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in sehr grofsen Massen anftreten^ werden sie dennoch nnr
wenig heniitzt. Dagegen werden in Indien und in China,
w^o durch die aiifserordentliche Bevölkerung selbst der
fruclitharste Boden noch immer nicht genug Nahrungsmittel
hervorbringt, auch die Früchte der verschiedenen Wassernufs
Arten gegessen, welche in den Seen jener Länder
in enormer Menge vorkommen. In Indien ist es die Trapa
bispinosa Roxb., und in China die Trapa bicornis Linn.,
welche die mehl- und ölreichen Saamen liefern, ohne
dabei besonderen Wohlgeschmack zu zeigen. Ueberall auf
den Märkten des südlichen China's, sowohl in den grofsen
Städten als Canton und Macao, sowie an allen den klein^in
Oertern, wo ich hingekommen bin, da findet man die Frucht
der genannten Wassernufg^, als ein Nahrungsmittel der
Armen, zum Verkaufe ausgestellt Ganz aufserordentlich
mufs die Erndte dieser Frucht auf den Höhen des Himalaya
sein, w^o, z. B. auf dem Plateau von Caschmir, wie
Moorcroft^) und vor ihm schon G/Forster erzählen,
eine solche Menge von diesen Früchten, als ein gewöhnliches
Nahrungsmittel verbraucht werden, dafs dieselben dem Staate,
welcher sich das Monopol dieses Handels angeeignet hat,
eine reine Einnahme von 12000 Pfund Sterling einbringen.
In enormer Menge kommt diese Pflanze in den Seen und
Teichen des Hochlandes von Caschmir vor, und eine grofse
Anzahl von Menschen sind, den gröfsten Theil des Jahres
hindurch, damit beschäftigt, diese Nüsse aus der Tiefe der
Gewässer zu fischen.
Das ewig grünende Land von Caschmir besitzt noch
mehrere andere Gewächse, welche daselbst die gewöhnlichen
Nahrungsmittel geben, wärend ähnliche Früchte bei
uns und in anderen Ländern, wo solche Ueberfüllung mit
Menschen noch nicht stattfindet, und Reichthum an anderen
Notices of .the natur. product, and agi^icult, of Cashmere —
Joiirn. of the Boy. Geogr. Soc. of London. Vol. 11. pag. 253 etc.
Voyage du Beng. a Pet. Paris 1802. Tom. I. pag. 318.
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Früchten herrscht^ nur nebenbei, und meistens nur von
den Reicheren zur Abwechselung gegessen werden. Die
Früchte des Wallnufsbaumes geben hiezu Beispiele, denn
ihr Anbau scheint im Thale von Caschmir sehr grofsartig
betrieben zu werden, so dafs man nach Moorcroft vier
verschiedene Arten daselbst vorfindet, welche vielleicht nur
durch Veredelung entstandene Varietäten sind. Bekanntlich
hat die Wallnufs ein sehr wohlschmeckendes Oel,
verhältnifsmäfsig eben so viel, als die Olive, und grofse
Massen jener Früchte werden daher auch in Caschmir^
zur Bereitung des Oeles angewendet, und dieses Oel wird
von dortaus sogar nach Tübet ausgeführt ; jedoch wird das
Sesamöl dem Wallnufsöl noch vorgezogen. Da auch das
Holz des Wallnufsbaumes von Caschmir sehr geschätzt
wird, so ist die Cultur dieses Baumes auf jenem Plateau
sehr ausgedehnt, und der Ertrag dieses Gewerbzweiges
mufs auch sehr bedeutend sein, da die Regierung sich zum
wenigsten mit den Eigeneren darin theilt.
Auch in den Wäldern Europa's, welche eigentlich arm
an efsbaren Früchten sind, kommen mehrere Bäume vor,
deren Früchte in früheren Zeiten, als der Ackerbau erst
im Entstehen war, den rohen Völkern die gewöhnliche
^NTahrung diirgeboten haben und, mehr oder weniger, nöqli
gégenw^artig dèn Bewohnern einzelner Gegenden von der
höchsten Wichtigkeit sind, als z. B/:
Die Kastanie (Castanea vesca Gaertn.).
Die Kastanie, die w^ohlschmeckende Frucht von Castanea
vesca Gaertn., wächst im ganzen südlichen Europa
und findet in dem wärmeren Théilë der temperirteii; Zone
ihre walire Heimath, In Asien findet sich diese Kastanie
im westlichen Grusien und auf ,den höheren Gebirgen des
Kaukasus, .wo sie von Bieberstein aufgefunden ist, und
wahrscheinlich ist unsere europäische Kastanie auch im
nördlichen China zu Hause, obgleich die Früchte, welche
von dort aus durch den Handel nach Canton kamen, etwas
verschieden von den gewöhnlichen gestaltet waren. Herr
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