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niclit selten auf oitiem Baniiie, vvelclie bei ihrer Reife^ zu
Ende Mar/^ zerfallen und dann die Saamen ausstreuen.
Nach den Erkundig-ungen, welche Herr Poeppig
eingezogen hat, sollen die Araucarien-Wälder nur auf
der Westseite der Cordillere des südlichen Chile's vorkommen,
und '/war bis Valdivia hinab, nur in sehr bedeutender
Höhe, so dafs sie sich nicht über 2000 Fufs von der
Schneegrenze entfernen, bis zu welcher sie sich zuweilen
erheben sollen (!).
In Neu-Hollcmd bildet Cupressus callitris ausgedehnte
Wälder, welche mit Encalyptcn, Acacien'xmd Casuarinen
wechseln, besonders in Gegenden, wo die Ebenen der
Flnfs-Üfer mit dem gesellige wachsenden Polygonum jun-
-ceum bedeckt sind. Die herrliche Araucaria excelsa, als
ein hinnnelanstrebender Baum, ward auf der Norfolk-Iiisel
entdeckt, und sie kommt noch auf Van-Diemens-Land,
also sogar südlicher als 40^ vor.
In weit gröfserer Anzahl treten dagegen auf Neu-
Holland die Casuar inen auf, welche daselbst ihr Maximum
erreichen; dem Bau ihret Früchte nach stehen sie
den Coniferen so nahe, doch in Hinsicht ihrer Form und
des Eindruckes, welchen , sie auf den Charakter der Vegetation
ausüben, sind sie von den Coniferen sehr verschieden.
Im Innern von Neu-Holland w^achsen die Casuarinen
zerstreut zwischen den Bäumen der Aeacien;T und
Eucalyptus-Wälder, bilden' demnach keinesvvegs solche
Wälder wie bei uns die Pinien,
Die sonderbare Casuarinen-Form, welche in Hinter-
Indien ^ auf mehreren Indischen Inseln, auf Neu-Guinea
und auf einem grofsen Theile der Südsee-Inseln vorkommt,
wo sie zur Bezeichnung der'Trauerstätte dient, wird in
dem nördlichen Theile der alten Welt, so wie\auch auf
den Gelbirgen Amerika's durch die Gattung Ephedra vertreten.
Die kleinern, mehr strauchartigen Ephedren der
nördlichen Hemisphäre lassen die Casuarinen-Form we-
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niger deutlich erkennen, so wie auch die verkrüppelte
Ephedra americana, welche auf den Höhen der. Cordillere
von Südamerika vorkommt; in der Cordillere Chile's aber,
in den Höhen zwischen 2- und 4000 Fufs, da wächst die
Ephedra chilensis, ein hoher und ziemlich schlanker Baum,
dessen Krone wie jene der Casuarina equisitifolia herabhängt.
Nicht wenig überraschend ist die Ephedra neben
den sonderbaren Säulen der Cactus und den glänzenden
Blättern der chilenischen Laubwälder. Die Mutisien ranken
an diesen Stämmen der Ephedra hinauf, und ihre
scharlachrothen Blumen bedecken öfters die Krone derselben
wie mit einem Teppiche, als wären sie die Blüthen
des Baumes selbst.
10) Die Proteen-Form, die Epacriden- und die Ericen-Form.
Wir haben hier drei grofse Familien neben einander
gestellt, welche im Allgemeinen, der Form ihrer Individuen
nach, grofse Aehnlichkeit mit einander zeigen, aber
zusammengenommen die Coniferen der nördlichen Hemisphäre
in der südlichen Hemisphäre vertreten. So wie die
Coniferen ihr Maximum in der nördlichen . Hemisphäre
hatten- so haben es die Gattungen der Proteen, der Ericen
und der Epacriden in der südlichen Hemisphäre und
nur einzelne Repräsentanten kommen zu uns herüber, gehen
aber auch gleichfalls bis in die arktische Zone,, wie
die Ericen auf Kamschatka in Lappland und die alte Erica
coerulea auf Grönland und in Nordamerika beweisen. Die
Verbreitungs-Bezirke der Pflanzen, welche zu den ge^
nanhten Formen gehören, s'ind in der südlichen Hemisphäre
sehr genau beschränkt. Schon Herr R. Brown dem wir
die genaue Kenntnifs der Proteaceen verdanken, sagt, dafs
keine der Australischen Arten dieser Familie in irgend
einem anderen Theile der Erde entdeckt worden sei, ja
sogar keine einzige Art dieser Familie auf der östlichen
Reise in Chile ii. s. w. I. p. 403.
General Rem. Flinders Voyage to terre australis. London
1814. II. p. 568.
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