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ben diese oder jene Gattung oftmals zu sehr verschiede-
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nen Familien gebraclit, wodurch natürlich hei den Berechnungen
sehr bedeutende Fehler entstehen können, wenn
man dieses nicht vorher rcgulirt liat. jjg
Vor Allem ist zu bemerken, dafs die Pflanzen eines
Landes oder irgend eines Bezirkes, welches man zur Vergleichung
mit anderen Floren benutzen will, auch einer
und derselben ilöhen-Region angehören; denn wollte man
z. B. die Pflanzen eines Landes, welches Gebirge von 5-
und 6000 Fufs Höhe hat, sämmtlich gleichmäfsig behandein,
so würde man sicherlich sehr unrichtige Resultate
erhalten; ja es wäre eben so gut, als wenn man die Floren
verschiedener, oft sehr entfernter Zonen mit einander
vermischte, und auch hiemit würden die erhaltenen Verhältnisse
nicht ganz genau übereinstimmen, denn die Quotienten
der einzelnen Familien ändern sich mit steigender
Höhe und mit zunehmender Breite in ungleichen Verhältnissen,
wie wir es später sehen werden.
Zu dergleichen Berechnungen ist es auch erforderlich,
dafs man die Floren von Ländermassen gleichen Umfanges
wähle, indem die Resultate der Berechnungen von kleinen
und von gröfseren Distrikten keineswegs ganz genau
übereinstimmen, indem die Verbreitungs-Bezirke der verschiedenen
Pflanzen so sehr verschieden grofs sind.
Am übereinstimmendsten werden die Resultate bei
der Vergleichung zweier Floren sein, wenn beide in einer
und derselben Zone liegen und zwar in Gegenden, wo
die Physiognomie der Vegetation durch eine und dieselbe
Pflanzenform bedingt wird. Es ist natürlich, wollte man
z.B. die Pflanzen gleicher Ländermassen der subtropischen
Zone, in der nördlichen und in der südlichen Hemisphäre
mit einander vergleichen, dafs dann die Verhältnifs-Zahlen
der einzelnen Familien gar oft von einander differiren
werden, denn viele Familien, welche in der nördlichen
Hemisphäre dieser Zone zahlreich vorhanden sind, zeigen
in der südlichen Hemispliäre nur einzelne Repräsentanten,
und so umgekehrt mit den Pflanzen-Familien der südli-
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chen Hemisphäre. Wollte man z. B, die relativen Verhältnisse
der einzelnen Familien Neuhollands mit denjenigen
der subtropischen Zone Nord-Amerika's vergleichen,
so würde man die auffallendsten Verschiedenheiten dabei
wahrnehmen, weil in diesen beiden, so entfernt liegenden
Ländern, ganz verschiedene Pflanzen-Gruppen die Hauptrolle
spielen.
Endlich hat man bei den statistischen Vergleichungen
der Floren zweier Länder noch auf eine gewisse Gleichmäfsigkeit
des Bodens zu achten, denn davon hängt gar
zu viel ab. Die Pflanzen eines grofsen Stück Landes mit
sauerem Boden, wie z. B. der Lüneburger Heide, verglichen
mit einem daneben liegenden Lande mit Sandboden,
werden sehr' auffallende Verschiedenheiten in den Resultaten
zeigen.
Die natürlichste Eintheilung sämjntlicher Gewächse
in gröfsere Gruppen ist noch immer die in Monocotyledonen,
in Dicotyledonen und in Acotyledoneri, und wir
wollen demnach zuerst die relativen Verhältnisse festzustellen
suchen, worin diese Gruppen für gewisse Zonen
gegen einander auftreten.
In Bezug auf die Acotyledonen, welche die Cryptogamen
umfassen, ist zuerst zu bemerken, dafs diese bis
jetzt noch von dergleichen statistischen Berechnungen ausgeschlossen
werden müssen, denn ihre Anzahl ist gegenwärtig
nur für sehr wenige Orte einigermafsen genau bekannt,
und bei der Bestimmung der Arten in einzelne Abtheilungen
dieser Gruppe, z. B. bei den Algen, den Flechten
und in einzelnen Familien der Pilze, sind die Ansichten
der Botaniker so sehr verschieden, dafs die Angaben
der Artenzahl dieser Gewächse, für eine und dieselbe Ge^
gend oft, bei den verschiedenen Autoren, um das Doppelte
und das Dreifache differiren möchten. Die Zahl der
Pilze, der Moose und der Algen ist überall in kälteren
Gegenden, wo einigermafsen Feuchtigkeit vorhanden ist,
sehr grofs, indessen nur wenige Floren einzelner Städte
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