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Man kann sich ungefähr eine Vorstellnng von dem
enornien Umfange dieses so wichtigen Culturzweiges machen,
wenn man erfälirt, dafs sich die Einfuhr des Indigo's, ganz
allein aus englischen Colonieen, nach England über mehr
als Million Pfunde beläuft, wovon über 2,000000 Pfund
in England selbst verbraucht werden, wärend die übrigen
4,000000 nach dem Continente gehen. Die Durchschnitts-
Preise dieses Indigo's sind, je nach der Güte der Waare,
von 1 bis Thlr. für das Pfund.
Ueberdies ist die Ausfuhr des Indigo's aus den früheren
spanischen Besitzungen Amerika's, so wie aus den
südlichen Provinzen von Nordamerika und aus den Besitzungen
der Holländer, Spanier und Portugiesen in Indien
äufserst bedeutend. Von Manila allein wurden, in den letzteren
Jahren, durchschnittlich über eine Million Pfunde
ausgefiihrt, so dafs, hätte man die Data für sämmtliche
Production dieses Artikels gesammelt, wahrscheinlich mehr
als 9 — 10 Millionen Pfunde hievon jährlich in den Welthandel
kommen.
Von der Bereitung des Farbestoffes aus der Indigo-
Pflanze bei den Negern am Senegal, giebt uns Adanson
eine sehr interessante Beschreibung. Die Neger pflücken
nämlich die Blätter der Pflanze und stofsen dieselben in
Mörsern zu Brei, welchen sie darauf in Klumpen zusammendrücken
und sodann trockenen lassen. Beim Gebrauche
zum Färben, lassen sie dann von dieser Paste etwas in
einer Lauge zergehen, welche aus der Asche von Sesuvium
Portulacastrum L. bereitet ist, und worauf die Lösung sogleich
ihre blaue Farbe annimmt.
') S. Meyen's Reise, Theil II. pag. 276.
Gedruckt bei den Gebr. Unger.
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