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und eine Höhe in ihren Wetleln erreiclien, welche sie. den
straiidiartigen Pilanzen ahnlich macht. Stnithiopteris germanica
ist ein solclies Farnikraut unserer Zone, welches
die strauchartigen Farm der subtropischen und tropischen
Zone in iinseren kälteren Gegenden repräsentirt. Vielleiclit
findet man unsere Benennung: straucluirtige Farm,
anstöfsig, da alle diejenigen, widclie dazu gehören, eigentlich
IJäunichen mit kleinen Stänuueli sind, ganz so, wie
die sogenannten stammlosen Palmen; indessen wir wählen
nur deisimlb einen solchen Namen fi'y.- diese Gruppe
von Farm, um sie dadurch entsprechend von den hohen,
baumartigen Farm zu unterscheiden, mid um dadurch die
l)hysiographische Schilderung einer Gegend specieller ausführen
zu können. Auch unter den krautartigen Farm
giebt es einige, welche eine ¿mfserordentliche Höhe erreichen,
M'ie die Pteris aquilina, welche in unseren Climaten
so häufig grofse Flächen bedeckt; doch ihre Wedel stehen
einzeln, nie in solchen Büscheln vereinigt, wie bei den
strauchartigen Farm, wo die Wedel aus dem Gipfel eines
kleinen Stämmchens hervortreten.
Die Zahl der krautartigen Farm ist auch in den heifserpn
Gegenden nicht minder grofs, doch der Einilufs,
den sie aüf den Charakter- der Vegetation daselbst ausüben,
ist von ganz anderer Art, denn, so Avie in kälteren
Zonen die krautartigen Farm, in der Erde wachsend, so
zahlreich sind, so sind es in den heifsen Gegenden die
strauchartigen, wärend liier die krautartigen Farm mehr
als Schmarotzer-Gewächse, nämlich auf den Stämmen und
Aesten anderer Gewäclise, vorkommen, wo sie, oft durch
ihre höchst interessante Form, oft durch die Art ihrer
Befestigung, und oft durch ihre Färbung der grofsartigen
Vegetation einen eigenthündichen Charakter von Schönheit
und Ueppigkeit geben. Der heifsen Zone, innerhalb
der Wendekreise nämlich, sind die baumartigen Farm eigentluimlich;
sie erheben sich mit s,cid¿mken Stämmen von
20 bis 28 Fufs Höhe, auf deren Gipfel grofse, oft „8 und
9 Fufs lange, dreifach gefiederte und getlieilte Wedtili eut-
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springen, welche, bei ihrer aufserordentlichen Zartheit,
durch den leisesten Wind in beständiges Erzittern gesetzt
werden.
Diese schlanken, oft ganz glatten, und durch die zurückgebliebenen
Blattnarben niedlicli gezeichneten Stämme
erreichen eine Höhe von mein- als 20 Fufs, und sind zuweilen
nicht dicker als 3 Zoll. Auf einigen der ostindisclien
Inseln treten die baumartigen Farm in solchen
Massen auf, dafs ihre Stämme wie die schlanken Fichtenund
Taimen-Stämme in unseren Schonungen dicht neben
einander stehen. Zuweilen erreichen die Stämme dieser
Farm eine bedeutendere Dicke, oft selbst bis zu 8'Zoll
im Durchmesser, doch in diesen Fällen sind sie meistens
mit einer dicken Schicht von mehr oder weniger dicken
Luftwurzeln umkleidet. Ueberall in den Tropen, wo die
baumartigen Farm vorkommen, von der Ebene an bis zu
3 - und zu 4000 Fufs Hölie, da ist der Boden und die
Atmosphäre reich an Wasser, ja sie scheinen vorzüglich
feuchte Gegenden zu lieben, wo sie neben Musaceen und
Scitamineen am besten gedeihen. Auch die strauchartigen
Farm leben in einer feuchten Atmosphäre, daher sie auf
den InSein der Südsee in gröfster Anzahl auftreten; doch,
wie es mir scheint, herrschen sie mcdxr gegen die Wendekreise
zu, als in der Aequatorial-Zone, daher sie auch
auf den (j!ebirgen der Tropen weniger am Fufse, als in
einer Höhe zwischen 2- und 3000 Fufs erscheinen.
8) Die Mimosen-Form.
Von den baumartigen Farm gehen wir zu den Mimosen
Formen über, Gew^ächse, deren Laub eben so fein
wie dasjenige der F¿^rrn zertheilt ist, und oft noch niedlicher
erscheint. Die Mimosen und Sophoren mit ihren
fein gefiederten Blättern gehören ebenfalls fast ausschliefslich
der heifsen Zone an, wenigstens erreichen sie daselbsl
überwiegend ihr Maximum. Sie treten als Sträucher rmd
als Bäume auf, welche ihre Aeste ausbreiten wie die Tannen,
und hauptsächlich wie die Araucarien Chile's. Tau-
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