
Matran von Saida, Athanasius VI., ibn Matar von Damascus, welcher am 8ten
des 2ten Tischrin (November) 1813 in dem Kloster Mar Elias in dem Dorfe Abra
(oberhalb Kesruan) starb. Dann kam der 141te Patriarch, der Maträn von el
Fursul (oberhalb Baalbek) Macarius IV. ibn et Tavil von Damascus. Dieser
starb am 3ten des lten Canun (December) 1815 in dem Kloster el Muchallis.
Ihm folgte der 142te Patriarch, der Pfarrer Musa ibn el Cattan von Suk (4 Stunden
nördlich von Sahle), welcher den Namen Ignatius V. erhielt, und am 9ten
Schebat (Februar) 1833 in dem Kloster Mar Michael in Suk starb. Darauf wurde
der noch jetzt lebende 143te Patriarch , Erzbischof von Miralikia(i), der Hale-
benser Maximus IV. ibn Mazlum am 24ten Adar (März) 1833 erwählt, der Erste,
welcher wieder seinen Wohnsitz in Damascus hat, und den Titel eines Patriarchen
von Antiochien, Alexandrien und Jerusalem von dem römischen Stuhle
erhalten hat, ohne jedoch einen Einfluss über Alexandrien und Jerusalem
auszuüben.
Diess ist die Reihe der melchitischen Patriarchen. Gleichzeitig hatten aber
auch die nichtunirten Griechen ihre Patriarchen, welche in Damascus resi-
dirten, so dass seit der Zeit des Cyrillus VI. und Sylvester fortwährend 2 geistliche
Oberhäupter den Titel von Patriarchen von Antiochien führten. Der Patriarch
Sylvester, jener Eiferer für den griechisch-orthodoxen Glauben, starb
am 13ten Adar (März) 1766 in Damascus.
Am lOten Hasiran (Juni) desselben Jahres kamen Briefe von den 3 Patriarchen
in Konstantinopel nach Damascus, worin sie anzeigten, dass sie gegen das
Ende des Nisan (April) am Sonntag Quasimodogeniti Philemon, den Maträn von
Häleb, zum Patriarchen von Antiochien ernannt hätten. An einem Freitage, den
8ten des lten Canun (December) langte dieser in Damascus an, und 2 Tage
darauf kam der Richter zu ihm, und las ihm sein Berät vor. Am Weihnachts-
fest hielt dieser Patriarch die Messe in der Kirche von Damascus, und ihm
assistirten 7 Matrane, und viele Priester und Diakonen. Nach Beendigung derselben
gingen der Patriarch und die Matrane zu Tische, und assen zugleich mit
den anwesenden Mönchen gefülltes (Hammel-) Fleisch und gefüllte Hühner.
Bald verbreitete sich die Nachricht davon unter den verschiedenen Christen,
welche darüber in Bewegung geriethen, da es früher nicht Sitte war, dass
griechische Mönche öffentlich Fleisch assen. Der Patriarch ging darauf in
den Häusern umher, um Almosen einzusammeln, und ass in denselben öffentlich
Fleisch, wodurch er die Aufregung noch vermehrte. Zuletzt aber verlor sich
noch vollständig die gute Meinung von ihm dadurch, dass er den Halebenser
Georgius, seinen Wekil, einen unbarmherzigen, unmenschlichen Tyrannen, bei
der Messe vorstellte, für ihn betete, ihn über alle Matrane erhob, ihn zum Logo-
theten einsetzte, und bestimmte, dass er den Glauben lesen sollte. Dann reiste
er in Begleitung dieses verruchten Wekils nach dem Kloster von Sidnaja, wo
er Mehreres wegnahm, und selbst die heilige Nische ihres Schmuckes beraubte.
Von da wandte er sich mit dem Wekil nach Malula, und wollte den katholischen
Christen eine Steuer auflegen; diese aber erhoben sich gegen ihn, und jagten
ihn und seinen Wekil aus dem Orte, wobei der Letztere beinahe um das Leben
gekommen wäre. Erreichte desshalb eine Klage gegen sie ein, und wollte sie hart
bestrafen, wurde aber bald darauf von dem Schubäsi (d. i. Banquier, welcher
die Steuern vorschiesst) dieser Ortschaft ermordet. Der Patriarch Philemon
reiste dann von Damascus, wohin er zurückgekehrt war, nach Horns, und von
da nach Ladakia, wo er an einem Donnerstag im Monat Temmus (Juli)
1767 starb. . .
Am 6ten Ab (August) desselben Jahres erhielt Daniel m Konstantinopel die
Weihe zum Patriarchen von Antiochien, und im 2ten Canun (Januar) 1768 kam
er nach Damascus, wo er Geldgeschäfte trieb. Dieses und manches Andere
erregte grossen Unwillen gegen ihn, und im J. 1777 verklagten ihn die Damas-
cener Christen bei Sophronius, dem Patriarchen von Konstantinopel, indem
sie seine Ungerechtigkeiten schilderten, so wie seinen Geiz und seine Habsucht,
welche offenkundig seien, so dass er selbst von den Muhammedanern denNamen
des wuchernden Patriarchen“ erhalten habe. Sie erhielten eine besänftigende
Antwort; Daniel reiste selbst nach Konstantinopel, und fing bei seiner Rückkehr
im J. 1779 an , die Kirche, neu zu bauen. Dann zeigte er 3 Fermane der
hohen Regierung vor, denen zufolge 3 vornehme Katholiken nach Famagusta
in Cypern exilirt werden sollten. Diese verwandten grosse Geldsummen, mit
Hülfe deren sie Zeugnisse erlangten von dem Richter, den Kadi’s, den Ulema s
und den Kaufleuten, dass sie unschuldig seien, und der Patriarch nur eine
besondere Feindschaft gegen sie und gegen die katholische Gemeinde überhaupt
hege. Diess hatte seine Absetzung von Seiten der Regierung zur folge,
und seine Verbannung nach Sakis, wo er bis zu seinem^Tode 1843 verblieb.
Auch die Synode in Konstantinopel setzte ihn ah, und wählte an seiner Statt
im J. 1782 Anthemius von Cypern. Dieser gerieth bald nach seiner Ankun in
Damascus in einen Übeln Verdacht, was ihm vieles Geld kostete, und ihn bewog,
bis zu der Absetzung von Ahmed Pascha el Dschesar wieder n a c h Konstanti-
nopel zu gehen. Dann kehrte er nach Damascus zurück, zeigte sich feindselig
gegen die Katholiken, und starb im J. 1813 in Damascus. Ihm folgte im J. 1814