
den Namen Jedi kräl die 7 Könige“, und zwar, wie Manche behaupten, mit
Rücksicht auf die 7 Churfürsten des deutschen Reichs. Mnhammed II bestimmte
sie zu seiner Schatzkammer; später ward sie das Gefängniss für vornehme,
und namentlich politische Verbrecher, wie für Gesandte von Nationen,
mit denen die Pforte in Krieg verwickelt war, jetzt soll darin das Pulvermagazin
sein. So war die Festung von jeher allen Besuchern verschlossen.
13) zu S 26. Eigentlich war ißäo:uov, septimum, der Name des Stadtviertels,
in welchem dieser angeblich von Constantin d. Gr. erbaute Palast lag, der Ursprung
ic agnaura, Manaura, und nevranvQyiov wegen seiner 5 Thürme genannt
wurde. Er lag in dem 14. Stadtviertel von Konstantinopel, und anfangs
ausserhalb der Stadt; aber der Kaiser Heraclius vereinigte dieses mit der Stadt
und liess die Mauer um dasselbe herum führen. Der Palast war zu dem Empfang
fremder Fürsten, Gesandten u. s. w. bestimmt; zur Zeit des Johannes Palaeolo-
gus wurde er zu einem Gefängniss eingerichtet und benutzt.
i m i “ S' ^ M°schee EJub wurde ™n dem Eroberer von Konstantinopel,
Mnhammed II., im J. 863 d. H. oder 1458 n. Chr. erbaut, wie aus der Inschrift
an dem Hauptthore derselben zu ersehen ist. Sie trägt den Namen des Fahnenträgers
von Muhammed, dem Propheten, welcher im J. 53 d. H. oder 673 n Chr
bei der Belagerung von Konstantinopel dort geblieben sein soll. Sein eigent-
licher Name war Chaled ihn Zeid; er gab sich aber den Beinamen Abu Ijjub
(nach türkischer Aussprache EbuEjub) d. i. „Vater Hiob’s“, nach seinem Sohne.
Drei Tage nach der Eroberung von Konstantinopel wurde durch einen frommen
(oder listigen?) Scheich das Grab jenes Heiligen angeblich in einer Vision entdeckt
und der Sultan liess sogleich darüber ein prächtiges Grabmal und die
Moschee mit 2 Mmarets, deren jedes 2 Gallerien hat, aufführen. Diese Stelle
ward nun zu einem berühmten Wallfahrtsort, und jeder Sultan wird bei seiner
Thronbesteigung m feierlichem Aufzuge dahin geleitet, und mit dem daselbst
aut bewahrten Schwerdte des Propheten neben dem Grabe umgürtet.
15) zu S. 27. Der Name Scutari soll nach Gyllius von dem lat. scutatus oder
scutanus abzuleiten sein, vielleicht, weil zur Zeit der Griechen Schildträger als
Wachposten dort aufgestellt waren. Chrysopolis wird abgeleitet von Chryses,
öonn der Chryseis und des Agamemnon, welcher auf der Reise nach Taurien
zu seiner Schwester, der Priesterin Iphigenia, hier starb und begraben wurde.
Nach Ändern aber soll es von / qvoos abzüleiten, und so genannt sein, weil die
Perser den Tribut der unterworfenen Völker, oder richtiger noch, weil die Athe-
menser den von den Schiffen, die aus dem Pontus Euxinus kamen, zu zahlenden
Durchgangszoll dort deponirten; daher die Letztem die Stadt auch mit Mauern
umgaben, und 30 Wachschiffe dort hielten. Philipp, der Macedonier, vergrös-
serte die Stadt bedeutend, und legte daselbst auch einen Palast mit Park an.
