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taiiia sogar mit 20Cel s . mittlerer Temperatur, geiiiefseii
(lie Vortheile eines Seeklima's und haben, gerade durch
die angenehme Temperatur zur Winterzeit, eine so hohe
mittlere Temperatur, dafs sie dadurch auch ganz die Vortheile
der subtropischen Zone geniefsen. So wie Catania
gegen Norden durch den Aetna geschützt ist, vuid dadurch
ein weit Avärmeres Clima als Palermo geniefst, so verhält
es sich auch mit der Insel Majorka, welche im Norden
durch eine Gebirgskette beschützt ist, wodurch daselbst
die Cultnr der Oranjen und der Baumwolle möglich wird.
In der Ebene Majorka's vegetiren der Johannisbrod - und
der Oelbaum in üppigster Pracht; letzterer steigt bis zu
1500 Fufs hinauf. Hierauf bildet Pinus halepensis die
Masse der Waldung bis zu 2100 Fufs, und die Eiche reicht
sogar bis zu 2400 Fufs hinauf. Clematis cirrhosa und
Hypericum balearicum bilden auf einer Höhe, über 3000
Fufs liinans, das Gesträuch. Die Zwergpalme bedeckt die
Küsten und niederen Gebirge; unter ihren breiten Blättern
birgt sie die Gattungen Cyclamen, Polygala, Ononis, Anthyllis
In den reichen Ebenen von Palma und Manacor
werden Getreide und Hülsenfrüchte, Mandeln und Feigen
gebauet; die Dattelpalme ragt über die Dächer hinaus,
Wärend Cactus Opuntia die Gärten umzingelt. Die
Weinreben bedecken die Abhänge der Gebirge, und selbst
die Cheremoya (Anona cherimolia) wird daselbst cultivirt.
Auf Minorka dagegen verschwindet der Oel- und
Johannisbrodbaum fast gänzlich, da die Scliutzwehr ges-en
Norden fehlt.
Im Allgemeinen, sagt Herr Cambessedes, herrscht an
den Küsten des Mittelmeeres eine grofse Uebereinstimmung
der Vegetation, gleichwie des Klima's und des Bodens.
Fast allenthalben ersclieint derselbe Jurakalk, bald in nackten
Hügelreihen, bald mit wilden Oelbäumen, Aleppo-
S. J. Cambessedes Enumerat. plant, quas m insulis-helearibus
collegit, earumque circa mare mediterraneum dlstrlbutio gcograpluc^.
_ Mém. dn Muséum Vol. XIV. p. 173 - 339. 1827
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Fichten, Eichen, Pistacien, Myrten und zahlreichen Cistineen
bepflanzt Nnr an der südlichen Küste ^ also in der
subtropischen Zone, erscheint die Dattelpalme, wärend die
Zwergpalme nördlich in Spanien und Neapel verbreitet
ist. Pinus halepensis bewohnt die sandigen Steppen und
Gestade des Meeres, mit Eichen und Oliven abwechselnd,
denen sich an felsigen Küsten Myrten, Pistacien und andere
immergrüne Bäume zugesellen. Die ganze Flora
dieser .wärmeren temperirten Zone hat überhaupt eii^e andere
Physiognomie als diejenige des nördlichen Europa's.
Eine grofse Menge von Bäumen und Sträuchern tritt im
südlichen Europa mit steifen, glänzenden Blättern auf,
welche' das ganze Jahr hindurch grün bleiben; viele Kräuter
und Sträucher sind mit zahlreichen Stacheln und Dornen
besetzt. Die Flora des südlichen Europa hat über
300 holzartige Gewächse aufzuweisen, welche gröfstentheils
ihre Blätter den Winter hindurch behalten
Zwar haben die Bäume ebenfalls kleine unanseJinliche
Blüthen wie bei uns, aber die Sträucher treten mit
grofsen, prachtvollen Blumen auf, und wohlriechende Oele
und Harze erzeugen sich in ihren Organen, Noch im
Süden von Spanien vegetiren mehrere der schönen tropischen
Gewächse mit gröfster Ueppigkeit. Erythrina corallodendron,
Schinus Molle, Phytolacca dioica und die
Banane sind häufig am Guadalquivir. Alle Oranjen wachsen
hier wie in ihrer Heimath Zuckerrohr, Kaffee, Indigo
und andere berühmte Colonial-Waaren können hier
culiivirt werden, doch wie es scheint, so sind die Bewoh-
S. Willdenow Allg. Bemertungen über den Untcrsclued der
Vegetatîon auf der nördlichen nnd südlichen Halbkugel, 1. c. p. 201,
und MirbeVs Untersuchungen über die irdische Verbreitung der
phanerogamischen Gewächse in der alten Wel t vom Aequator bis
zum Nordpol. Mém. du Muséum T. 14. p.|350—477. Uebersetzt in
den Literaturblättern der Botanik. Nürnb. 1828. p. 1 etc.
Anm. Die Apfelsine kommt nach Herrn Link's Beobachtungen
nicht über 40 Grad nördlicher Breite hinaus ; die Citrone
kann mehr Kälte vertragen als die Pommeranze, diese aber noch
weniger als die Apfelsine.
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