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liegt, 1111(1 Avoselbst dio Rebe auf dìo Gipfel der Pappelbänmo
steigt.
Iii dem liocligelegeiiéii Kmiawar, zwischen 31 und
32" Breite, sind in einer Höhe von 9- bis 10000 Fufs
prachtvolle Weinberge zu finden, wo im September der
AVein gekeltert und auch zu Rosinen verbraucht wird.
Auch zu Bokhani findet Weinbau statt.
In Persien, au den Ufern des Enphrats, in Syrien,
Unter-Egypten, Abessynien und der ganzen Berberei ist
die Cultur des Weiiistockes zu finden, wenn daselbst i\uch
das Keltern der Trauben nicht im Gebrauche ist. Auf
der Avestlichen Seite von Afrika ist die Weinciiltur auf
den Canarischen Inseln und auf den Azoren sehr berühmt,
doch \vird der Weinstock aucli auf den Capverdischen Inseln
und selbst auf St. Thomas, an den Küsten von Guinea,
also fiist in der heifsesten Zone gefunden. Herr
Scliouw-*-) vernuithet zwar, dafs hier die Gebirge es wären,
welche diesen Ciilturzweig begünstigon, doch ist diese
Vermiitlning wohl nicht ganz gegründet. Auch auf St."
Helena gedeiht der Weinstock und am Cap der guten
Hoffnung werden bekanntlich die edelsten Sorten von
Wein gezogen. ,
Auch nach den englischen Colonien, im südlichen
Theile von Neuholland, ist der Weinstock luitgezogen, und
nach den Sandwichs-Inseln, wo er herrlich gedeiht, ist
er von Amerika hinübergewandert.
So hätten wir nachgewiesen, wie die Weincultnr von
ihrer unübersteigbaren Polargrenze, in 49 bis 55" N. Br.
durch alle Zonen nach dem Aequator zu, sich verbreitet
hat. In der südlichen Hemisphäre, offenbar nur durch die
eigenthümliche Figuration der Landmassc, und des daselbst
vorherrschenden Küsten-Clima's wegen, ist ihre Polargrenze
schon in 40'^ südlicher Breite zu finden.
Die früheren Ansichten, nach welchen .sich die Aequatorialgrenze
der Weinciiltur höchstens bis über die
Geoginpliie der Pflanzen p. 209.
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Wendekreise hinaus erstrecken sollte, sind sehr willkürlich
ge^vesen und haben nur durch mangelhafte Nachrichten
der Reisenden aufgestellt werden könneil. Nur ein
sehr heifses und . feuchtes Clima ist der Verbreitung des
Weinstockes entgegen.
Die Maguey-Pflanze (Agave - Arten).
Wahrscheinlich wird es nur wenige Völkerschaften
auf der Erde geben, welche nicht im Stande wären, sei es
auf irgend welche Art, berauschende Getränke zu bereiten.
Beispiele in gröfster Anzahl könnten hier angeführt werden.
Hier sei -jetzt' die Rede von der Magueypflanze,
welche den Weinstock der aztekischen Völker bildet und
einen Gewerbszweig von aufserordentlicher Bedeutung darbietet.
Die Mägueypflanze ist leider noch nicht so genan
systematisch bestimmt, als sie'es verdiente; es sollen nach
Herrn Alexander von Humboldt, dem wir die Nachrichten
über diesen aztekischen Weinbau fast ganz allein verdanken
, mehrere Varietäten der Agave americana zu der
Bereitung deä aztekischen Weines, des; Pnjque (OcUi der
Azteken) der Spanier, benutzt werden, aber keineswegs ist
es die Agave ciibensis Jacq. (Ag. odorata Pers. inid Ag.
mexicana Lam. Synou.), wie dieses von verschiedenen
Schriftstellern angegeben ist.
Die Magney-Pflanzungen finden sich auf dem Plateau
von Mexico, welches über 7000 Fufs hoch ist, hauptsächlich
in den. Intendantschaften von Puebla und Mexico; dort
konnnen grofse Landstriche vor, welche nur mit Maguey-
Pflanzungen bedeckt sind und der niexicaniachen Landschaft
einen höchst sonderbaren Charakter geben müssen.
Herr Deppe, unser Liindsmaim, hat uns eine Ansicht einer
solchen Maguey-Pflanzung, wenn auch nur von geringer
Ausdehnung, aus der Umgegend von Mexico (8 Leguas
nord-östlich), mitgetheilt; man vergleiche den Charakter
S. clcss. Neu-Spanien etc., Bd. III. p. 95 etc.
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