16) zu S. 27. Es ist bekannt, dass die Sage von Hero und Leander nicht hier
sondern in den Dardanellen spielt, und dass Leander von Abydos nach Sestos’
geschwommen sein soll, was auch Lord Byron im Jahre 1810 in Begleitung
eines englischen Schiffslieutenants gethan hat. Es scheint nun die unpassende
Benennung „Leanderthurm“ von Seiten der Europäer aus dem türkischen Namen
kulleAS1,»Mädchenthurm“, als Thurm der Hero verstanden, hervorgegangen
zu sein Man konnte auch geneigt sein, diese Benennung aus der Aehnlichkeit
der beiden Ufer mit denen von Sestos und Abydos, und aus dem Wunsche, jene
Sage zu verewigen, herzuleiten. Indschidschean giebt aber in seiner Schrift
„Villeggiature de’ Bizantini sul Bosforo Tracio Venezia 1831, aus welcher wir
mehrere unserer Bemerkungen entnommen haben, eine andere scharfsinnige
Deutung davon. Dort nämlich, sagt er, p. 241 u. ff., an der äussersten Landspitze
von Scutari, womit früher diese kleine Insel vermittelst des Steindammes
verbunden war, standen einige Säulen, welche einen berühmten Altar mit der
bronzenen, später steinernen Statue einer Kuh stützten; und diese hiess Damalis
(Sa/iahe d. i. Kuh) nach dem Namen der Mutter des Gares. Daher könnte der
türkische Name „Mädchenthurm“ Kis kullesi, oder, wie einige Türken ihn auch
nennen wollen, Oeküs kullesi „Ochsen- oder Kuhthurm“, die Stelle bezeichnen,
wo die Statue der Damalis stand.
17) zu S. 28. Bujukdere entspricht der Bedeutung nach ganz dem
spanisch-arabischen Guadalquivir d. i. „das grosse T h a l‘.
18) zu S. 30. Kurz nach der Eroberung von Konstantinopel erbaute im Jahre
858 d. H. oder 1454 n. Chr. Muhammed II., den die Türken Mehemed Fetih
„Muhammed den Sieger oder Siegreichen“ nennen — sie sprechen diesen Namen
nur Muhämmed aus, wenn von ihrem Propheten die Rede ist, alle Ändern dieses
Namens werden zum Unterschied „Mehemed“ genannt — einen Palast in der
Mitte der Stadt auf dem Forum Theodosii zwischen den später von Suleimän
(Soliman) dem Grossen und Bajezid II. gegründeten Moscheen gelegen. Bald
aber erkannte er, wie unvortheilbaft die Lage dieses Palastes war, der mehr
einem Gefängniss glich, und keine Ueber'sicht gewährte, und erwählte desshalb
den schönsten und passendsten Ort zur Erbauung eines neuen Palastes an der
äussersten Spitze des goldnen Horns, da wo früher die Akropolis gestanden
hatte. Jener erstePalast erhielt nun den Namen 'jw Eski Serai „der
alte Palast“, und ward später zur Wohnung für die Gemalinnen des frühem, so
wie für die verabschiedeten Frauen des regierenden Sultans bestimmt. Er ist
mit einer hohen Mauer umgeben, hat im Umkreise eine italienische Meile,
4 Thore, von denen nur eines fortwährend geöffnet und bewacht ist, und bildet
ein unregelmässiges Achteck, yr Das zweite oder neue Serai , „Jeni
Serai“, liegt auf dem ersten der 7 Hügel von Konstantinopel, und hat die Aussicht
nach dem goldnen Horn, dem Bosporus und dem Marmorameer. Ihm
gegenüber liegen Scutari, die Prinzeninseln und Bithynien, welches von dem
Olymp begränzt wird. Seine Ausdehnung beträgt 31/3—1 italienische Meilen.
Es bildet, rings umgeben von einer mit Thürmen versehenen Mauer, welche an
der Meerseite zugleich die Stadtmauer ist., ein unregelmässiges Viereck, und
hat 7 oder 8 Thore. Durch das Hauptthor nach der Stadtseite zu, Babi Humajün,
„das kaiserliche Thor“ genannt, traten wir ein.
19) zu S. 32. Sie ist der arabischen Inschrift über dem vordem Portal zufolge
in dem Jahre 964 d. H., d. i. 1556 n. Chr. vollendet. Der Grundstein dazu
wurde im Jahre 957 d. H. oder 1550 n. Chr. gelegt. Ausgezeichnet ist sie durch
ihre Lage, da sie auf dem höchsten Puncte der Stadt, auf dem Plateau des
dritten Hügels, nahe dem Eski Serai liegt, durch ihre Ausdehnung und die
Schönheit ihres Baustils, und durch die prächtigen Säulen, mit denen sie geschmückt
ist, welche grossentheils aus den Ruinen von Alexandria Troas genommen
wurden. Ihr Baumeister ist der berühmte Qodscha Minas Sinan.
20) zu S. 35. Gallipoli, reich an Blutegeln, welche weit versendet werden,
ist auch berüchtigt durch eine sehr gefährliche, -giftige Spinne. Herr Dr. Du-
thieul, Chef des Sanitätswesens in der Provinz Bagdad, welcher früher als Qua