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naoli (Ion Angaben dos norm Alexander v. IInml)o]dt, seit
jener Zeit aber, .Seitdem eine so grofse Anzahl von Fremden
sicli in jenem Lande niedergelassen lia!)en, seitdem
Avird anch die Weincnltnr daselbst sehr ansgebreitet worden
sein. In Nordamerika wird der Weinstock anf
den Seiten angebaiibt, docli möchten niis wohl die Data
da/n fehlen, nin angeben zu können, bis zu welchen Breiten
hinauf dieser Culturzweig sich erstreckt. Nach früheren
Nachrichten geht er am Ohioflusse bis 37^ N. Breite
hinauf, doch anf der Nord-West-Kiiste wird er selbst
bei St. Francesco, in 38^ N. Breite " gefanden. Sicheriich
sind dieses noch nicht die Grenzpunkte- Nach der
allgemeinen climatologiscliön Uebersicht, welche wir im
Vorhergehen<len gegeben haben, steigen die Isothermen
anf der Westküste dieses Continents ebenfcills höher,, als
an der Ostkiiste hinauf; daher wird auch später die
Weincultur höher hinauf auf der Westküste, als auf der
Ostküste stattfinden.
In der alten Welt, von wo aus der Weinstock nach
der neuen Welt gewandert ist, ist der Culturbezirk bedeutend
ausgedehnter, schreibt sich aber auch schon aus
dem grauen Alterthume her lind ist, wenigstens nach dem
nördlichen Europa hin, angeblich des Religion's - Cultus
wegen verbreitet. Im Innern von Europa steigt die Weincultiir
am höchsten nach Norden hinauf; auf der westliehen
Seite, wo sich die. Isothere senkt, welche hauptsäch-^
lieh, wie wir früher gesehen, den Weinbau bedingt, da
geht sie bis 47, 48 und selbst bis 49*^ N. Breite hinatif,
nämlich anf den > westlichen- Üfern der Seine bis
Nóyon und Laon. Am Rhein geht) die Weincultur bis
über Coeln, ja selbst bis über Düsseldorf hinaus. In'England,
bei'52^ Breite, reift der Wein nur in so warmen
Sommermonaten, wie die von 1834. Weiter ^östlich im
Innern des' Ööntinents, 'wo sich die IsothereJ nach ^N^orden
biegt, da steigt auch mit ihr .die Weincultur weiter hinauf,
so dais sie bei Berlin, im 53sten Grade liegt. Unser Wein
ist freilich sauer, Berlin liegt aber auch in der Isotherme
von 7,9^ Cels., und in der Isochimene von — 1,1^ Geis.
Indessen auch hier ist jioch nicht die Polar-Grenze des
Weinstock's. Im Ilten Jahrhundert ward der Weinstock
durch die, deutschen Ritter nach Preufsen gebracht, und
ist^ lange Zeit hindurcli^ daselbst gebauet worden. Danzig,
unter 54^ 21' N. Breite gelegen, hat, offenbar durch dje
Nahe der Ostsee und der grofsen Wassermassen der
Weichse], eine sehr hohe Temperatur; es liegt in der Isotherme
von 79'' Cels., wärend die Sommerwärme 16,8(>
und die Wintertemperatur gleich — 0,73'^ Geis, ist. Hieraus
folgt, dafs (las Glinia zu Danzig im Allgemeinen besser
ist als zu Berlin, nur wird die Sonnnerwärme daselbst drvich
den Einilufs des Küstenclima's etwas deprimirt. In dieser
'Gegend kann demnach der Weinstock eben- so wohl, wie
bei Berlin und Potsdam gedeihen, und bei Elbing, Tliorn
und andern Orten ist auch früher sein- viel gebauet worden.
Ja man hat die Wcinculttu' bis weit über Königsberg
(54*^ 420 hinausgefiihrt, denn selbst bei Tilsit, -yvo .die
Winterkälte schön sein- streng ist, hat man Weingärten,
selbst einen Weinberg, welcher an den Ufern der Memel
auf einem hohen Hügel gelegen ist. Ja in den Gärten
der Reichen zu Memel, habe ich selten den Weinstock
vermifst, selbst auf einem.Landgute, eine Meile von der
russischen (Jrenze, auf der Strafse bei Polangen, habe ich
eine grofse. Menge Wein gesehen.
Aus dieseij. liohön Breiten sind allerdings die mittleren
Temperaturen noch xnibekannt, doch zu König;^berg
(54^ 42^0 ist die mittlere TemperatiU' gleich (>,49'^ Geis,
bei einer AVintertemperatur von 3,26^ Geis, und einer
Sommertemperatur von 15,87*? Gels., also ein Glima, welches
nicht mehr trinkbaren Wein erzeugen kann.
Indessen, wie die Geschichte lehrt, so sind die Weinberge
früher bis in diese Gegenden hinaufgegangen, d-och
wahrscheinlich auch schon wieder, seit 300 Jahren verlassen^
Man hat nun die Frage aufgestellt, wefshalb die
Weincultur in jenen Gegenden w^ieder eingegai^gen ist,
und es hat nicht an Gelehrten gefehlt, welche auch hierin
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