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Unsere Keniitiiifs der Vegetation von Feiierland und
StaatenJand ist noch immer nicht viel weiter, als zur
Zeit der Cookschen Weltumsegelungen. Seit' der bekannten
botanisclien Excursión, welche Banks und Solamier
auf der ersten jener denkwürdigen Reisen, an der
Küste von Feuerland machten, wo mitten im Sommer mehrere
Mensdien durch die Rauhlieit des Clima's unterlagen,
ist diese, südliche Gegend von Amerika auf das
Aeufserste verschrien, obgleicli es auch liier an Waldungen
mclit felilt, und, wie es sclieint, die Vegetation überhaupt
enien Charakter hat, welcher demjenigen der Vegetation
unserer nordisclien Gegenden gleicht. Auch hier ist der
huís der Berge mit Waldung bedeckt; Sumpfmoore werden
von Birken-Gesträuchen bekleidet und die fruchtbaren
i^^benen sind mit herrlichem Rasen geschmückt. Hier sammelten
Sparrmann und die beiden Forster: Pinguicula alpica,
Ranunculus lapponicus, Üalium Aparine, Statice
Armería, Dactylis caespitosa, D. glomerata, eine Sanguisorba,
Fagus antarctica, Winterana aromatica u. s. w In
Gegenden, Avelche stark dem Winde ausgesetzt waren erreichten
diese letzteren Bäume niemals eine bedeutende
ilohe. Im Inneren dieser Inselmassen ist das Clima keineswegs
so furchtbar, als wie es Banks und Solander haben
schildern lassen, denn bei jenem Berichte hat man ver
gesse^ dafs sich die Reisenden auf einem hohen Ber -
der Glocke nämlich, bei der Bay des guten Erfolgs beianden,
und zwar weit über die Waldregion hinaus.
Die übrigen Inselmassen der südlichen Hemisphäre
welche dieser Zone angehören, als Süd-Georgien, Kerguelens
and u. s. w. sind einzeln liegende, höchst unfruchtbare
Inseln, und ihre Vegetation würde uns keinen richtigen Beg
m von derjenigen machen, welche dieser Zone angehört.
¡477,220 F a h . (8 4» TCdí s.), nämlich 68« M a . ™ unMd ä2r8z» „nMd iAnprJilJ)
J Cooks Beise um die Welt. Berlin 1774. I. p. 45 u. s w
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6) Die subarktische Zone.
Die subarktische Zone ist weniger ausgedehnt, als die
vorhergehenden und möchte, vielleicht im Innern von Asien,
nicht so bestimmt zu unterscheiden sein, wie dieses wohl
in Europa der Fall ist. Es erstreckt sich diese Zone von
der Breite, bis zu den Polarkreisen hin, nämlich bis
66^ 32'. Die mittlere Wärme, welche der Zone im Durchschnitt
zukommt, beträgt zwischen 4 und Cels., doch,
so wie die Isothermen dieser Gegenden höchst unregelmäfsig
verlaufen, so wird auch dieser Wärmegrad nach den verschiedenen
Lokalitäten sehr variiren.
In der nördlichen Hemisphäre ist die subarktische Zone
die Zone der Kiefern und Weiden, und beginnt eigentlich
mit der Polargrenze der Buche. In der südlichen Hemispliäre
ragen nur einige unfruchtbare Inselmassen in diese
Zone hinein, wie z. B. Neu-Schottland, welches durch, bis
jetzt noch wenig ergründete Ursachen, ein so rauhes Clima
hat, wie unser Spitzbergen, das in die Polarzone hineinliegt.
In der vorhergehenden Zone bildeten die Fichten,
(Pinus sylvestris) und die prächtigen Laubhölzer, als Eichen
und Buchen die ausgedelintesten Wälder und herrschten
durch ihre Massen vor; in der subarktischen Zone dagegen
finden sich diese Bäume nur noch an der südlichen Grenze,
kaum über 60® Breite hinaus, und auch hier zeigen sie
wenig mehr von der Pracht und Ueppigkeit, welche ihnen
in Deutschlands und Englands dichten Waldungen zukommen.
Selbst die Fichte (Pinus sylvestris) verschwindet
gänzlich, und auf der westlichen Küste von Norwegen, wo
das entschiedene Küstenclima von Schottland lierrscht, da
erscheint sie noch, doch im Innern des Landes tritt statt
ihrer die prächtige Tanne auf. Espen, Birken, Ebereschen,
und Wachholdejsträucher bilden dann die Baumvegetation
neben den hochstämmigen und dunkelgrün belaubten Tannen.
. Die Esche (Fraxinus excelsior), die Linde und die
Rüster (Ulmus campestris) gedeihen noch bei Christiania*)
S. Lessing, Reise durch Norwegen nach den Loffoden durch
Lappland und Schweden. Berlin 1831.
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