
Alexander dem Grossen zerstört worden ist. Es ist wohl das älteste Stück
desselben, und scheint mir das Harem gebildet zu haben. Hinter der vor
den beiden eben genannten Gebäuden liegenden grossen Säulenhalle, nach
Osten zu gerichtet, liegt ein grösser 100 Schritt langer und ebenso breiter
Saal, den ich für den Audienzsaal halte. E r hat 8 hohe Thüren, an jeder
Seite 2, ganz mit Reliefs bedeckt. Auf der Nordseite ist eine Art von Vorflur,
welcher 1 Thüre nach Osten und 1 nach Westen hat mit je 4 lanzentragenden
Thürhütem. E r steht mit den zu Anfang erwähnten Trümmerhaufen
in Correspondenz. Bei näherer Besichtigung derselben, welche etwa
170 Schritt östlich von dem Westrande der Terrasse liegen, sah ich, dass
der erste am nördlichsten gelegene Haufen in 2 grossen Stücken ein ungeflügeltes,
umgestürztes Ungeheuer enthielt, ähnlich den beiden an der Nordseite
des Portals; und dieser, wie der südlicher, aber nicht weit davon liegende
Haufen, liegen so, dass sie die gerade Richtung nach der Mitte des
Audienzsaales haben. Es lässt sich also annehmen, dass bei öffentlicher
Audienz die Zuzulassenden nicht durch die grosse Säulenhalle, sondern
durch den zuerst erwähnten Eingang gerade aus von der Treppe nach Osten,
und dann durch einen langen Gang nach Süden gewendet zu den Pforten
des Audienzsaales gelangten. An der östlichen Spitze der Vorhalle ist ein
den oben erwähnten ähnliches Thier ausgehauen; und ebenso war es wohl
ursprünglich auch an der westlichen Spitze, doch ist von diesem jetzt keine
Spur mehr vorhanden. — Etwa 20 — 25 Schritt von der Südwestecke des
Audienzsaales, nach Südwest gerichtet, sieht man die .Ueberreste eines Gemachs
oder Säulenganges, mit einer Breite von 16 Schritt von Ost nach
West, und einer Länge von 24 Schritt von Nord nach Süd. An der Ostseite
ist eine Thüre mit thronendem König, hinter ihm 1 Mann, unter ihm 3 Reihen
Männer, über ihm der Sonnen-Perver, geflügelt, und über diesem der geflügelte
Ferver des Königs. An den Thüren nach Nord und Süd — -von
letzterer steht nur die eine Hälfte —- steht der König, hinter ihm der Schirmhalter,
über ihm ebenso das Sonnenauge (der Sonnen-Ferver) und der Ferver
des Königs. In der Mitte standen 2 Säulen. Etwa 50 Schritt südwestlich
davon ist die oben erwähnte östliche Treppe des freien Platzes zwischen dem
2. und 3. vordem Gebäude. — Endlich bemerkt man noch in südlicher Richtung
von dem Audienzsaal, 7 0 -^ 8 0 Schritt davon entfernt, 2 zusammenhängende
Gemächer hinter einander. An den Thüren des vordem Gemachs östlich
und westlich sind Thürhüter, an der südlichen Thüre der König mit
Schirmhalter. Durch diese gelangt man in das 2. Gemach, dessen östliche
Thüre mit Einhornbändiger umgeworfen; die südliche zeigt einen Mann
mit einem Becher, hinter ihm einen ändern mit einem Wedel. Die Thuren
sind hoch, die Nischen niedrig, beide Gemächer sind eingesunken, oder zur
Hälfte mit Erde überschüttet.
Noch muss ich bemerken, dass alle Thüren oben über dem Gesimse
einen Einschnitt haben, der ohne Zweifel dazu bestimmt war, sie mit einander
zu verbinden, und die Decke zu bilden. Fenster und Nischen sind überall
niedriger als die Thüren. Die Decken, wie die Verbindungswände waren
sicher von sehr leichtem Material, daher sie überall spurlos verschwunden
sind.
Oestlich von dem Palaste, in den lebendigen Felsen gehauen, smd
2 Grabmäler, weiterhin sollte noch ein drittes gebaut werden, welches jedoch
nicht fertig geworden ist. Die Façade vor jenen beiden zeigt zuvörderst
den geflügelten Ferver (die Präexistenz), auf welchem der Verstorbene;
darunter ein Priester auf einer Erhöhung von 3 Stufen, und vor ihm ebenfalls
hoch stehend, aber in einiger Entfernung der Ateschgah, Feueraltar,
darunter sind 2 Reihen Männer zu 14 Personen, welche Aerme und Hände
in die Höhe haltend die Decke zu tragen scheinen, und darunter 14 schreitende
Löwen. Dieses Tableau wird zu beiden Seiten gestützt durch eine
Säule, deren Kapital einen Stierkopf bildet. Darunter sind 4 halb vorstehende
Säulen; in der Mitte ist eine Thüre ganz aus Stein, nur das untere
Drittel halb unter der Erde, offen. Bei dem 2. Grabmal hat man mit Gewalt
neben der Thüre eine Oeffnung ausgebrochen. Man tritt durch diese in ein
Gewölbe mit 3 Abtheilungen nach hinten, die wieder m der Mitte abge-
theilt sind. Der ganze Fussboden thront, wenn man stark darauf tritt, em
Zeichen; dass er hohl, und die noch nicht geöffneten Gräber unter demselben
sind.
Endlich sieht man unten in der Ebene nicht weit von der Südwestecke
des Palastes noch eine aufrecht stehende Säule, um dieselbe einige Quadersteine,
und 500 Schritt von dem Palast nach Nordost steht nahe dem Felsen
ein einzelnes Portal von Nordost nach Südwest gerichtet; auch bemerkt man
im Norden und ausserhalb der Grundmauer noch halb zugehauene Stucke
vor dem Felsen liegend, aus dem sie gehauen sind. Ein Spaziergang auf
die Spitze des Felsens zeigte uns nichts weiter. Borsten von Stachelschweinen
fanden wir unterweges.