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eigen, andere Inngegen, als Carex, Salix, Arbutus u. s. w.,
konnnen dagegen mehr in den Alpen-Regionen der höheren
Breiten und zuletzt in der Polar-Zone vor.
Die neue Welt, welclie in Hinsicht ihrer Vegetation
so grofse Verschiedenheiten von derjenigen der alten Welt
aufzuweisen hat, zeigt auch in Hinsicht der Alpenkräuter
bedeutende Verschiedenheiten. Wenngleich auch viele
Formen in der Nähe der Schneegrenze der Cordillere
auftreten, welche auf den Gebirgen der alten Welt ganz
ähnliche Pflanzen aufzu^veisen haben, so ist doch in Amerika
die Zahl der, den dortigen Gebirgen eigenthiimlicheu
Alpen-Pflanzen viel gröfser. Die Alpen-Pflanzen, welche
m den höchsten Regionen des Himalaya - Gebirges vorkommen,
gehören den Gattungen Ranunculus, Aconitum,
Geranium, Potentilla, Epilobium, Carduus, Senecio, Inula,
Cineraria, Myosotis, Primula, Pedicularis, Salvia, Lamium^
Origanum und Polygonum an*), und bilden eine Vegetation,
welche den entsprechenden Regionen und Zonen der
nördliclieren Gegenden auf das entschiedenste gleichartig
ist. Auf der Insel Java sind zwar keine Gebirge, welche
bis zur Schneegrenze aufsteigen, doch die Vegetation der
höchsten Regionen dieser Insel gehört den Gattungen Valeriana,
Ranunculus, Bellis, Hypericum, Gnaphalium, Swertia,
Gentiana, Viola, Potentilla, Centaurea, Spiraea, Carex,
Sphagnum u. s. w. an**), doch ist hier nach Herrn Reinwardt's
Ausspruch zu bemerken, dafs von allen diesen
phanerogamen Pflanzen, auf den Gebirgen Java's, keine
einzige Art vorkommt, welche mit denen in nördlichen
Gegenden ganz genau übereinstimmt, nur das Torfmoos
jener Gebirge, soll mit dem des nördlichen Europa's übereinstimmen.
Es ist ein grofser, fühlbarer Mangel in unserer Wissenschaft,
dafs bis jetzt noch keine Gebirge in der südlichen
Hemisphäre der alten Welt, welche bis über die ewige
S. Royle, Illustr. I. c. p. 32.
**) S. Reinwardt 1. c. p. 13.
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Schneegrenze hinausgehen^ in botanischer Hinsicht bekannt
sind; wir würden dabei erkennen, ob die Alpen-Pflanzen
dieser Gebirge eben so grofse Verschiedenheiten aufzuweisen
haben, wie dieses in der Vegetation der Ebene dieser
Ländermassen der Fall ist, oder ob sie mit den Alpen-
Pflanzen des südlichen Amerika's übereinstimmen würden.
Vergleicht man die Berichte der verschiedenen Reisenden,
welche die Si^ieegrenze der Cordillere überstiegen
haben, so wird man auch unter den, von ihnen beobachteten
Pflanzen dieser Region der Alpen-Kräuter, eine grofse
Menge finden, welche den Alpen-Kräutern unserer europäischen
Gebirge sehr ähnlich sind. Als solche nenne ich
Draba alyssoides, D. aretioides, Cerastium densuin, Gentiáíia;
Andromeda, Valeriana und Lupinus-Arten, welche Herr
Hall auf dem Gipfel des Pichincha fand, in eben demselben
Jahre, in welchem ich selbst, an vier verschiedenen
Punkten, die Schneegrenze der südamerikanischen Cordillere
erstiegen habe. Auch ich beobachtete, sowohl in Chile
als im südlichen Peru, in der Region der Alpen-Kräuter
eine Menge von A'pen-Pflanzen, welche den unseren sehr
ähnlich waren, als Epilobium, Lupinus, Ribes, Viola, Genista,
Luzula, Hordeum, Phleum, Plantago-Arten u. s. w. ; aber
auch an Gattungen, welche dem amerikanischen Gebirge
eigenthümlicli sind, fehlte es nicht. Es besitzt die Region
der Alpenkräuter der Cordillere in der grofsen Menge von
kleinen, niedlichen Umbelliferen, welche zu den Mulineen
DC. gehören, einen aufserordentlichen Schatz. Je mehr
nach dem Süden hinab, um so mehr häufen sich die Gattungen
und Arten dieser Pflanzen-Gruppe, welche zuletzt,
wie schon in den Breiten von 52^ (s. im Vorhergehenden
pag. 241), in die Ebene treten, wo sie, besonders durch
die Eigenthümlichkeit des Küsten - Clima's veranlafst, ein
Clima finden, welches dem der hohen Gebirgs-Gipfel im
Excursions in the Neiglibourliood of Quito etc. Hooker's
Journal of Botany. London 1834. I, p. 338.
Siehe hiezu verschiedene Stellen meiner Reise um die Erde.
1. pag. 315, 348, 349, 451 u. 5. w.
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