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haben cine solche Anzalil bis jetzt aufgeführt, dafs man
damit die ci-yptogamisclie Flora für einigeniiafsen erschöpft
halten könnte, denn oft finden sicli auch daselbst noch nene
Arten, wenn man nur speciell darnach sucht.
In nördlichen Gegenden ist es jetzt schon als bestimmt
anzusehen, dafs die einzelnen kleinen Bezirke, wie
die Floren einzelner Städte, mehr Cryptogamen als Phanerogamen
aufzuweisen haben; weniger ist dieses für die
Floren grofser Länder der Fall, weil die Verbreitungs-
Bezirke der Cryptogamen oftmals so sehr ausgedehnt sind.
Ganz bestimmt kann man jédoch annehmen, dafs die Total
Sunuue der Cryptogamen lange nicht so grofs ist, als
die der Phanerogamen; es möchte aber noch eine sehr
geraume Zeit vergelien, bis man nur einigermafsen die
Cryptogamen der fremden Welttheile kennen Avird. Alle
Resultate, welclie man gegenwärtig durch Vergleichung
der gesammten Arten-Zahl der Acotyledonen mit derjenigen
der Moiiocotyledonen mid der Dicotyledonen erhält,
sind siclierlich so unsicher, dafs sie, kaum als der Wahrheit
sich näherend zu betrachten sind.
Eine einzige Abtheilung der Acotyledonen, nämlich
die Farm-Kräuter, welche durch, ihre Schönheit besonders
in die Augen fallen, sind auch in den fremden Welttheilen
in gleicliem Grade vollständig gesammelt, wie die
Monocotyledonen und Dicotyledoneii, so dafs man diese,
schon mit einiger Sicherheit, zu statistischen Untersuchungen
benutzen kann. ;
Wenngleich jene entfernten Gegendeii der heifsen und
der temperirten Zoiie noch keine Ansprüche auf irgend
einen Grad von Vollkommenheit in Hinsieht der Kenntnifs
ihrer Floren machen können, so kanii man doch als
wahrscheinlich annehmen, dafs unter den, noch unbekannten
Pflanzen dieser Gegenden, fast ganz dieselben relativen
Verhältnisse vorkommen, wie sie unter den schon bekannten
auftreten, demnach kann man aus dem Vorhandenen
schon auf das Ganze schliefsen.
Die Farm-Kräuter lieben einen feuchten Boden und
wuchern mit besonderer Ueppigkeit im Schatten der Wälder,
wo sie dann auch sehr zaldreich auftreten.
Demnach möchte es schwer sein, das richtige Verhältnifs
der Farm zu den Monocotyledonen und den Dicotyledonen
für ganze Zonen anzugeben, da ihr Auftreten wie
das. der Acotyledonen überhaupt, zu sehr von dem Wasserreichthume
des Bodens abhängt, und da in den verschiedenen
Zonen so häufig ganze Strecken entwaldet und
wasserarm auftreten. In den feuchten Wäldern Südamerika's
ist bekanntlich die Zahl der Farm - Kräuter sehr
grofs gefunden worden, indessen man kann nicht annehmen,
dafs Amerika, wenn man nämlich gleiche Bezirke und
g l e i c h e climatische Verhältnisse bei der Vergleichung
betrachtet, reicher an Farm ist, als die alte Welt.
Die Anzahl dieser Gewächse auf Java, in den feuchten
Wäldern der Philippinen und Ostindiens ist aufserordentlich
grofs und der Menge in Amerika nicht nachstehend.
Die Herren Alexander v. Humboldt und R. Brown geben
das Verhältnifs der Farm, zu der Gesammtzalil der
Phanerogamen, für die heifse Zone gleich 1:20, und schwerlich
möchte dieses Verhältnifs bedeutend geändert werden,
wenn wir auch eine gröfsere Menge von Pflanzen - Verzeichnissen
aus jenen Gegenden zur Berechnung besitzen
werden. Am Congo ist das Verhältnifs ungefähr wie 1:27,
so wie es auch unter den Pflanzen von Neu - Holland
gleich 1:26 ist. Die Ursachen, welche das zahlreiche
Auftreten der Farm in den Tropen bedingen, nämlich
Wärme, Feuchtigkeit und Schatten, diese sind auf den Inseln,
innerhalb der Wendekreise, oft in einem noch höheren
Grade anzutreffen, und daher auch hier das Maximum
der Farm zu finden ist. Auf Jamaica ist das Verhältnifs
der Farm zu den Phanerogamen gleich 1:10, auf
Isle de France und Bourbon gleich 1:8; auf Otaheiti nach
Herrn Banks gleich 1:4, und auf St. Helena sogar gleich 1:2.
Uebrigens hat man allgemein die Bemerkung gemacht,
dafs die Farm auf den Inseln, im Verhältnisse zu dem
entsprechenden Lande, sehr zahlreich auftreten. Auf den
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