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in der alten Welt. Die freundliche Mimosen-Form zeigt
hier die lieblichsten Sträucher und die riesigsten Stämme,
und die Laubhölzer sind mit grofsen, oft zierlich gestalteten
Blättern geschmückt. Doch je höher hinauf, desto
seltener w e r d en die Palmen, desto kleiner treten die Bananen
auf, desto mehr verschwinden die Scitamineen, aber
um so häufiger treten die Orchideen und Pothos-Gevvächse
auf und Peperomien sitzen an den Rinden der Bäume und
zeigen endlich, dafs wir in die folgende Region eingetreten
sind.
2) Region der baumartigen Farm mid der Feigen.
Die zweite Region auf den Gebirgen der Aequatorial-
Zone ist die der baumartigen Farm, welche daselbst eben
so charakteristisch auftreten, wie die Palmen und Bananen
in der unteren Region. Von 1900-Fufs Höhe beginnend,
erstreckt sich diese Region bis über 3600 und 3800 Fufs
hinauf, eine mittlere Wärme von 22 bis 23,5" Geis, aufweisend.
Die höchst interessanten Formen der baumartigen
Farm treten nur in einem sehr feuchten Clima auf; im
unfruchtbaren Boden, ja bei einer grofsen Trockenheit der
Luft, da fehlen sie gänzlich. Herr v. Humboldt*) rühmt
schon die aufserordentliche Schönheit des Clima's dieser
Pflanzen-Regionen, wo Reichthum an Wasser herrscht, und
eine üppige Vegetation die Abhänge der Berge bedeckt.
Daher hat man auch mit allem Rechte das paradisische
Clima und die freundliche Vegetation jener Inseln im offenen
Meere so häufig gerühmt, welche gegen die Grenzen
der heifsen Zone zu gelegen sind, da, wo die unterste
Region dieser Ländermassen der tropischen Zonen mit der
zweiten Region der Aequatorial-Zone fast ganz parallel
verläuft. In der Ebene der ,Küste zeigen die Sandwichs-
Inseln, die Gap-Verdischen-Inseln und die Ladronen, so
wie Neu-Galedonien, wie Isle de France undlsle de Bourbon
und die südlichsten der Freundschafts-Inseln auf der
De dlstributione geogr. plant, pag. 97.
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siidlichen Hemisphäre, besonders zur Sommerzeit, eben
dasselbe Clima, welches unter dem Aequator stattfindet,
daher auch hier, in der Ebene der Küste, eben dieselbe
Vegetation wie in der Aequatorial-Gegend, nur etwas
weniger üppig, da meistens Mangel an Dammerde und an
Wasser herrscht. Aber schnell verschwinden auf diesen
Inseln der tropischen Zone die Palmen und Bananen, wenn
nian sich über die Meeresfläche erhebt, und schon bei 3-
und 500 Fufs Höhe gelangt man in die Region, wo die
Strauch- und baumartigen Farm vorherrschend sind.
Ich habe früher schon (pag. 149), die Schönheit dieser
interessanten Pflanzenform zu schildern gesucht; in ihrem
Schatten sah ich prachtvolle Strelitzien blühen, und die
sonderbsfre Marantha erhebt, auf der Insel Lugon, ihren
glänzenden Rohrschaft neben den schlanken Stämmen der
Cyatheen, welche auf Java schlanke hohe Stämme bilden,
wie die Masten in unseren Fichtenwäldern. Die prachtvolle
Alsophila excelsa und die Didymochlaena beobachtete
Herr v. Martins in Brasilien zu 25 Fufs Höhe und 6 — 8
Zoll dicicen Stämmen. Indessen diese baumartigen Farm
sind nur die charakteristische Form dieser Pflanzen-Region,
nur selten, und dann nur auf kleine Ausbreitungen herrschen
sie durch ihre Masse vor. In der neuen Welt sind
es die heilbringenden Cinchonen, welche auf der Cordillere
des nördlichsten Theiles von Südamerika in Gesellschaft
der baumartigen Farrn auftreten; indessen diese Bäume,
welche die heilsame Fieberrinde liefern, haben ein ziemlich
ausgedehntes Areal, einige Speeles derselben steigen beinahe
bis 9000 Fufs hoch, wärend sich die Farm sehr
genau zwischen 1200 und 3 — 4000 Fufs halten. Ja die
Höhe dieser Station der Farrn ist neuerdings noch durch
Herrn v. Martins für Brasilien ganz übereinstimniend angegeben,
denn bis auf einige wenige Arten, fand dieser Reisende
die Baumfarrn, nach den Grenzen der Tropen zu,
fast immer zwischen 1200 und 3000 Fufs Höhe auftretend.
) Siehe A. V. Humboldt Naturgemälde der Tropenländer p. 62.
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