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Caladiiini cscnlentum) aufmerksam, welche sowohl auf
den Societäts-Inseln, als auf den Sandwichs-Inseln im
feuchten Boden, selbst auf bedeutender Höhe gezogen
wird, obgleich die andere Spielart dieser Pflanze immer
unter Wasser steht.
Der Anbau des gewöhnlichen oder Sumpfreises (Sawuhr
im Malayischen), gescliieht im Allgemeinen auf folgende
Art: entweder man säet ihn in den gereinigten
Schlamm natürlicher Sümpfe, oder, was am gewöhnlichsten
ist, man säet ihn in eigens dazu eingerichtete Bassins,
welche 2 bis 3 Fufs tief in der Erde ausgegraben sind
und unter Wasser gesetzt werden können. Im südlichen
China bedecken diese Reisfelder den ganzen flachen Boden
und steigen bis hoch auf die Berge hinauf; sie werden liier
entweder durch Wasser versehen, welches von dem Berge
herabkommt, oder das Wasser wird aus dem darunter liegenden
Felde in ein höher liegendes gepumpt, und auf
diese Weise bringt man, in jenem Lande der Wunder, die
Wassermasse bis auf mehr denn Tausend Fufs Höhe.
Die Reis-Bassins werden Pihring im Malayischen genannt;
in denselben wird zuerst der Reis in kleinen Haufen
sehr dicht gesäet. Wenn die jungen Reispflanzen 2 oder
3 Zoll hoch sind, so werden ihre Gipfel abgebrochen, damit
sich aus jeder Pflanze mehrere Seitenschöfslinge bilden.
In verschiedenen Gegenden von China soll man die Pflanzen
sogar mehrmals verpflanzen, um eine reichere Erndte
zu erzwingen. Auf Sumatra verpflanzt man die jungen
Reispflanzen, nachdem schon lange vorher die mittleren
Schöfslinge abgebrochen sind, erst am 40sten Tage nach
dem Säen. Nachdem dieses geschehen ist, besteht die
Geschicklichkeit des Pflanzers in der genauen Abmessung
des Wassers, welches er in die Sawuhrs oder Reis-
Bassins hineinläfst, denn lange darf dasselbe Wasser nicht
darauf stehen; wenn aber der Reis zu blühen anfängt, dann
mufs alles Wasser entfernt werden. Drei bis vier Monate
nach dem Verpflanzen fängt man an, den Reis zu erndten,
indem man entweder die Aeliren ganz kurz abschneidet
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und die Halme in der Erde verfaulen läfst, oder indem man
die Halme mit abschneidet und ihn in kleine Garben bindet.
Der Bergreis oder Ladang wird auf hohem Boden gesäet
und gedeiht am kräftigsten auf solchem Boden, der
so eben durch Ausroden und Abbrennen der Waldgegenden
erhalten ist. Dieser Weg wird auch überall da, wo
viel Wald und wenig Bevölkerung ist, als auf Sumatra,
Java, Lugon und Brasilien, in Anwendung gesetzt. Da aber
die Waldungen der tropischen Gegenden in ihrem frischen
Zustande unmöglich brennen, so pflegt man, zu Anfang
der trocknen Jahreszeit, an einem solchen Orte, den man
später besäen will, alle Aeste und Spitzen der Bäume abzuhauen
und sie so lange liegen zu lassen, bis sie trocken
geworden sind; alsdann steckt man das Ganze in Brand.
Monate lang soll oftmals dieses Feuer unterhalten werden,
bis dafs Alles bis zur Erde niedergebrannt ist, und durch
die zurückgebliebene Asche der Boden eine Düngung erhalten
hat, wie man ihm an anderen Orten nicht so leicht
geben kann. Wenn nun wärend dieser Zeit des Abbrennens
nasses Wetter eintritt, so brennt das Feuer nicht,
und die ganze Arbeit mufs zur nächsten trockenen Jahreszeit
aufgeschoben werden. Wenn aber die nasse Jahreszeit
wieder beginnt, was in der nördlichen Halbkugel im
April und Mai, in der südlichen dagegen im September
und October stattfindet, dann säet man den Bergreis.
Hiezu werden mit einem zugespitzten Instrumente, beim
Gehen, in regelmäfsigen Entfernungen Löcher gemacht und
eine andere Person wirft in jedes dieser Löcher einige
Saamen hinein, ohne weiter die Löcher zuzumachen,
was man der Natur überläfst. Die Erndtezeit des Bergreises
erfolgt etwa fünf Monate nach der Zeit der Saat.
Die Erndte des Bergreises geschieht eben so, wie die des
Sumpfreises, doch in Brasilien, wie Herr v. Martins erzählt,
tritt man die Halme zur Erde nieder, damit sie wieder
ausschlagen und, nach 1 bis 2 Monaten, noch eine Nacherndte
liefern. Das Trennen des Reises von der Aehre
geschieht in verschiedenen Gegenden eben so verschieden,
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