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treten kann und auch von den alten Mexieanern zurAnfzeiclniiing
der hioroglyphisclien Figuren benutzt wurde.
Zur Bereitung dieses Pa])ieres liifst nian die Blatter der
Agave-Pflanze faulen, bis dafs alles Zelleugevvebe verschwunden
ist, und klebt die verschiedenen Schichten von
Fasern auf einander, ganz auf ähnliche Art, wie man die
Zeuge aus der Rinde der Jiroussonetia auf den Südsee-
Inseln verfertigt.
Die II()he, in welcher die Magueypflanze vorkommt,
beträgt zwischen 1168 und 1379 Toisen und noch weit
höher hinauf. Das Plateau von Neu-Spanien hat ein
Clima, wie unter Roni's mildem Himmel, nämlich 17®
Cels. mittlere Temperatur; ja im Januar und Februar beträgt
die mittlere Tageswärme zu Mexico 13 bis 14° 0.,
Wärend sich im Sommer die Temperatur nicht über 24"
Cels. erhebt. Alle Gebirgsebenen daselbst, welche höher
sind, als das Plateau von Mexico, haben ein rauhes und
unangenehmes Clinui, selbst die Ebene von Tohica, avo
die schönsten Magney-Pflanzungen sind, hat eine Temperatur,
Avelche fast nie über (> bis 8® Cels. steigt.
Offenliar ist diese plötzliche Abnahme der Temperatur
nur dadurch zu erklären, dafs die Temj)eratur auf
dem Plateau von Mexico, durch die Rückstrahlung der
Sonnenstndden einer so ausgedehnten Ebene, ein weit höheres
Clima besitzt, als demselben eigentlich, im Verhältnisse
zur Höhe zukäme. Demnach gedeiht die Maguey-
Pllanze eigentlich nur in einem Clima, welches dem des
südlichsten Europa gleich kommt, wo deiui auch die verschiedenen
Arten von Agaven, in Gesellschaft der stachelichen
Cacten wild oder vielmehr einheimisch geworden
sind. Auf St. Helena hat man die Agave lurida zur Einfassung
einiger Wege benutzt, und sie ninunt sich daselbst,
wärend sie in Blüthe steht, sehr stattlich aus.
Der Natur der Sache nach steht zu erwarten, dafs
die Verbreitung der Maguey-Pflanze, besonders in Bezug
auf die Weinciiltur, wenig Liebhaber zeigen wird, ja selbst
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in Mexico wird dicsclbOy je molir unser Weinstock daselbst
ein/ieht, an Umfang abnelunen.
Das ZuckcxTohr.
Das Znckerrolir ist eine Pllanze der alten Wel t / Avelcbe
in China tnid auf den Siidsee - Inseln sclion vor
aller liistorischen Zeit ange))auet worden ist. Die Spanier
der canarischen Inseln führten das Zuckerrohr nach Amerika,
und im Jahre 1520 bauete Piedro de Atienza das erste
Zuckerrohr auf St.'Domingo, von wo aus es nach
Cuba und nach dem Festlande von Amerika überging.
Die Mexicaner gebraucliten, vor der liekanntschaft mit
dem Zuckerrolire, den Honig aus den Stengeln der Mays-
Pflanze.
Der Anbau des Zuckerrohrs erfordert el)en denselben
Grad von "Wärme, wie derjenige der liaumwolle, nämlich
24 bis 25^ Cels. mittlerer Wärme, wo er am ])esten geräth,
doch fnidet man noch grofse Anpflanzungen dieses
Gewächses in weit kälteren (biegenden, wo die Temperatur
nur 19 bis 20^ Cels. beträgt. Demnach erstreckt sich
das Land, welches der Zuckercultur fälng ist, weit über
die tropisclicn Gegenden liinaus, uiul sèlbst noch auf einigen
Punkten des südlichen Europa wird der Anbau dieses
Gewächses mit grofsem Vortheirle betrieben, z. B. in
Sicilien, frülier aucli in Spanien liäufiirer als jetzt. Da
die Abnahme der Wärme mit steigender Ilölie, wie wir
früher gesehen haben, so erfolgt, dafs Cels. Wärme
einer Höhe von lüO Toisen entspricht, so würde die mittlere
Temperatur von 20*^ Cels., welche der Anbau des
Zuckerrohrs . erfordert, schon auf eiiier Höhe von 3000
Fufs'zu finden sein ; indessen auf aus^edehilten Hochebenen
wird die Hitze, durch Zurückprallen der Sonnénstralilen sö
bedeutend vermehrt, dafs die Zuckercultur auf den Gebirgen
von Mexico und von Columbien, bis zu einer Höhe vöil
4000, 5000 und selbst über 6000 Fu£s steigt. "Ja"die
Hochebene der SUdt Mexico, derQU Clima/>der Isotherme
von 13^,7 entsprechen. sollte, hat eine mittlere^ Wärme
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