
198 E rd i. Dreschwagen. Aberkuh.
vorausgeeilten Karawane naehritt, die mir schon aus dem Gesicht verschwunden
war. Der Weg zeigte links t/2 Stunde entfernt das Dorf Beda, ich liess •
Mihrabad */4 Stunde rechts liegen, ritt durch den ganz mit Lehmmauem
umgebenen, und mit Thoren versehenen Flecken Erdi, und fand hinter demselben
und nahe dabei die Unserigen wieder, welche unter einem Baume,
Mes genannt, die Zelte aufschlugen. Bings herum waren Felder oder Gärten
mit Wein, der aber noch ganz sauer war, Melonen, und. Baumwolle, die
letztere, wie fast durchgängig in Persien, mit Bicinus eingefasst; das Wasser
war schlecht. Hier sah ich auch die bei den Persern übliche Art des Dreschens
mit eigenthümlichen Dreschwagen, die von Pferden, Eseln, oder
Ochsen gezogen werden. Sie bestehen aus 2 Kufen, ähnlich unsem Handschlitten,
die oben in der Mitte einen Sitz haben. Unten gehen zwischen
den beiden Kufen 3 hölzerne Walzen, deren jede 3 runde, nach aussen hin
zackige, zinnerne (oder eiserne?) Bäder, von der Breite eines starken Messerrückens
hat. Durch diese, und durch die Schwere des oben sitzenden Führers
wird das Getraide zermalmt. Wir waren in dieser Nacht 9 Stunden
oder 7 Farsach geritten; die nächstfolgende Tour war desto kürzer, nur
2 Farsach, oder 3 Stunden, daher wir auch erst gegen 4 Uhr Morgens,
Donnerstag, den 20. Juli, uns auf den Weg machten. Wir steuerten zuerst
auf die vor uns liegende kahle, aber kleine Felsenkette los, nordöstlich gelegen,
die wir nach 1 Stunde erreichten. In der Mitte derselben hatten wir
schon am vorigen Tage von unserer Lagerstätte aus scheinbare Ueberreste
einer ehemaligen Festung, und an der äussersten Spitze gegen Norden ein
thurmähnliches Gebäude bemerkt; auch sollten hier und da, wie man uns
sagte, alte Gräber sein. Ehe wir an dieses Gebirge gelangten, kamen wir
bei dem Dorfe Gumhet dscha ’Aly vorbei. Da wir am Fusse des Gebirges
nicht weit von dem erwähnten Thurme vorbeiritten, so wendeten wir uns
etwas von dem Wege ab, liessen unsere Pferde unten stehen, und bestiegen
den steilen Berg, wo wir nach einigem Suchen jenes Monument fanden. Es
war ein achteckiger Thurm, am Eingang, wie unter dem Dache mit Arabesken
und kufischen Inschriften versehen. Der innere Baum ist bis in die
Kuppel hohl, der Fussboden ebenfalls hohl, einige verfallene Stufen führen
nicht weit hinunter. Binnen an den Seiten schienen darauf hinzudeuten,
dass es ein Wasserbehälter gewesen sei, doch war je tzt keine Spur mehr von
Wasser zu entdecken. Von oben hat man eine schöne Aussicht über die
jenseits des Gebirges liegende, schöne und ziemlich grosse Stadt Aberkuh
( über dem Berge“ ) mit vielen Gärten und Grün rund herum. Auch auf
ändern Bergspitzen, nahe und fern, sahen wir, ähnliche Kuppeln und Denkmäler;
denn es wohnen in der Umgegend viele Seid’s (Nachkommen von
Muhammed oder ’Aly). Wir ritten dann östlich durch die ummauerte Stadt
Schahre mit Baumgärten, Gurken- und von Bicinus umfassten Baumwo en-
feldern umgeben, darauf durch das ebenfalls ummauerte Sehemsabad und
hielten E Stunde weiter unter einem Mesbaume an einem Kanal, durch
welchen fortwährend Büffel getrieben wurden, um das Wasser fliessen zu
machen. In Ermangelung von ändern Holz waren wir genöthigt, mit den
Wurzeln des Süssholzes zu feuern. Der Tag war sehr heiss, nur zuweilen
wehte ein Lüftchen, die Nacht war nicht so schwül, als die vorhergehen e,
aber doch auch warm; kleine Wölkchen, die sich früher sehen kessen, waren
verschwunden.
Freitag den 21. -Tr.li, ritten wir schon '/ . Stunde nach Sonne»»»«,-
gang wieder weite,. Wir hatte» die längste T en r vor «ns, 14 Farsaab, w.e
Le, Qatirdschi » g te . D i. Nach, war sehr schwül, erst gegen Morgen
wurde es etwas frischer. Wir verfolgten eine stets osthohe Kiehtung, un
kamen gegen 9 tth r an eine verfallen. Karavanserai, wo wm ab.ttegen, un
Z L i l nachfolgende Karawane erwarteten. Die schwüle T em p e r a «
wirkte so erschlaffend auf unsere Glieder, das, wir un. kaum a«f —
Pferden erhalten konnten. Als die Karawane nach kurzer eit an e,
setzten wir uns wieder auf, und ritten in der nur durch die S te rn e ^ rle u c -
teten Nacht mit ihr weiter bis
Viertel - da wir vor Müdigkeit abermals Halt machten, aie
weiter ziehen liessen, etwas schliefen, und den mitgenommenen Kaffee w^ -
men liessen. Wir hatten natürlich, als wir wieder aufbrachen, die Karawane
längs. aus dem Goicht verloren, ritten ehne Führer a u f . G e r.d e .o h l thr
" S und e r r e ic h « sie glücklich bei Anbrueh de, Tages. D .. gann. Nacht
war kein Wasser su sehen - daher wi, auch genh.hig. g * ™ « ™
einen so starken Marsch .» machen - wohl aber b em e rk « wm v.ele Sals-
ablagerungen auf dem «nfmehtbaren Erdboden. Endlich nach Sonnenauf-
gang nachdem wir bei einer alten Karawanserei v.rbe.gek.mm.n waren
L e n wir in de, Feme BSume und einen Wasserstoffe», und. gelangt
V, S tund, später, »ach « ständigem Kitt in da, Dorf '
I t - v - wir bei »ine, verfalle»«« K.ravan.era. unsere Zelte atffiehlage
Anch hier war »ich, Wasser in Dehrn,».* aber doch e.ne