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der Region der europäischen Cultur-Gewächse, von 1200
bis 2500 Fiifs Höhe, bei einer mittleren Temperatur von
17,5" Cels.; doch daran ist wohl nur die Willkiihr der
Mensclien Schuld.
Die Olive fehlte der neuen Welt, wo sie jetzt, an
verschiedenen Orten wenigstens, im üppigsten Wüchse
steht. Es ist der andalusische Oelbaum, welchen Cortes
nach Mexico eingeführt hat. Schon zu Anfange dieses
Jahrhunderts war auf dem Plateau von Mexico, 1168 Toisen
hoch, eine der herrlichsten Oelbaum-Plantagen doch
hier ist auch das Glima meistens so angenehm wie zu Neapel;
schon im Januar und im Februar, beträgt die mittlere
Tageswärme daselbst zwischen 13 und 14" Cels. Gegenwärtig
wird die Olive sclion an vielen Orten von Mexico
gezogen und man schmeichelt sich, sehr bald den
ganzen Bedarf dieses Culturzweiges im Lande selbst zu
gewinnen.
Schon im vorigen Jahrhundert ward der Oelbaum
selbst in Neu-Californien, in der Nähe von San Diego
gepflanzt. Ganz aufserordentlich gut gedeiht der Oelbaum
auf der Westküste von Peru, wo er, in der Breite
von 15 und 17° südlich, selbst in der Höhe der Küste
vorkommt, und eine Höhe und Breite erreicht, wie bei uns
die Apfelbäume. Die Oliven der Küstengegend von Arica,
von Tacna, von Islay und Cumana gehören zu den ausgezeichnetesten
Früchten, und der Consum derselben ist
daselbst aufserordentlich grofs. Gebraten werden sie auf
den Strafsen von Arica und Islay alltäglich umhergGtrageiij
und in Kästchen, von Palmblättern oder Schilf geflochten,
werden sie nach der Hochebene verführt, wo sie, z. B.
auf dem Markte von Arequipa, täglich in gröfster Masse
verkauft werden. Der Oelbaum der alten Welt ist überhaupt
für die heifsen und trockenen Gegenden der Westküste
von Südamerika eine aufserordentliche Bereicherung,
S. A. V. Humboldt, 1. c. I p. 56. und III p. 93.
S. Becher, Mcxlco. Berlín 1834. p. 142.
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denn es ist unglaublich, in welchem sterilen Boden dieser
Baum, an der peruanischen Küste zu finden ist; in der
Nähe einer kleinen Quelle daselbst, wächst ein ganzer
Wald von Oliven, dicht neben einer Anpflanzung von
Aloe-Stauden und Wasser-Melonen. Obgleich die Olive,
erst seit einigen Jalirhunderten höchstens, nach Peru gebracht
ist, so habe ich daselbst doch schon sehr dicke Bäume
gesehen, welche, bei dem langsamen Wachsen dieser Bäume,
auf ein sehr hohes Alter schliefsen liefsen. Als Beispiele
von dem liohen Alter der Oelbäume und der enormen
Dicke, welche ihre Stämme erreichen, mufs man die Oelbäume
aufführen, welche auf dem Oelberge bei Jerusalem
stehen und ganz wahrscheinlich noch dieselben sind, welche
einst zu Christus Zeiten daselbst standen. Jener
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Oelbäume sind 8 an der Zahl, sie haben wenigstens 6
Mètres im Umfange und eine Höhe von 9 bis 10 Mètres.
In ganz Chile gedeiht die Olive, besonders in Coquimbo,
doch auch bei St, Jago, in 33^ S. Breite, obgleich
fast 2000 Fufs erhaben über dem Meere.
J)ie Cocos-Palme (Cocos nucífera L.).
Die Palme ist von jeher die Königinn der Wälder gewesen;
nicht nur die Schönheit ihrer Form, sondern der
aufserordentliche Nutzen, welchen dieselbe darbietet, haben
sie dazu gemacht. Es giebt nur wenige, vielleicht
gar keine Palmen, welche nicht auf irgend eine Weise
von den Menschen benutzt werden können; ich kann sie
hier nicht alle aufführen, wohl aber diejenigen, welche hie
und da, als Hauptnahrungsmittel der Völker zu betrachten
sind, oder durch andere nützliche Eigenschaften einen
bedeutenden Einflufs auf den Wohlstand der Menschen äufsern.
Keine andere Pflanzenfamille zeigt eine solche ungeheuere
Kraft in der Erzeugung ihrer Früchte; die AIfonsia
in Südamerika bei einer Höhe von 6 Fufs, hat
S. Bove, Relation d'un voyage botan, en Egypte etc. — Ann.
des sciences nat. 1834. T. L
S. A. V. Humboldt's Reise etc. Buch XI. p. 52.
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